Kübelpflanzen sicher überwintern
 
  Kübelpflanzen sicher überwintern
Manche mögens frostfrei, manche brauchen nur einen geschützten Wurzelballen
Der Begriff Kübelpflanze beschrieb früher meist frostempfindliche Gehölze aus dem Mittelmeerraum und anderen warmen Regionen, die im Winter in Orangerien oder Gewächshäuser geräumt werden mussten, sodass sie nicht ausgepflanzt werden, sondern nur in großen Gefäßen wie Kübeln angezogen werden konnten. Inzwischen zählt man aber auch frostharte Gehölze dazu, die aus dekorativen Gründen in solchen Gefäßen kultiviert werden.
Die Vielfalt der Kübelpflanzen ist also größer geworden, und das muss auch bei der Überwinterung beachtet werden.
Frostempfindliche Kübelpflanzen
Viele Kübelpflanzen stammen aus dem Mittelmeerraum oder anderen warmen Regionen, sodass sie keine Frosttemperaturen vertragen und daher von ihren Standorten auf Balkon und Terrasse schon früh abgeräumt werden müssen, um vor den ersten Nachtfrösten geschützt zu werden. Je nachdem, wie gut das vorgesehene Winterquartier geeignet ist, können sie gleich dauerhaft dorthin umgeräumt werden oder erstmal nur übergangsweise, wenn einzelne Nachtfröste drohen, und dann bei milderen Temperaturen wieder nach draußen. In den meisten Regionen des deutschsprachigen Raums können die ersten Nachtfröste im Oktober auftreten, in manchen Regionen aber auch schon früher oder erst später.
Leider sind gut geeignete, helle, nicht zu warme Winterquartiere wie Gewächshäuser nicht sehr dicht gesät. Oft muss auf Wintergärten, Treppenhäuser oder Kellerräume zurückgegriffen werden, die unterschiedlich gut geeignet sind. Wichtig ist, dass für die meisten Arten von Kübelpflanzen die Temperaturen zwischen 0 Grad Celsius und 10 Grad Celsius liegen, sie also nicht zu warm werden, wie es in Wohnräumen meist der Fall ist. Nur wenige Kübelpflanzen wie Schönmalve (Abutilon), Drillingsblume (Bougainvillea) und Engelstrompete (Brugmansia) bevorzugen Temperaturen zwischen 10 Grad Celsius und 15 Grad Celsius.
Bei allen Pflanzen, die über den Winter Laub besitzen, ist ausreichend Licht nötig. In zu dunklen Räumen kann eine rund zehn Stunden lange Beleuchtung mit dafür geeigneten Lampen (LEDs, Neonröhren) etc. Abhilfe schaffen. Wichtig ist, dass die Luft nicht zu trocken ist, sonst ist mit verstärktem Spinnmilbenbefall und schlimmstenfalls sogar mit Laubabwurf zu rechnen.
Nicht düngen und wenig gießen
Über den Winter brauchen Kübelpflanzen normalerweise nicht gedüngt zu werden und auch ihr Wasserbedarf ist gering. Selbstverständlich muss bei Bedarf gegossen werden, aber das sollte nicht zu häufig geschehen, damit die Erde nicht vernässt. An feuchten Überwinterungsorten werden die Pflanzen häufig von Grauschimmel und anderen Pilzkrankheiten heimgesucht. Damit sich diese Erreger nicht verbreiten und keine anderen Pflanzenteile infizieren, sollten befallene, abgestorbene Blüten, Früchte, Blätter und Zweige so schnell wie möglich entfernt und über den Biomüll oder auf dem Kompost entsorgt werden.
Frostharte Kübelpflanzen
Häufig werden aber auch Gehölze in Kübeln gezogen, die ausgepflanzt im Garten den Winter auch ohne Winterschutz gut überstehen würden. Allerdings ist zu bedenken, dass die Wurzeln der frostharten Gehölze lange nicht so viel Kälte vertragen wie ihre Triebe. Die Wurzeln der meisten hier üblichen Pflanzen vertragen nur Temperaturen bis etwa minus 10 Grad Celsius. Je kleiner die Töpfe sind, in denen die Kübelpflanzen stehen, desto schneller gleichen sich die Temperaturen in ihnen der umgebenden Lufttemperatur an. In der Praxis können sie ohne Schutz also bis minus 15 Grad Celsius, minus 20 Grad Celsius und auch darunter absinken, sodass die Wurzeln erfrieren.
Der einfachste Schutz für frostharte Kübelpflanzen ist daher, sie an einer möglichst windgeschützten und schattigen Stelle im Garten über den Winter in den Boden einzusenken. Wenn kein Garten vorhanden ist, sollte der Topf möglichst dick mit wärmeisolierendem Material umwickelt werden, zum Beispiel Jutestoff, Noppenfolie oder Vlies. Schon 1 Zentimeter Dicke nützt etwas, aber je dicker die Schicht ist, desto besser.
Bei manchen immergrünen Pflanzen, die an sich frosthart sind, aber im Winter keinen trockenen Frostwind vertragen, ist es außerdem sinnvoll, sie zumindest an kalten, sonnigen Tagen (vor allem bei Ostwind im Februar) zu schattieren und so ihr Laub zu schützen. Ein Einräumen in geschützte Räume ist bei frostharten Kübelpflanzen meist nicht zu empfehlen, da es dort in der Regel zu warm für sie ist.
 
        
                 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  