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Der Weißdorn (crataegus monogyna), eine beliebte Wirtspflanze des Birnenprachtkäfers. Hier die Früchte Foto: wikipedia
18.01.2011
Haus & Garten

Birnenprachtkäfer: Vorliebe für Weißdorn-Bäume

Prachtkäferlarven bringen Bäume zu Fall

Die Larven des Birnenprachtkäfers und des Eichenprachtkäfers* sind gefährliche Baumschädlinge. Sie können Bäume in Grün- und Obstanlagen, aber auch in Wäldern bis zum Absterben schädigen.

Der Birnenprachtkäfer (Agrilus sinnatus) tritt vor allem nach warmen Sommern an Birnbäumen und auffallend häufig an Weißdorn-Bäumen (Apfeldorn) auf. Beide Wirtspflanzen gehören zur Familie der Rosengewächse. Viele Weißdorne in Grünflächen, an Promenaden und Plätzen mussten in den letzten Jahren gefällt werden, weil sie durch den Fraß der Prachtkäferlarven in den Stämmen abzusterben und zur Gefahr für Passanten zu werden drohten. So beispielsweise in und um Hannover, in Timmendorfer Strand und in Münster. Zur Rettung der Bäume versucht man auch durch Besprühen oder Einstreichen des Stammes mit einem Insektizid die Schädlinge einzudämmen. 

Larven stören die Wasserversorgung des Baums

Im Weißdorn bemerkt man die schädlichen Käferlarven in der Regel erst, wenn sie ihre schütteren Kronen mit den gelb verfärbten Blättern hängenlassen und die Stämme mit Löchern übersät sind. Die Bohrlöcher der Larven haben einen Durchmesser von drei Millimetern, die Ausfluglöcher der fertigen Käfer, die im Frühling ausfliegen, können zehn Millimeter messen. Die Birnenprachtkäfer sind zehn Millimeter lang und glänzen metallisch in Grün- und Kupfertönen. Sie legen ihre Eier in Ritzen und Beschädigungen der Baumrinde ab. Die schlüpfenden Larven bohren sich bis ins Holz des Stammes. Dort fressen sie sich zwei Jahre lang in bis zu einen Meter langen Zickzack-Gängen satt – ohne Rücksicht auf die Leitungsbahnen. Befallene Bäume verdursten. 

Der Zweipunkt- Eichenprachtkäfer

Agrilus biguttatus ist für das Absterben von Eichen verantwortlich, vornehmlich solchen, die bereits durch andere Einflüsse geschwächt sind. Solange die Bäume kein Laub tragen, können auch Spechte geeignete Eiablageplätze schaffen, wenn sie mit ihrem Schnabel das Holz des Stammes zerspanen. Absterbende Eichen zeigen kurz nach ihrem Austrieb im Juni schütteres, rasch welkendes Laub, das sich Mitte August rötlich bis braun färbt. Bei akutem Befall können auch die Blätter gut belaubter Eichen schlagartig rot werden.

 

*Zur Familie der Prachtkäfer (Buprestidae) gehören etwa 16 000 Arten, die vor allem in den Tropen vorkommen, etwa 125 Arten leben in Mitteleuropa. Schädlich sind nur die Larven einiger weniger Arten.