Titanenhaft hoch und mächtig stinkend
Die Titanwurz (Amorphophallus titanum) ist eine recht imposante Erscheinung. Besonders ihr bis zu 3 Meter hoher Blütenstand ist beeindruckend. Auch ihre Wurzelknolle ist nicht gerade klein. Sie kann bis zu 100 Kilogramm schwer werden. Sie gibt es nur auf der indonesischen Insel Sumatra, doch auch dort ist sie aufgrund der Verringerung der Regenwälder gefährdet. Deswegen wird sie in Botanischen Gärten auf der ganzen Welt kultiviert, was allerdings nicht ganz einfach ist, weil die Wurzelknolle sehr empfindlich ist und oft Fadenwürmer und andere Wurzelschädlinge im Gepäck mitbringt. Eine Abhilfe schafft hier die Anzüchtung durch Vermehren von Zellkulturen unter sterilen Bedingungen.
Große Blüte, strenger Geruch
Während der Blütezeit sondert die Titanwurz einen charakteristischen Geruch nach Aas aus. Das macht sie, um ihre Bestäuber anzulocken, Käfer, die ihre Eier in der Regel auf verwesenden Tieren ablegen. Sie werden von dem Geruch angelockt und übertragen dabei unabsichtlich die Pollen von einer Titanwurz zur anderen. Damit dieser Geruch möglichst weit verbreitet wird, erhöht die Titanwurz ihre Temperatur - ein gelungenes Beispiel der Natur von maximaler Anpassung. Mit dieser Strategie sichert die Pflanze ihr Überleben, denn sie blüht nur sehr kurz, etwa drei Tage, und sehr selten, alle drei Jahre. Nach der Bestäubung bildet die Titanwurz innerhalb von acht Monaten rote Früchte aus. Wird sie aber nicht bestäubt, dann wächst anstelle des verwelkten Blütenstands ein großes, gefiedertes Laubblatt und blüht erst nach zwei Jahren wieder, wenn sie wieder genug Energie in ihrer Knolle hat.
Quelle: pflanzenforschung.de