21.10.2025

Fetthennen vermehren

Tipps zur Gewinnung neuer Stauden

Fetthennen sind Gewinnerinnen des Klimawandels. Sie vertragen Trockenheit und Hitze, wachsen auf mageren Böden und müssen in der Regel nicht gegossen werden. Daher lohnt es sich, die robusten Stauden für den eigenen Garten oder zum Verschenken zu vermehren.

Fetthennen (botanisch Hylotelephium, heute noch oft unter Sedum im Gartencenter zu finden) gehören zur Familie der Dickblattgewächse. Ursprünglich stammen sie aus Eurasien, vor allem aus kühleren Regionen Europas und Asiens, wo sie auf mageren Böden, in Steppen und Felsfluren gedeihen. Da ihre dickfleischigen Blätter Wasser speichern, können die Stauden Trockenzeiten problemlos überstehen. Die Spätblüher bieten Insekten wie Bienen und Schmetterlingen bis in den Oktober hinein reichlich Nahrung und sorgen für rosa- oder purpurfarbene bis bräunlich-rote Farbtöne und Struktur im herbstlichen Garten. Eine der bekanntesten und beliebtesten Arten ist die Pracht-Fetthenne, die bis zu 50 Zentimeter hoch wird, buschig wächst und schöne, große Blütendolden bildet. Damit die Pflanzen vital bleiben und viele Jahre Freude bereiten, lohnt es sich, sie regelmäßig zu verjüngen und zu teilen. Das geht nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst – wenn dabei ein paar Punkte beachtet werden.

Fetthennen im Herbst teilen

Für die Teilung im Herbst ist es wichtig, dass in den kommenden Wochen noch kein Frost zu erwarten ist. So können die Fetthennen ausreichend neue Wurzeln bilden. Zuerst muss die Pflanze ausgegraben werden. Dazu am besten die Erde im Abstand von etwa 20 Zentimetern rund um die Pflanze mit dem Spaten einstechen und den Wurzelballen vorsichtig herausheben. Den Ballen etwas auseinanderziehen und mit einem schmalen Spaten oder einem scharfen Messer in mehrere Stücke teilen. Jedes Teilstück sollte mindestens zwei bis drei kräftige Triebe und ausreichend gesunde Wurzeln besitzen. Außerdem empfiehlt es sich, abgestorbene Wurzelteile zu entfernen. An den neuen Standorten sollten die Teilstücke so tief eingesetzt werden, wie die Pflanze vorher im Boden stand. Dies ist deutlich am Übergang von den Wurzeln zu den oberirdischen Stängeln zu erkennen. Nach dem Pflanzen die Erde rundherum andrücken und gut angießen, damit die Wurzeln Bodenschluss bekommen. Sollen die Pflanzen verschenkt werden, pflanzt man sie am besten in Blumentöpfe.

Fetthennen mit Stecklingen vermehren

Ob beim Rückschnitt alle vier bis sechs Jahre im Frühjahr oder gezielt zur Vermehrung – mit Kopfstecklingen lassen sich die Fetthennen auch ohne Teilung der gesamten Staude vermehren. Dazu noch nicht blühende Triebe zum Beispiel im Mai oder Juni mit einem sauberen Messer oberhalb eines Blattknotens abschneiden. Die Triebe sollten 10 bis 15 Zentimeter lang sein. Dann die unteren Blätter entfernen, sodass jeder Steckling einen kleinen Stiel von etwa 5 Zentimetern hat. Manche Fachleute empfehlen, die Pflanzenstücke mindestens einen Tag lang trocknen zu lassen, anderen zufolge genügen wenige Stunden. Dann können die Kopfstecklinge einzeln oder zu mehreren in Blumentöpfe mit magerem Substrat gesteckt werden, wo sie meist schon innerhalb von zwei Wochen Wurzeln bilden – erkennbar am frischen Grün obenherum. Damit sich die Pflanzen von unten her buschig aufbauen, können die Haupttriebe leicht gekappt werden, sobald sie etwas Länge gewonnen haben. Noch ein Tipp: Da das Anwurzeln von Stecklingen am besten bei hoher Luftfeuchtigkeit gelingt, stellen Gartenprofis sie in durchsichtige Plastikboxen mit Deckel und besprühen sie regelmäßig fein mit Wasser, am besten aus der Regentonne. Ein bis zweimal täglich Lüften nicht vergessen!

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