Eine Blumenwiese zaubert nicht nur viele bunte Farbtupfer in den Garten, sondern ist auch eine ergiebige Futterquelle für zahlreiche Insekten. Die reine Freude für Gartenfans sind Insektenweiden aber auch, weil sie einfach anzulegen und pflegeleicht sind.
Bunte Weide für Insekten und Auge
Im Handel gibt es zahlreiche Saatgutmischungen für Blumenwiesen. Bei der Auswahl sollte beachtet werden, dass die Mischung zur jeweiligen Region und zum Standort im Garten passt. Das ist auch deshalb wichtig, weil viele heimische Insekten auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind. Die Mischungen enthalten neben Wildblumen auch Kräuter und verschiedene Gräser. Wie hoch die Anteile jeweils ausfallen, kann sehr unterschiedlich sein. Idealerweise sollte die Kombination so gewählt werden, dass von Frühjahr bis Herbst verschiedene Arten blühen.
Saatgutmischung richtig auswählen
Mischungen mit heimischen Pflanzen enthalten zum Beispiel Wiesen-Margeriten, Kriechender Günsel, Gänseblümchen, Wegerich, Hornklee, Schafgarbe, Braunelle, Rotschwingel, Glatthafer, Wiesen-Schaumkraut oder Wilde Möhre. Zum Teil sind in Insektenweiden-Mischungen auch Arten enthalten, die früher typisch auf landwirtschaftlichen Feldern waren, heute aber selten geworden sind. Dazu gehören beispielsweise Kornblumen, Klatschmohn, Echte Kamille und Guter Heinrich. Wichtig zu wissen ist, dass auch innerhalb Deutschlands nicht alle Wildblumen überall gleich gut gedeihen. Manche Arten sind nur in bestimmten Regionen vorhanden. Das gilt auch für Insekten, die sich dort ansiedeln, wo sie genügend Futter finden.
Wer sicher sein möchte, dass die Wildpflanzenarten wirklich zum Standort des eigenen Gartens passen, wählt am besten Saatgutmischungen für Blühwiesen aus regionaler Herkunft. Diese sind zum Beispiel bei den Mitgliedern des Verbands deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e. V. (VWW) aus acht Produktionsräumen erhältlich. Im Rahmen des Projekts „Tausende Gärten – Tausende Arten“ wurden in Abstimmung mit dem VWW außerdem die Regionen Nord, Ost, Süd und West definiert, für die gezielt passendes Saatgut erworben werden kann. Die interaktive Deutschlandkarte auf der Projekt-Webseite gibt nicht nur Auskunft darüber, wie die vier Regionen eingegrenzt werden, sondern liefert auch Bezugsquellen für regionales Saatgut.
Flächen für Blumenwiesen vorbereiten
Statt auf einer großen Fläche kann das Wildblumen-Saatgut auch auf einem Randstreifen ausgesät werden. Alternativ sind kleine Blühinseln eine gute Idee. Wichtig ist nur, dass diese in der Sonne oder im Halbschatten liegen. Vom Boden hängt ab, welche Blumen der Mischung am besten wachsen. Im besten Fall ist die Erde eher nährstoffarm. Dies kann beispielsweise durch Untermischung von Sand erreicht werden. Ist Rasen vorhanden, muss dieser zuerst entfernt werden. Grundsätzlich sollte die Erde für die Aussaat so vorbereitet werden, dass sie unkrautfrei und feinkrümelig ist. Vor dem Ausbringen des Saatguts empfiehlt es sich, die Fläche noch mit der Harke zu glätten.
Blumenwiese aussäen
Um die Saatgutmischung für die Blumenwiese optimal verteilen zu können, raten Gartenprofis, sie mit feuchtem Sand zu vermischen. Welche Menge Samen pro Quadratmeter nötig ist, steht auf der Verpackung. Meist sind es nur wenige Gramm, da Wildblumen-Saatgut sehr fein und leicht ist. Nach dem gleichmäßigen Ausstreuen müssen die Samen in der Regel nicht untergeharkt, sondern nur gut angedrückt werden, da die meisten Wildblumen Lichtkeimer sind. Optimal gelingt dies mit einer Rasenwalze. Ist keine zur Hand, können auch zwei Bretter an den Schuhen befestigt werden. Dann langsam über die Fläche laufen. Zum Schluss das Saatgut vorsichtig angießen. Auch in den folgenden Tagen und Wochen ist es wichtig, dass immer gut genug Feuchtigkeit vorhanden ist. Typisches Aprilwetter mit regelmäßigen Regenschauern und noch nicht allzu warmen Temperaturen ist ideal. Nach etwa drei Wochen sind schon die ersten Keimlinge zu sehen.
Blumenwiese pflegen
Anders als ein grüner Spielrasen ist eine Wiese mit Wildblumen nicht dafür gemacht, sie zu betreten. Dafür muss sie auch nur einmal im Jahr gemäht werden. Besser als ein Rasenmäher eignet sich eine Sense. Diese kommt vorzugsweise im Frühjahr zum Einsatz. Denn über den Winter werden die Stängel der Pflanzen gerne von Insekten bewohnt. Zudem haben sich die Samen im Herbst des Vorjahres bereits von allein ausgesät oder dienten Vögeln als Winterfutter. Damit der Boden mager bleibt, das Schnittgut sofort abräumen. Auf einem Haufen an anderer Stelle bleibt es jedoch am besten noch eine Weile liegen, damit Insekten ausschlüpfen können. Als begehbare Alternative zur Blumenwiese kann übrigens auch ein sogenannter Blumenkräuterrasen angelegt werden. Dieser benötigt dreimal im Jahr eine Mahd. Dabei empfiehlt es sich, nicht die gesamte Fläche auf einmal zu mähen, um genügend Lebensraum für Insekten zu bewahren.
Die Blumenwiese im Wandel der Zeit
Bis eine Blumenwiese eine üppige Blütenpracht hervorbringt, kann es ein wenig dauern. So ist die Blühfläche anfangs unter Umständen noch etwas lückenhaft und es blühen noch nicht alle Arten. Von Jahr zu Jahr säen sich die Pflanzen aber neu aus, wachsen dichter und es etablieren sich diejenigen von ihnen, die sich am jeweiligen Standort so richtig wohlfühlen. Manchmal kann es allerdings auch sinnvoll sein, überhandnehmende Arten auszudünnen. So verändert sich das bunte Blütenbild im Laufe der Zeit und bietet immer wieder neuen Anlass zur Freude.
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