07.08.2025

Kleine Melonenkunde

Erfrischender Genuss im Hochsommer

Melonen sind im Sommer eine beliebte Erfrischung. Mit ihrem hohen Wassergehalt löschen sie an heißen Tagen den Durst. Dabei sind sie nicht nur pur ein Genuss, sondern lassen sich auch zu einer großen Vielfalt an sommerlichen Gerichten verarbeiten.

Melonen bestehen je nach Art und Sorte zu 85 bis 95 Prozent aus Wasser. Daher sind sie trotz ihrer Süße eine kalorienarme Erfrischung: Das Fruchtfleisch der Wassermelone enthält nur 37 Kilokalorien pro 100 Gramm. Bei den Zuckermelonen sind es mit durchschnittlich 57 Kilokalorien etwas mehr. Daneben liefern Melonen Kalium, Magnesium, Provitamin A, B-Vitamine und Vitamin C.

Einordnung, Herkunft und Anbau von Melonen

Botanisch gesehen ist die Melone kein Obst, sondern ein Fruchtgemüse aus der Familie der Kürbisgewächse. Generell wird zwischen Wassermelonen (Citrullus lanatus) und Zuckermelonen (Cucumis melo) unterschieden. Obwohl sie zur selben Pflanzenfamilie gehören, sind die beiden nicht besonders eng verwandt. So bilden Wassermelonen eine eigene Gattung, während Zuckermelonen mehr botanische Gemeinsamkeiten mit Gurken haben.

Melonen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Während die Wassermelone ursprünglich aus Afrika stammt und von den alten Ägyptern schon vor etwa 4000 Jahren genutzt wurde, hat die Zuckermelone ihre Wurzeln in Asien und dem östlichen Mittelmeerraum. Über Handelsrouten fanden beide Melonenarten im Mittelalter schließlich ihren Weg nach Europa. Heute ist China das mit Abstand größte Anbauland für Wasser- und Zuckermelonen, gefolgt von der Türkei.

Bedeutende Anbaugebiete für Wassermelonen liegen außerdem in Indien, Brasilien und dem Iran. Zuckermelonen werden ebenfalls aus dem Iran und aus Indien importiert, außerdem in kleinerem Maßstab aus Ägypten, den USA und aus Spanien. Wegen des weltweiten Anbaus sind Melonen das gesamte Jahr über im Handel erhältlich. In der Hochsaison, im Juli und August, sind in Deutschland vor allem Früchte aus dem Mittelmeerraum in Top-Qualität und zu günstigen Preisen zu haben. Übrigens: Im milden Weinbauklima gedeihen Melonen auch in Deutschland. In geringen Mengen sind Melonen daher auch aus heimischem Anbau verfügbar.

Wassermelonen 

Als Wildform der heute kultivierten Wassermelone gilt ein Kürbisgewächs mit dem botanischen Namen Citrullus colocynthis. Seine Früchte waren klein, bitter und ungenießbar. Daher wurden sie nicht als Nahrungsmittel, sondern in der Volksmedizin verwendet. Aus ihren Kernen wurde ein Öl gepresst, das sowohl in der Küche als auch in der Kosmetik und in der Naturheilkunde zum Einsatz kam. Erst durch gezielte Züchtung wurde die Wassermelone zur süßen Sommerfrucht, wie wir sie heute kennen. Charakteristisch für diese Melonenart sind das leuchtend rote Fruchtfleisch und die dunkelgrüne, glatte Schale, die je nach Sorte auch gestreift sein kann. Wassermelonen können bis zu 100 Kilogramm wiegen. Meist bringen sie jedoch zwischen 4 und 25 Kilogramm auf die Waage. Immer beliebter werden kleine Sorten wie die Sugar Baby oder die Mini Love. Letztere punktet außerdem damit, dass sie kaum Kerne besitzt. Darüber hinaus gibt es auch Sorten mit gelbem oder orangefarbenem Fruchtfleisch, die optische Abwechslung auf den Teller bringen.

