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Durch das Golden Mosaic Virus infizierte Pflanzen sind zunächst an gelb gefärbten Blättern zu erkennen. Foto: transgen.de
31.08.2015
Forschung & Technik

Transgene Bohne bald in Brasilien im Anbau

Resistent gegen das Golden Mosaic Virus

2011 wurde die gegen das Golden Mosaic Virus (BGMV) resistente Gartenbohne in Brasilien nach umfangreichen Freilandversuchen in den USA und Brasilien zugelassen, 2015/16 wird das Saatgut am Markt erhältlich sein. Die Züchter versprechen sich bessere Erträge, vor allem aber erst einmal gesicherte Ernten.

Klein und unscheinbar ist die Weißfliege oder auch Mottenschildlaus. Doch sie hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Sie ist nämlich Überträger des Golden Mosaic Virus (BGMV), das die Golden Mosaik-Krankheit der Bohnen hervorruft.

Hohe Ernteverluste bei ungeschützten Bohnen

Die Viruskrankheit befällt zahlreiche Bohnenarten, färbt deren Blätter gelb und verringert die Anzahl und Größe der Hülsen. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu großen Ertragsverlusten, von 40 Prozent bis hin zum Totalausfall der kompletten Ernte. Nach einer Meldung der TransGEN-Datenbank www.transgen.de werden durch das Virus jedes Jahr bis zu 85 Prozent der Bohnenernte in Brasilien vernichtet. Die Leidtragenden sind vor allem Kleinbauern.

Virusresistente Bohne kann die Erntemenge steigern

2011 wurde in Brasilien eine virusresistente Pinto-Bohne, eine spezielle Gartenbohne, die dort gern gegessen wird, zugelassen. Wissenschaftler des brasilianischen Agrarforschungszentrums Embrapa hatten die Bohne gentechnisch so verändert, dass sich das Virus in den Bohnen nicht weiter vermehren kann. Die Embrapa 5.1 soll die Jahresernte um zehn bis 20 Prozent steigern und den Bohnenanbau auf den virusverseuchten Flächen, immerhin 200 000 Hektar, wieder ermöglichen. In Versuchen beeindruckten die „immunisierten“ Bohnen durch ihre enorm verbesserte Resistenz: 93 Prozent der Bohnen zeigten keine BGMV-Symptome. 2015/2016 soll das gv-Saatgut am Markt erhältlich sein. Geplant ist laut TransGEN der Anbau auf zunächst 50 000 Hektar, das ist ein Viertel der von Virusbefall betroffenen Flächen.

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