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Was sind Biostimulanzien?

Biostimulanzien

Biostimulanzien sind der Oberbegriff für einen „neuen Baustein“ im integrierten Pflanzenbau und werden im Rahmen der Verordnung (EU) 2019/1009, Anhang 1 Teil II: als eigenständige Produktfunktionskategorie (PFC) 6: „Pflanzen-Biostimulans“ aufgeführt.

„Ein Pflanzen-Biostimulans ist ein EU-Düngeprodukt, das dazu dient, pflanzliche Ernährungsprozesse unabhängig vom Nährstoffgehalt des Produkts zu stimulieren, wobei ausschließlich auf die Verbesserung eines oder mehrerer der folgenden Merkmale der Pflanze oder der Rhizosphäre der Pflanze abgezielt wird:

  1. Effizienz der Nährstoffverwertung
  2. Toleranz gegenüber abiotischem Stress
  3. Qualitätsmerkmale oder
  4. Verfügbarkeit von im Boden oder in Rhizosphäre enthaltenen Nährstoffen.“

 

  • Biostimulanzien liefern keine Nährstoffe und werden nicht nach ihrer Dosis-Wirkungs-Beziehung definiert!
  • Sie unterstützen und stimulieren Stoffwechselprozesse der Pflanze bzw. interagieren mit den chemischen und biologischen Komponenten in Pflanze und Boden und fördern so natürliche physiologische Prozesse
  • „Ihre Wirkung geht über die von Düngemitteln hinaus, sollen sie doch die Effizienz dieser Düngemittel optimieren und den Nährstoffeintrag verringern“ (Erwägungsgrund (22) VO 2019/1009).

Das Substanzspektrum der Biostimulanzien besteht aus diversen Verbindungen und Stoffen. Die Verordnung unterscheidet zwischen PFC 6 (A) mikrobiellen Pflanzen-Biostimulanzien und PFC 6 (B) nicht-mikrobiellen Pflanzen-Biostimulanzien.

Weitere positive Aspekte von Biostimulanzien

  • Bilden neuen Baustein im integrierten Pflanzenbau
  • Innovative Produkte, die Qualitäten und Erträge absichern und verbessern
  • Sichern eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, in Hinblick auf den Klimawandel und begrenzte Ackerflächen
  • Hohe Verbraucherakzeptanz
  • Meist biologische Ausgangsstoffe
  • Geringe bis keine Toxizität
  • Keine Rückstände

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Fragen zu Biostimulanzien

  1. Leisten Biostimulanzien auch einen Beitrag bei der Reduzierung von biotischem Stress?
     
  2. Sind Biostimulanzien ein klassisches Düngemittel?
Antworten

Leisten Biostimulanzien auch einen Beitrag bei der Reduzierung von biotischem Stress?

Der Schutz der Pflanze gegen biotischen Stress ist eindeutig keine Aufgabe von Biostimulanzien. Im Gegensatz zu Pflanzenschutzmitteln haben Biostimulanzien häufig (noch) keinen klar definierten Wirkungsmechanismus und werden nicht anhand einer Dosis-Wirkungs-Beziehung von Einzelkomponenten definiert. Sie decken vielmehr ein breites Spektrum verschiedener, häufig synergistischer Wirkungen des Endproduktes ab, die sich auf den gesamten Pflanzenorganismus beziehen. Daher sind sie ausdrücklich vom Anwendungsbereich der Pflanzenschutz-Verordnung (EG) 1107/2009 ausgenommen.

 

Sind Biostimulanzien ein klassisches Düngemittel?

Biostimulanzien werden nicht als klassisches Düngemittel definiert, da sie keine Nährstoffe bereitstellen sollen. „Ihre Wirkung geht über die von Düngemitteln hinaus, sollen sie doch die Effizienz dieser Düngemittel optimieren und den Nährstoffeintrag verringern“ (Erwägungsgrund (22) VO 2019/1009).

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Die weiteren Teile der EU-Düngeprodukte-Verordnung

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Produktfunktionskategorie (PFC) und Komponenten-materialkategorie (CMC)

Mit der neuen Verordnung 2019/1009 fallen die EG-Düngemittel-Typen weg. Neu eingeführt werden die Produktfunktionskategorie (PFC) und die Komponentenmaterialkategorie (CMC) was ist darunter zu verstehen?

Ansprechpartner

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Kathrin Draaken

Wissenschaft und Innovation

  • Fachgebiet Biostimulanzien
  • Regulatorische Fragen zu Definition, Zulassung und Einsatz von Biostimulanzien
    • +49 172 8944295
  • draaken.iva@vci.de
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Dr. Theresa Krato

Wissenschaft und Innovation

  • Fachgebietsleitung Pflanzenernährung und Biostimulanzien
    • +49 69 2556-1598
  • krato.iva@vci.de