Profil online begleitet kleine Kürbispflanzen in ihrem Wachstum bis zur Ernte Teil 1
Etwa drei Wochen verbringen die 4 500 kleinen Kürbispflanzen, ordentlich aufgereiht in Anzuchttöpfen, in ihrer ersten Heimat im Gartenbaubetrieb. Geschützt vor Wind und Wetter, wohlig warm in feuchter, mit einer Grunddüngung versehenen Blumenerde. 4 000 von ihnen werden Speisekürbisse hervorbringen, 500 sind reine Zierpflanzen. An jeder Pflanze können je nach Größe bis zu 50 Kürbisse wachsen. „Die Pflanzen finden im Gewächshaus optimale Startbedingungen vor“, berichtet Herbert Lynders aus Erfahrung. Gemeinsam mit seinem Bruder, auf dessen Feldern die Kürbisse auf wachsen, zieht er seit einigen Jahren Kürbisse heran.
Frostempfindliche Kultur
Sobald die Temperaturen steigen und die Frostgefahr nach den Eisheiligen im Mai endgültig gebannt ist, ziehen die Kürbisse ins freie Feld um. Sie haben dann bereits einige Laubblätter ausgebildet und den Topfballen gut durchwurzelt. „Für uns hat die Anzucht im Topf den Vorteil, dass wir nur die Pflanzen auspflanzen, die sich gut entwickelt haben. Da nicht alle Samen keimen, hätten wir sonst Lücken im Feld“, erklärt Lynders. Gegenüber der Direktsaat im Feld haben die vorkultivierten Jungpflanzen zudem einen Wachstumsvorsprung. Außerdem sind die kräftigen, kleinen Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber möglichen Schädlingen wie etwa Drahtwürmern oder Schnecken.
Eine große Familie
Der Kürbis gehört wie auch die Gurke, die Zucchini, die Melone oder die Wassermelone zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie umfasst etwa 100 Gattungen und rund 800 Arten. Die wichtigsten in Europa im Gemüsebau kultivierten Arten sind der Gartenkürbis (Cucurbita pepo), der Riesenkürbis (Cucurbita maxima) und der Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata). Die Kürbisfrucht, botanisch gesehen eine Beere, ist ein echtes Schwergewicht im Pflanzenreich. Der schwerste, bislang registrierte Kürbis brachte 782 Kilogramm auf die Waage.
Beeindruckende Vielfalt
In Deutschland erfreuen sich die Kürbisse wachsender Beliebtheit. Die Früchte werden im Herbst nicht nur als Gemüse oder zu Öl verarbeitet, sondern besonders zu Halloween am 31. Oktober auch zur Dekoration. Beeindruckend ist die ungeheure Farben- und Formenvielfalt der großen Beeren. Markant sind die orange leuchtenden Kürbisse. Die Farbpalette reicht jedoch vom blassen Weiß über zahlreiche Variationen und Farbkombinationen in sattem Gelb, Grün, Orange und Rot bis hin zu verschiedenen Grautönen. Auch in der Struktur weist die Fruchtschale große Unterschiede auf. Die Oberfläche kann glatt, gerippt, verkorkt oder eher warzig sein.