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Edamame sind unreife Sojabohnen. Sie werden in der Schote mit Stängel gekocht. Foto: iStock
10.02.2022
Umwelt & Verbraucher

Trendsetter Edamame

Die „Bohne am Stiel“ als nachwachsende Fleischalternative aus dem Garten

Vegane und vegetarische Lebensmittel werden heute von vielen Verbrauchern nachgefragt. Ein neues Trendgemüse scheint „Edamame“ zu werden. Vor allem Sushi-Esser und Liebhaber asiatischen Essens kennen die nussig-süßlichen gesunden Hülsenfrüchte. Der Begriff Edamame stammt aus dem Japanischen. „Eda“ bedeutet Stängel und „mame“ kann man mit Bohne übersetzen. Bisher gab es sie im Handel nur tiefgekühlt, doch seit kurzem werden sie auch in deutschen Gemüseanbaugebieten erzeugt und kommen von hier erntefrisch auf den Tisch.

Edamame-Bohnen schmecken leicht nach Erbsen, nussig und süß. Seit Jahrhunderten gehört die eiweißreiche „Bohne am Stiel“ oder „Bohne am Zweig“ in Japan und China in den Speiseplan. Seit einigen Jahren wird sie auch in Zentraleuropa angebaut, wie in Deutschland in der Pfalz. Doch was ist Edamame eigentlich? Edamame sind ganz einfach unreif geerntete, grüne Sojabohnen. Die zubereiteten Schoten werden ebenfalls Edamame genannt. Erhältlich sind sie zum Beispiel in Asia-Märkten, wo sie meist tiefgekühlt angeboten werden.

Traditionelle Vorspeise der japanischen Küche

In der japanischen Küche wird Edamame traditionell als Vorspeise gereicht, als kleine Zwischenmahlzeit verzehrt oder als Beilage zu Bier gereicht. Die Schoten werden nur fünf bis acht Minuten in Salzwasser gekocht, sodass sie knackig bleiben. Für ganz Eilige ist auch die Zubereitung in der Mikrowelle möglich. Besonders gut schmecken die Edamame, wenn die Hülsen mit grobem Meersalz bestreut werden, solange sie noch feucht sind. Dann bildet sich nämlich eine schmackhafte Salzkruste. Die Bohnen werden anschließend aus der Hülse herausgepult oder mit den Lippen aus der Schote herausgezogen. Die Hülse wird nicht mitgegessen. Die Edamame-Bohnen können je nach Geschmack mit Chili, Limettensaft, Tabasco, Knoblauch, Cayenne-Pfeffer oder Sesamöl und Kombinationen daraus beträufelt werden.

Edamame enthalten viel Protein und damit auch wichtige Aminosäuren, wie zum Beispiel Lysin, Methionin oder Threonin. Daneben enthalten Edamame viele Ballaststoffe, wichtige Mineralstoffe wie Eisen oder Kalzium und sind reich an Vitamin A und E. In 100 Gramm Edamame sind 12 Gramm Eiweiß, etwa 10 Gramm Kohlenhydrate, aber nur 4 Gramm Fett mit gesunden Omega 6- und Omega 3-Fettsäuren enthalten. Wer sich beispielsweise den Abend mit Edamame statt mit Chips verschönert, nimmt nur 125 Kilokalorien je 100 Gramm zu sich. Auch für leckere „Bowl-Rezepte“, bunt angerichtete Schüsseln, die warm oder kalt serviert werden können, eignen sich Edamame sehr gut.

Anbau auch in Deutschland möglich

In Deutschland wird das „Gartensoja“, wie Edamame auch genannt wird, seit wenigen Jahren auch im Erwerbsgartenbau angebaut, beispielsweise in der klimabegünstigten Pfalz. Das Saatgut kommt im Frühjahr, sobald die Temperaturen wärmer sind, 4 bis 5 Zentimeter tief in den Boden. Die Sojapflanze bestäubt sich selbst. Bis zur Blüte braucht die Pflanze relativ wenig Wasser, danach zur Schotenbildung mehr. Insgesamt beträgt die Vegetationszeit, also die Zeit, in der die Sojapflanze wächst, rund 100 Tage. Am Ende hat der Landwirt eine buschige Pflanze mit einer Höhe von circa 80 Zentimetern auf dem Feld stehen. Die unreifen Sojapflanzenschoten werden dann zwischen Mitte August bis Anfang Oktober gepflückt und frisch als Gemüse vermarktet.

Zwar kann theoretisch jede Sojabohne als Edamame-Bohne angebaut werden, doch sind Sorten mit größeren Samen und süßlich-nussigem Geschmack am geeignetsten. Für den Eigenanbau im Garten eignen sich Edamame ebenfalls, allerdings nur in wärmeren Gegenden Deutschlands. Dazu werden ab Mitte April bis in den Juni die Sojabohnen alle 2 Zentimeter in einer etwa 4 Zentimeter tiefen Saatrille abgelegt. Geerntet wird dann wie im Erwerbsanbau auch die grüne Schote, die noch feine Härchen hat.

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