Zuckermelonen 

Bei Zuckermelonen unterscheidet man in Europa hauptsächlich drei Varianten: Cantaloupe-Melonen, Netzmelonen und Wintermelonen. Zu den Cantaloupe-Melonen gehört zum Beispiel die Charentais, die hauptsächlich in Frankreich angebaut wird. Ihr leuchtend orangefarbenes Fruchtfleisch ist vergleichsweise fest und besonders süß-aromatisch. Die bekannteste Vertreterin der Netzmelonen ist die Galiamelone. Sie hat ein netzartiges Muster auf ihrer gelblich-grünen Schale sowie grünliches bis weißes Fruchtfleisch. Dieses besitzt eine milde Süße und ist sehr saftig. Wintermelonen werden, anders als der Name suggeriert, nicht im Winter angebaut, sondern haben ihren Namen wegen der guten Lagerfähigkeit. Zu dieser Gruppe gehört beispielsweise die leuchtendgelbe Honigmelone, außerdem die Piel de Sapo aus Spanien, deren Name „Krötenhaut“ bedeutet, was auf die grüne, knubbelige Schale mit kleinen gelben Flecken zurückgeht. Während die Honigmelone eine leicht herbe Süße besitzt, ist die Piel de Sapo ausnehmend süß.

Melonen genießen – pur und kulinarisch veredelt

Klassisch werden Melonen in Spalten geschnitten. Dazu einfach die Melonenhälften vierteln oder achteln. Anschließend das Fruchtfleisch mehrfach mit einem kleinen Messer quer bis zur Schale einschneiden. So lassen sich die Melonenspalten biegen und die Melonenstücke besser abbeißen. Bei Zuckermelonen müssen vorher die Kerne herausgekratzt werden. Wassermelonen können auch gut in Scheiben geschnitten werden – zum Snacken, Grillen oder hauchdünn als Carpaccio. Um beim Schneiden nicht mit dem Messer abzurutschen, empfiehlt es sich, die Schale an der Aufliegestelle mit einem Schnitt zu begradigen, sodass die Melonenhälften sicher liegen. Statt sie zu schneiden, kann man mit einem Kugelausstecher auch runde Bällchen aus dem Fruchtfleisch der halbierten Melone ausstechen. Mit ihrer saftigen Süße passen alle Melonen gut in einen Obstsalat. Beliebt sind Melonenspalten, zum Beispiel von Charentais-, Galia- oder Honigmelone, in Kombination mit luftgetrocknetem Schinken. Und gewürfelte Wassermelone ergibt mit Feta und Minze einen sommerlich-frischen Salat. Auch andere Käsesorten von Mozzarella bis Blauschimmelkäse passen gut zu Melonen. Darüber hinaus machen sich Melonen gut in einer Vielzahl an süßen und herzhaften Gerichten sowie in Getränken und als Sorbet.

Melonen einkaufen und lagern

Beim Einkauf von Melonen sind alle Sinne gefragt, um Exemplare mit perfektem Reifegrad auszuwählen. Vorab ist zu bemerken, dass die Färbung der Schale meist keinen Aufschluss über die Reife gibt. Lediglich bei Honig- oder Galiamelonen weist eine gleichmäßige Färbung ohne grüne Stellen darauf hin, dass sie reif geerntet wurden. Grundsätzlich ist es bei allen Melonen wichtig, auf den Reifegrad zu achten, weil sie nicht nachreifen. Um diesen zu bestimmen, ist bei Zuckermelonen der Duft entscheidend. Eine reife Frucht riecht vor allem am Stielansatz angenehm süßlich. Lässt sich die Melone am Stielansatz leicht eindrücken, ist dies ebenfalls ein Indiz für optimale Reife.

Bei der Wassermelone hat sich der Klopftest bewährt: Eine reife Frucht leitet wegen ihres hohen Wassergehalts den Schall gut weiter. So klingt es dumpf und tief, wenn man mit dem Fingerknöchel an die Schale klopft. Bei einem hellen Klang ist es dagegen wahrscheinlich, dass die Frucht noch nicht ausgereift ist.

Ganze Melonen können kühl und dunkel eine bis zwei Wochen lang gelagert werden. Die Lagerung im Kühlschrank wird nicht empfohlen, da die Früchte bei niedrigen Temperaturen an Geschmack verlieren, außerdem Aromen anderer Lebensmittel annehmen. Eine Ausnahme gibt es: Auf vorgeschnittenen Melonenstücken können sich Krankheitskeime schnell vermehren. Daher sollten diese verpackt im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb eines Tages verzehrt werden.

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