In diesem Jahr kürte die Experten-Jury des NHV Theophrastus den Meerrettich als „Heilpflanze des Jahres 2021“. Damit stellt der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e. V., die scharfe Wurzel mit ihrer oft verkannten Heilwirkung in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses.
Scharfe Wurzel mit großem Potenzial
„Meerrettich hat als Heilpflanze ein großes und leider bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial“, sagte Konrad Jungnickel, der 1. Vorsitzende des Vereins bei der Präsentation des diesjährigen Preisträgers. Wissenschaftliche Studien bewiesen, dass die Pflanze nicht nur entzündungshemmende und beachtliche antivirale Effekte habe, sondern auch starke antibakterielle Eigenschaften. „Dies ist vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen richtungsweisend“, so Jungnickel.
Winterharte, ausdauernde Staude
Der Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Häufig kommt er verwildert entlang von Wegen vor oder gibt als Zeigerpflanze an, wo früher einmal ein Gemüsegarten war. Das liegt daran, dass der Meerrettich auch aus kleinen Wurzelteilen immer wieder austreibt. Wo er einmal wächst, lässt er sich daher schwer wieder entfernen. Die winterharte Staude wächst auf fast allen Böden, bildet jedoch in tiefgründigen und humosen Böden besonders schöne Stangen mit intensivem Aroma. Im Frühjahr bilden sich die Blütenstände, die über 1 Meter hoch werden und von Mitte Mai bis Juli weiße Blüten zeigen, die stark duften. Die Pfahlwurzel – das, was wir als Meerrettich essen – kann ab Ende Oktober geerntet werden, bis ins darauffolgende Frühjahr hinein.
Meerrettich als Genuss- und Heilmittel
Am bekanntesten ist der Meerrettich, in Süddeutschland und Österreich auch Kren genannt, in der Küche. Dort verfeinert die scharfe Wurzel Fleisch- und Fischgerichte, Gemüse und Soßen. Vor allem zu Räucherfisch sowie zu Roastbeef und Tafelspitz wird Meerrettich traditionell serviert. Das schmeckt gut, fördert aber auch die Fettverdauung. Neben positiven Effekten auf Magen und Darm soll die Meerrettichwurzel auch Husten lösen, Kopfschmerzen lindern und den Kreislauf anregen. Zur Behandlung von Erkältungskrankheiten oder Infektionen der Harnwege hat sie sich ebenso bewährt wie zur Unterstützung des Immunsystems.
Da die Wurzel eine hohe Menge Vitamin C liefert, nahmen Seeleute früher nicht nur Fässer mit Sauerkraut, sondern auch Meerrettich mit auf große Fahrt. Die antimikrobielle Wirkung der enthaltenen Senföle konnte wissenschaftlich bewiesen werden, und auch für die antivirale Wirkung gibt es Belege. So ist es nicht verwunderlich, dass Meerrettich in Heilmitteln gegen Grippe und Harnwegsinfektionen enthalten ist. Dass die scharfe Wurzel allerlei Heilkräfte besitzt, war allerdings schon im Mittelalter bekannt. Aus Aberglauben bekamen Kinder auf dem Land früher sogar häufig eine Halskette aus Meerrettichscheiben umgelegt, um sie vor Krankheiten zu schützen.
Informationen zur Heilpflanze des Jahres
Der Verein NHV Theophrastus kürt seit 2003 die „Heilpflanze des Jahres“, um auf diese besonderen Schätze der Natur aufmerksam zu machen. Denn durch eine sinnvolle Verwendung können die Pflanzen manches Leid lindern oder heilen – ob als Teil der Ernährung, als Gewürz oder als Extrakt. Wie zum Beispiel auch zur Wegwarte, die der Meerrettich als Heilpflanze des Jahres ablöst, werden auf der Webseite des Vereins in den kommenden Monaten umfangreiche Informationen und eine Broschüre zum Herunterladen zu finden sein. Auf www.nhv-theophrastus.de gibt es außerdem ein kurzes Video von der diesjährigen Präsentation.
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