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Scheinhaseln blühen früh im Jahr. Foto: Shutterstock
13.03.2024
Haus & Garten

Frühblüher Scheinhasel

Früh blühender Zierstrauch als Nektarquelle für Insekten

Scheinhaseln zeigen bereits im zeitigen Frühjahr ihre glockenförmigen, gelben Blüten, die einen zarten Duft verströmen. Das freut nicht nur Gartenbesitzer, sondern bietet als Nektarquelle für Insekten auch einen ökologischen Mehrwert.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Scheinhasel (Corylopsis) nicht mit der echten Hasel (Corylus) verwandt, sondern gehört zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Die rund 30 Arten sind in Ostasien beheimatet und wachsen dort überwiegend in Bergwäldern. In Mitteleuropa sind maximal fünf Arten als Zierpflanzen im Garten verbreitet.

Aussehen von Scheinhaseln

Die bekannteste Vertreterin der Scheinhasel ist die Glockenhasel (Corylopsis pauciflora), auch Schlüsselblumenstrauch genannt. Der Zierstrauch eignet sich besonders für kleine Grundstücke, da er selten höher und breiter als 1,5 Meter wird. Andere Arten wie die Hohe beziehungsweise Ährige Scheinhasel (Corylopsis spicata) sind deutlich wuchsfreudiger und können Höhen von 2,5 Meter erreichen. Auffallend sind bei allen Scheinhaseln die dünnen Triebe mit heller, graubrauner Rinde. Die gedrungenen, ausladenden Kronen sind dicht und häufig sparrig verzweigt. Die Blätter ähneln denen der Haselnuss und verfärben sich im Herbst bei einigen Arten gelb bis orangerot.

Was die Scheinhaseln so attraktiv macht, sind aber vor allem die hängenden gelben Blütentrauben, die weit vor dem Blattaustrieb an den vorjährigen Trieben erscheinen. Bei der Glockenhasel ist dies bereits im März der Fall. Das freut nicht nur Gartenfans, sondern auch zahlreiche Insekten. Die glockenförmigen Blüten verströmen zudem einen zarten Primel-Duft.

Scheinhasel pflanzen und pflegen

Da Scheinhaseln in ihren Herkunftsgebieten auf durchlässigen, frischen und humusreichen Böden wachsen, mögen sie es auch im Garten humos und sandig. Obwohl generell bezüglich des pH-Werts recht tolerant, hat sich, wie zum Beispiel bei Rhododendren, eine leicht saure Bodenqualität bewährt. Der Standort sollte sonnig bis absonnig und windgeschützt sein. Da der Strauch flach wurzelt, braucht er in den ersten Jahren im Sommer regelmäßige Wassergaben. Wegen des empfindlichen Wurzelsystems sollte eine mechanische Bodenbearbeitung unterbleiben. Stattdessen empfiehlt sich, unerwünschte Wildkräuter von Hand auszurupfen und den Wurzelbereich gelegentlich mit Kompost zu mulchen.

Einmal gut eingewurzelt, sollten die Sträucher besser nicht mehr verpflanzt werden, da sie in der Regel sehr schlecht wieder anwachsen. Ein Rückschnitt ist nicht notwendig, im Gegenteil: Laut Gartenexperten entwickeln sich die Ziersträucher am besten, wenn möglichst wenige Eingriffe erfolgen. Kleine Korrekturen können vor allem bei jungen Pflanzen nötig sein. Kurz vor der Blüte können störende Zweige behutsam entfernt werden. Werden diese in eine Vase mit Wasser gestellt, blühen diese zuverlässig auf und sind ein schöner Blickfang im Wohn- oder Esszimmer.

Gartengestaltung mit Scheinhaseln

Da Scheinhaseln eher konkurrenzschwach sind, kommt zuallererst eine Pflanzung in Einzelstellung infrage. Dabei ergibt die Kombinationen mit frühlingsblühenden Zwiebelpflanzen wie Krokus, Traubenhyazinthe, Blausternchen oder der bienenfreundlichen Schachblume ein schönes Bild, aber zum Beispiel auch mit Lenzrosen. Gut kommen die Sträucher zudem vor immergrünen Gehölzen zur Geltung. Die kompakte Glockenhasel eignet sich ideal als Kübelpflanze und wird so zu einem tollen Blickfang auf der Terrasse oder dem Balkon. Neben Glocken- und Ähriger ist auch die Chinesische Scheinhasel (Corylopsis sinensis) beliebt. Sie wird bis zu 4 Meter hoch und ist besonders winterhart. Corylopsis sinensis 'Spring Purple' treibt im Frühjahr rötlich aus. Trotz ihrer Größe kann die Chinesische Scheinhasel ebenfalls im Kübel kultiviert werden.

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