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Kürbisse gibt es in unzählig vielen Farben und Formen. Foto: istock
01.10.2019
Umwelt & Verbraucher

Kürbisse – bunte Vielfalt im Herbst

Verschiedene Kürbisarten und -sorten im Kurzporträt

Jetzt ist wieder Erntezeit für Kürbisse, das vielfältige Herbstgemüse. Kürbisse gibt es in allen Größen, Formen und Farben: von rund oder oval über birnenförmig bis Ufo-ähnlich, glatt oder gerillt, von grün über gelb bis orange. Wir stellen die drei wichtigsten Arten mit einigen bekannten Vertretern der bunten Kürbisfamilie vor.

Kürbisse gehören, wie auch Wassermelonen und Gurken, zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Die bei uns am häufigsten kultivierten Sorten stammen von den Arten Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata) und Gartenkürbis (Cucurbita pepo) ab, die ihre Ursprünge in Mittel- und Südamerika haben. Dort wurden sie schon vor Jahrtausenden angebaut, vermutlich aber, um die ölreichen Kerne zu nutzen. Denn das Fruchtfleisch der Wildarten und frühen Kultursorten war bitter und sogar giftig. Durch Züchtung ist eine riesige Vielfalt an Kürbissorten entstanden, die unseren herbstlichen Speiseplan bereichern.

Riesen-Kürbis – Hokkaido, Sweet Dumpling & Co.

Obwohl er gar nicht riesig ist, gehört der Hokkaido-Kürbis zur Art der Riesen-Kürbisse. Der breitrunde, orangerote Speisekürbis hat ein Gewicht von etwa 0,5 bis 1,5 Kilogramm. Weil die dünne Schale beim Kochen weich wird, muss man den Hokkaido nicht schälen. Wahrscheinlich ist dies einer der Gründe dafür, dass diese Kürbissorte so beliebt ist, neben dem feinen, leicht nussigen Aroma und der stabilen Konsistenz. Seit den 1990er Jahren werden Hokkaido-Kürbisse auch in Europa angebaut. Der Sweet Dumpling ist ebenfalls ein recht kleiner Kürbis, der nicht geschält werden muss. Er hat ein Gewicht zwischen 300 und 600 Gramm, eine grün-, gelb- oder orange-gestreifte Schale, und sein Fruchtfleisch schmeckt süß. Gelber und Roter Zentner sind mit 10 bis 30 Kilogramm schon eher Schwergewichte unter den Kürbissen. Ihr Fruchtfleisch ist sehr schmackhaft und lange haltbar. Dem Arten-Namen alle Ehre machen die Riesenkürbis-Sorten Big Max und Prizewinner, die bis zu 100 Kilogramm auf die Waage bringen können. Mit dem Atlantic Giant sollen bei Wettbewerben sogar über 1000 Kilogramm erreicht worden sein.

Moschus-Kürbis – Butternut und Muscat de Provence

Der Moschus-Kürbis ist die in den Tropen am häufigsten angebaute Kürbis-Art, mit dem Butternut als wohl bekannteste Sorte. Dieser wird wegen seiner Form auch „Birnenkürbis“ genannt. Der Butternut besitzt nur wenige Kerne und viel helles Fruchtfleisch, das in den USA für die Füllung des berühmten „Pumpkin Pie“ verwendet wird. Sehr aromatisch ist der Muscat de Provence, ein zuerst dunkelgrüner, dann hellbrauner, stark gerippter Kürbis mit orangerotem Fruchtfleisch.

Der Gartenkürbis – die vielfältigste Art

Die formenreichste Art der Gattung Kürbisse ist der Gartenkürbis mit zahlreichen Unterarten und Sorten-Gruppen. Dazu gehören beispielsweise die Zucchini, auf Italienisch „kleine Kürbisse“, aber auch der Jack O'Lantern, ein klassischer Halloween-Kürbis zum Schnitzen. Das Geheimnis des Spaghetti-Kürbisses verbirgt sich in seinem Inneren: Das Fruchtfleisch zerfällt beim Garen in Spaghetti-ähnliche Fasern und kann genauso zubereitet werden wie die langen Nudeln. Den Patisson-Kürbis, der gerne mit einer Blüte oder einer fliegenden Untertasse verglichen wird, gibt es in weiß, grün oder gelb. Sehr jung geerntet und gebraten oder geschmort ist er sehr beliebt. Der Steirische und der Gleisdorfer Ölkürbis werden dagegen vor allem wegen ihrer Kerne und zur Gewinnung von Kürbiskernöl angebaut. Aufgrund der Wirkung gegen Blasenprobleme wurde der Gartenkürbis im Jahr 2005 zur „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt.

Vorsicht vor Zierkürbissen

Viele Gartenkürbis-Sorten finden auch Verwendung als Zierkürbisse. Aber Vorsicht: Im Gegensatz zu den reinen Speisekürbissen sind die wenigsten von ihnen genießbar. Im Gegenteil: Die allein zur Zierde gezüchteten Sorten enthalten noch die Cucurbitacine, giftige Bitterstoffe. Aus diesem Grund sollten die kleinen, vielfältig gemusterten und geformten Kürbisse, die im Herbst häufig in dekorativen Spankörbchen angeboten werden, keinesfalls den Weg in die Küche finden. Auch bei Speisekürbissen können durch Kreuzung verschiedener Kürbispflanzen oder durch Rückmutationen bei selbst gewonnenen Samen die Cucurbitacin-Gehalte ansteigen, sodass die Kürbisse bitter schmecken und giftig sind. Daher sollten Hobbygärtner für den ungetrübten Kürbisgenuss lieber auf Saatgut aus dem Handel zurückgreifen.

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