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Die Ruhe in der Natur gibt dem Landwirt im Winter die Möglichkeit, die Weichen für das nächste Jahr zu stellen. Foto: Matthias Wiedenau
07.01.2020
Schule & Wissen

Ruhe auf dem Acker, Zeit für das Betriebsbüro

Serie: Das Jahr im Leben eines Landwirts – Teil 5: Winterpause

Rund um den Jahreswechsel ist es auf Ackerbaubetrieben ganz ruhig. Auch bei unserem Landwirt aus der Köln-Aachener Bucht, den wir in unserer Serie begleiten (siehe Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4). Es ist Zeit für Familie und Freunde. Nach dieser Atempause stellt er die Weichen für das neue Jahr und lernt sein Weihnachtsgeschenk, das in seiner Scheune steht, kennen.

Managementaufgaben im Vordergrund

Die ersten Feldarbeiten starten je nach Wetter im Februar oder März. Deshalb bleibt jetzt Zeit und Muße für das Betriebsbüro. Die Aktualisierung der Buchführung, die gründliche Auswertung des Jahresabschlusses mit den verschiedenen Betriebszweigen, die betriebswirtschaftliche Berechnung von alternativen Anbaukulturen, der Einkauf von Betriebsmitteln oder die Vermarktung des eingelagerten Getreides sind einige Stichpunkte auf der To-do-Liste.

Um kompetent Managemententscheidungen treffen zu können, hat der Landwirt Termine mit seiner Steuerberaterin und dem Berater für Betriebswirtschaft der Landwirtschaftskammer vereinbart. Diese wichtigen Gespräche kommen während der Vegetationszeit oftmals zu kurz. Dann nämlich gibt das Wetter den Arbeitstakt vor.

Vielseitigkeit ist Trumpf

Doch auch der Ackerbau wird vorbereitet. Der Landwirt hat mehrere Fortbildungsveranstaltungen eingeplant. An einer Veranstaltung nimmt er teil, um seine Sachkunde im Pflanzenschutz aufzufrischen. Ohne entsprechenden Nachweis darf er auf seinen Äckern nämlich keine chemischen Pflanzenschutz-Maßnahmen durchführen. Die anderen halbtägigen Veranstaltungen im Terminkalender drehen sich unter anderem um den Zuckerrübenanbau und um die Getreidevermarktung mittels Börsenkontrakte.

Beliebte und weniger beliebte Arbeiten

Der Landwirt nutzt die „Winterpause“ auch, um den vom Gesetzgeber geforderten Dokumentationspflichten nachzukommen. So berechnet er zum Beispiel die Nährstoffbilanz für das abgelaufene und die Düngebedarfsermittlung für das neue Jahr. Im Gegensatz zu anderen Berufskollegen macht er diese eher theoretischen Arbeiten ganz gerne. Selbst erstellte Excel-Tabellen erleichtern ihm die Arbeit.

Weniger Spaß macht ihm die ebenfalls im Winter anstehende gründliche Maschinenwartung. An den Traktoren werden Öl- und Filterwechsel durchgeführt sowie an der Kreiselegge die verschlissenen Zinken und am Grubber die stumpfen Schare ersetzt. Das kann er selbst erledigen. Außerdem muss ein undichter Hydraulikzylinder am Pflug abgedichtet werden. Diese kompliziertere Arbeit lässt er von den Experten in der Landmaschinenwerkstatt erledigen.

Großes Weihnachtsgeschenk

Ganz gespannt ist er schon auf seine neue Pflanzenschutz-Spritze, die quasi als Weihnachtsgeschenk seit Ende Dezember in seiner Scheune steht. Ähnlich wie bei neuen PKWs ist sie mit vielen technischen Neuerungen ausgestattet. In die wird er sich jetzt in aller Ruhe einarbeiten.

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