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Die Grünlilie ist anspruchslos und kommt mit wenig Licht und Wasser aus. Foto: Heinrich Beltz
27.12.2024
Haus & Garten

Zimmerpflanzen gut durch den Winter bringen

Vorsichtig gießen und nicht zu dunkel stellen

Damit Zimmerpflanzen das Winterhalbjahr gut überstehen, sollten bei der Pflege ein paar Grundregeln befolgt werden.

Zimmerpflanzen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern verbessern auch das Raumklima. Durch die Verdunstung von Wasser über ihre Blätter und auch direkt aus der Erde befeuchten sie die Luft, was sich besonders in der Heizperiode günstig auf die Gesundheit der Atemorgane der Bewohner auswirkt. Denn durch die Heizung wird die relative Luftfeuchte gesenkt, in vielen Fällen unter die für Menschen günstigen 40 bis 60 Prozent. Ist die Luft zu trocken, können die Schleimhäute leiden, wodurch Krankheitskeime leichtere Eintrittspforten in die Atemorgane finden und die Gefahr ansteigt, an einer Erkältung zu erkranken. Welche Pflanze den besten Einfluss auf die Luftfeuchte hat, ist natürlich schwer zu sagen, denn es hängt von ihrer Größe, der Blattform, aber auch von der Größe des Topfs und von der Blumenerde ab. Grob abschätzen kann man es daran, wie viel Wasser man gießen muss: Je mehr das ist desto stärker wird die Luftfeuchte erhöht.

Ausreichend gießen

Allerdings haben die Pflanzen es im Winter oft nicht leicht, denn Lichtmangel und trockene Luft können ihnen zu schaffen machen. Im Winterhalbjahr bilden Zimmerpflanzen zwar keine oder kaum neue Triebe und verdunsten daher weniger Wasser als im Sommer, aber trotzdem muss darauf geachtet werden, dass sie nicht zu trocken stehen. Eine feste Regel, wie oft sie gegossen werden müssen, gibt es nicht, da das stark von der jeweiligen Pflanzenart und vom Standort abhängt. Aber wenn man regelmäßig die Erde im Topf befühlt, kann man schnell merken, ob die Pflanze Wasser braucht: Fühlt sich die Erde feucht wie ein ausgedrückter Schwamm an, ist genügend Wasser vorhanden. Optimal sind weiches Leitungswasser (Karbonathärte unter 10 °dH) oder Regenwasser. Gedüngt werden brauchen Zimmerpflanzen im Winterhalbjahr normalerweise nicht, sondern die Düngung erfolgt ab Frühjahr bis in den Sommer hinein.

Helle Standorte

Pflanzen können in der kalten Jahreszeit aber nicht nur unter Wasser-, sondern auch unter Lichtmangel leiden, denn im Winterhalbjahr sind die Tage kurz und die Einstrahlungsintensität oft sehr schwach, sodass Zimmerpflanzen kümmern und schlimmstenfalls sogar ihr Laub abwerfen können. Da unsere menschlichen Augen sich schnell an das vorhandene Lichtangebot anpassen, überschätzen wir oft die Helligkeit, die herrscht und die mit wachsender Entfernung vom Fenster stark abnimmt. Die meisten Topfpflanzen gehören daher, selbst wenn der Raum einen hellen Eindruck macht, direkt ans Fenster. Nur wenige, besonders dunkelheitsverträgliche Pflanzen wie Efeu (Hedera helix), Schusterpalme (Aspidistra elatior), Grünlilie (Chlorophytum comosum) und die Efeutute (Epipremnum pinnatum) fühlen sich auch in einiger Entfernung vom Fenster noch wohl. Unter Umständen kann auch mit Zusatzlicht nachgeholfen werden, am besten mit Leuchtstofflampen oder LEDs.

Nicht zu trockene Luft

Ein wichtiger Aspekt ist die Luftfeuchte. Manche Pflanzen wie Kamelien, Azaleen oder Zitruspflanzen sind sehr empfindlich gegen trockene Luft. Sie eigenen sich daher nicht für stark geheizte, lufttrockene Räume, sondern eher für kühle Orte wie Schlafzimmer oder Treppenhäuser. Viele andere Zimmerpflanzen wie Grünlilie und auch Orchideen ertragen trockenere Luft etwas besser. Am besten sind Kakteen und andere Sukkulenten an trockene Luft gewöhnt.

Allerdings fördert trockene Luft Schädlinge wie Spinnmilben oder Thripse deutlich. Andere Schädlinge wie Trauermücken dagegen werden durch sehr feuchte Blumenerden begünstigt und können durch zurückhaltendes Gießen im Zaum gehalten werden. Wenn im Winter bei Frosttemperaturen gelüftet wird, ist zu empfehlen, Zimmerpflanzen von der Fensterbank zu räumen, sodass sie vor der kalten Luft geschützt stehen, damit sie keine Frost- oder Kälteschäden erleiden.

Gelegentlich befeuchten

Auf den Blättern von Zimmerpflanzen können sich mit der Zeit Staubbeläge bilden. Bei großblättrigen Pflanzen können diese vorsichtig mit einem weichen Staubtuch abgewischt werden, am besten ist es aber, die Pflanzen in der Dusche oder Badewanne vorsichtig mit lauwarmem Wasser sauber zu spülen. Auch regelmäßiges Besprühen tut ihnen gut.

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