Große Schwärme winziger Insekten irritierten Besucher von Gärten und Veranstaltungen im Freien. Je wärmer es ist, desto schneller vermehren sich die Blattläuse. Im Sommer verzichten die Weibchen sogar auf eine Partnersuche und bringen ohne Befruchtung kleine Larven zur Welt, die sich sofort wieder zu fortpflanzungsfähigen Weibchen entwickeln. Die Läuse klonen sich also praktisch selbst. Die meist grünen, aber auch schwarzen Insekten schaden den Pflanzen, weil sie mit ihren Stechrüsseln den Saft aus Stängeln und Blättern saugen. Der Hauptschaden entsteht jedoch, weil Blattläuse bei feuchter Witterung Pilzkrankheiten und gefährliche Viren übertragen. Gegen Viren gibt es keine Pflanzenschutzmittel. Deshalb bleibt nur, die Pflanzen vor Blattlausbefall zu schützen. Etwa 750 Blattlausarten kommen in Deutschland vor. Ameisen und andere Insekten profitieren von den Schädlingen.
Mancherorts massenhaft: Fliegende und springende Blattläuse übertragen Krankheitserreger
Fliegende Blattläuse
Wenn im Juli das Getreide reift und trocken wird, bilden Getreideblattläuse Flügel aus, damit sie die Felder, die ihnen jetzt keine Nahrung mehr bieten, verlassen können. Auch andere Blattlausarten entwickeln geflügelte Formen, um zu ihren Sommerwirten zu wechseln, beispielsweise die Schwarze Bohnenlaus: Sie besiedelt die Stängel und Blattunterseiten von Rüben, Kartoffeln oder Bohnenpflanzen.
Springende Blattläuse
übertragen Phytoplasmen, das sind krankheitserregende Bakterien ohne Zellwand. Ähnlich wie Viren wachsen Phytoplasmen nur auf dem lebendem Gewebe einer Wirtspflanze. Springende Blattläuse der Art Cacopsylla picta können einen mit diesen Bakterien infizierten Baum am Geruch erkennen und ansteuern. Mit ihrer Wanderung zum nächsten Baum übertragen sie die Krankheitserreger. Die Phytoplasmen verursachen die Apfeltriebsucht oder Besentriebigkeit, die sich seit mehreren Jahren in den mitteleuropäischen Apfelplantagen stark ausbreitet. Der wirtschaftliche Schaden ist groß: Besenartiger Wuchs und kleine Früchte mit verändertem Geschmack beeinträchtigen die Vermarktung.
Ameisen „melken“ Blattläuse
Der zuckerhaltige Kot der Blattläuse, genannt Honigtau, ist eine begehrte Nahrung für zahlreiche Insekten, auch für Honigbienen und Ameisen. Während die Ameisen den Honigtau direkt bei den Läusen erbetteln, lecken ihn die anderen Insekten meist von Blättern, Zweigen und Nadeln ab (Waldhonig). Der Honigtau hat aber auch eine Schattenseite: überall, wo die Läuse diesen Kot hinterlassen, siedeln sich schädliche Schwärzepilze an.
Mehr dazu unter Gefährliche Blutlaus und Blattlaus-Warnung für den Acker.
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Maik Baumbach
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