In diesem Jahr steht der „Tag der gesunden Ernährung“ ganz im Zeichen der Gesundheit von Leber und Galle. Bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen der beiden Organe spielt die Ernährung eine große Rolle, wie der Verband für Ernährung und Diätetik e. V. (VFED) anlässlich seines Aktionstags am 7. März betont.
Leber- und Gallenwegserkrankungen vorbeugen und behandeln
Erkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Gallenblase können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Entsprechend unterschiedlich sind daher auch die Therapieoptionen. Neben Bewegung und Alkoholverzicht kann auch eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, die Leber zu entlasten, die Gallentätigkeit zu unterstützen und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Eine gesunde Ernährungsweise und ein gesunder Lebensstil können außerdem vorbeugend wirken, sodass Leber- und Gallenwegserkrankungen gar nicht erst entstehen.
Die Leber – ein lebensnotwendiges Organ
Die Leber ist ein essenzielles Organ, ohne die der Mensch nicht leben kann. Sie filtert Schad- und Giftstoffe aus dem Blut und speichert Nährstoffe. Außerdem baut sie Hormone ab oder wandelt sie um, sodass der Hormonstoffwechsel im Gleichgewicht ist. Zu guter Letzt produziert die Leber Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung notwendig ist. Die Gallenblase dient als Speicher für diese Gallenflüssigkeit und gibt sie bei Bedarf in den Dünndarm ab. So können Nahrungsfette effizient aufgespalten und aufgenommen werden. Gleichzeitig hilft die Galle, Stoffwechselendprodukte auszuscheiden. Während es auch nach operativer Entfernung der Gallenblase – zum Beispiel wegen einer Entzündung oder wenn Gallensteine die Gallengänge verlegen – möglich ist, ohne größere Einschränkungen weiterzuleben, kann eine geschädigte Leber zu ernsthaften Gesundheitsproblemen und sogar zum Tod führen.
Ein Viertel der Weltbevölkerung von Fettleber betroffen
Weltweit ist jeder vierte Erwachsene von einer Fettleber betroffen. Dabei sammelt sich Fett in den Leberzellen an. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Neben übermäßigem Alkoholkonsum, Medikamenten und schnellem Gewichtsverlust kann es auch durch ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und Insulinresistenz zur Verfettung kommen. Diese Erkrankung wurde früher nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) genannt, wird heute aber als Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) bezeichnet, um den Fokus stärker auf die zugrundeliegenden Stoffwechselstörungen zu legen. Wird die MASLD nicht behandelt, kann sich die Leber entzünden, zu einer Leberfibrose werden und sich schließlich zur Leberzirrhose entwickeln. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die Fettleber durch Gewichtsreduktion, eine langfristige Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung zurückbilden kann.
Mediterrane Ernährung gegen Fettleber
Wichtig bei der Ernährungsumstellung zur Behandlung von MASLD ist, die Kohlenhydrate im Blick zu haben. Vor allem Softdrinks, Süßigkeiten, Gebäck und Fertiggerichte sollten aufgrund ihres Gehalts an schnell resorbierbarem Zucker deutlich reduziert werden. Günstiger sind komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten und aus naturbelassenen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, die gleichzeitig auch Ballaststoffe und viele wichtige Nährstoffe liefern. Auch die Fettqualität ist wichtig: Pflanzlichen Ölen, Nüssen und Samen sowie fettreichem Seefisch ist klar der Vorzug vor fettem Fleisch oder Wurst zu geben.
Als besonders effektiv wird die sogenannte Mediterrane Diät empfohlen. Sie besteht aus möglichst unverarbeiteten, frischen und überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Salate, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, ergänzt mit Fisch und Meeresfrüchten sowie kaltgepresstem Olivenöl. Fleisch, Eier; Milchprodukte, Weißmehl, Salz und Zucker kommen dagegen nur in Maßen auf den Teller. Und obwohl bei MASLD der Alkohol nicht die Ursache ist, hilft ein Verzicht auf alkoholische Getränke, die Leber zu entlasten. Kaffee scheint dagegen eine positive Wirkung zu haben.
Mit Aktionen das Thema anschaulich aufgreifen
Erkrankungen der Leber stellen weltweit eines der größten Gesundheitsprobleme dar. Allein in Deutschland sind mehr als fünf Millionen Menschen von einer akuten oder chronischen Lebererkrankung einschließlich ihrer Folgeerscheinungen betroffen. Weil es beispielsweise für die häufig vorkommende Fettlebererkrankung kaum therapeutische Alternativen gibt, spielt die Ernährung neben weiteren Lebensstilfaktoren eine große Rolle – sowohl präventiv als auch bei der Behandlung. Um diese Zusammenhänge in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, sind Ernährungsfachkräfte aufgerufen, am Tag der gesunden Ernährung darüber aufzuklären. Neben Informationsständen sind zum Beispiel auch Verkostungen oder Projekttage in Schulen denkbar. Für die fundierte Vorbereitung auf den Aktionstag bietet der VFED ein Fachmagazin zum Thema an, das auf der Webseite bestellt werden kann. Die ebenfalls angebotene PowerPoint-Präsentation ist eine wertvolle Basis für Vorträge und Workshops. Darüber hinaus können Ernährungsprofis eine speziell auf das Thema abgestimmte Aktionspost beim VFED anfordern.
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