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Je "bunter" der Garten, umso mehr Lebewesen kann er Lebensraum bieten. Foto: Friederike Krick
17.04.2014
Haus & Garten

Kleine Helfer in Garten und Gewächshaus

Nützlinge fördern – Schädlinge begrenzen

Wo Schädlinge sind, sind Nützlinge nicht fern. Sie helfen dem Hobbygärtner bei der Schädlingsbekämpfung. Wer Artenvielfalt und Biodiversität in seinem Garten fördern möchte, schafft „Wohnraum“ für Igel, Schlupfwespen oder Florfliegen. Das ist gar nicht schwer und kann helfen, nicht jede, aber doch manche mechanische, biotechnische oder chemische Pflanzenschutzmaßnahme einzusparen.

Ein biologisch aktiver Garten ist Lebensraum und Rückzugsgebiet für viele Tierarten: von wildlebenden Vögeln, Bienen, Käfern oder Schmetterlingen bis hin zu Igeln und anderen Kleinsäugern. Viele sogenannte Nützlinge können helfen, die Schädlinge einzudämmen und damit im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes Pflanzenschutzmaßnahmen einzusparen.

Damit sie sich gut vermehren können, kann man sie unterstützen: Ein Nistkasten schafft Brutmöglichkeiten für heimische Singvögel oder Fledermäuse. Das Insektenhotel bietet Schwebfliegen oder Florfliegen Überwinterungsmöglichkeiten. Blühpflanzen oder eine Blumenwiese mit vielen Dolden- und Korbblütlern bieten monatelang Pollennahrung für Bienen. Ein Teich schafft Lebensgrundlagen für viele räuberisch lebende Insekten. Außerdem dient er als gute Vogeltränke im Garten. Weitere Kleinbiotope können im Hausgarten mit einer Totholzecke, einem Moorbeet, einem Trockenrasen oder einer Trockenmauer angelegt werden. Heimische Hecken, Stauden und Kleingehölze bieten vielen Tieren Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten. Auch begrünte Dächer können die biologische Vielfalt in Siedlungen erhöhen.

Ausgewählte Nützlinge im Hausgarten – Kleine große Helfer

Ohrwürmer ernähren sich von Pflanzenabfällen und kleineren Insekten wie Blattläusen oder Schmetterlingsraupen. Sie verstecken sich tagsüber gern unter Steinen, in Baumrinden oder Blätterhaufen. Auch ein mit Stroh gefüllter Tonblumentopf wird gern als Behausung angenommen. Aber Vorsicht! Wenn es dem Ohrwurm zu wohl wird, vermehrt er sich zu stark und „mutiert“ zum allesfressenden Schädling. Die Gartenakademie Rhein-Pfalz rät, in solchen Fällen die Tontopfwohnung als Falle zu verwenden und den Inhalt zu entsorgen.

Die Larven der Gemeinen Florfliege ernähren sich räuberisch von Blattläusen, Zikaden, Raupen, Käferlarven und Milben. Florfliegenkästen bieten ihnen eine attraktive Überwinterungsmöglichkeit, vorausgesetzt, sie sind rot angestrichen. Diese Farbe lockt die zierlichen Räuber an.

Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich von Blütenpollen und Nektar. Sie brauchen also möglichst viele Blühpflanzen, damit sie sich gut vermehren können. Ihre Larven sind wirksame Blattlausvertilger.

Der Marienkäfer „punktet“ in allen Klassen: Sowohl die Larve als auch der erwachsene Käfer ernährt sich von Blattläusen, Schildläusen oder Spinnmilben. Wer ihn im Winterquartier nicht stören möchte, vermeidet große Aufräumaktionen bei Frost.

Der Igel freut sich als dämmerungs- und nachtaktiver Vielfraß über Schnecken, Würmer, Engerlinge, Raupen oder Fallobst. Gerne nimmt er sein Winterquartier in einem Laubhaufen in einer Ecke des Gartens.

Kohlmeisen und andere Singvögel wie Meisen, Amseln oder Finken vertilgen große Mengen von Insekten, wenn sie ihre Jungvögel großziehen. Nistkästen und bei Bedarf etwas Winterfutter helfen den standorttreuen Vögeln, eine stabile Population aufzubauen und zu erhalten.

Spitzmäuse sind das ganze Jahr aktiv und zwar vorwiegend des Nachts. Sie ernähren sich von Insektenlarven und Würmern im Boden. Sie leben in Steinspalten, Steinmauern oder in Erdlöchern.

Fledermäuse fangen in der Dämmerung und nachts Falter, Käfer oder Mücken. Den Tag verbringen sie am liebsten in dämmerigen Unterschlüpfen, wie Scheunen, leeren Baumhöhlen oder Fledermauskästen.

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