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Im Herbst ist die richtige Zeit, um Stachelbeeren im Garten zu pflanzen. Foto: Pixabay/Daniel Steinke
13.10.2020
Haus & Garten

Stachelbeeren im Garten

Im Frühjahr und im Herbst ist die beste Zeit zu pflanzen

Für ein paar Jahre war die Stachelbeere aus unseren Gärten verschwunden, aber derzeit erlebt sie ein Comeback und erfreut Gärtner durch zahlreiche neue Züchtungen. Da die Pflanzen frosthart sind, bietet sich die Pflanzung nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst an. So kann die Staude noch kräftige Wurzeln ausbilden und trägt im kommenden Jahr reichlich süß-saure, saftige Beeren.

Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa) gehört wie die Johannisbeere zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Bei der Auswahl der passenden Sorte haben Gärtnerinnen und Gärtner die Qual der Wahl.

Stachelbeersorten – die Qual der Wahl

Stachelbeeren gibt es mit roten, gelben und grünen Früchten. Abgesehen von der Farbe der Beeren sollte die Sortenwahl an der gewünschten Verwendung ausgerichtet werden. Denn wer die Beeren frisch vom Strauch gepflückt genießen will, wird wahrscheinlich eine andere Stachelbeersorte auswählen wollen als Fans von Stachelbeermarmelade oder anderen Zubereitungen. Ein Vorteil der neuen Züchtungen ist, dass viele Sorten fast oder gar keine Stacheln mehr besitzen, sodass die Ernte auch für kleine Kinder eine helle Freude ist. Unterschiede bei den Stachelbeersorten gibt es außerdem in der Wuchshöhe und beim Reifezeitpunkt der Früchte. Darüber hinaus werden Stachelbeeren auch als Hochstämmchen angeboten und lassen sich am Spalier ziehen. Allerdings sind die Hochstämmchen nicht ganz so langlebig wie die Strauchformen. Bestimmte Stachelbeersorten eignen sich zudem besonders gut für den Kübel im Garten, auf der Terrasse oder sogar auf dem Balkon.

Ein Kriterium, das bei der Auswahl des Stachelbeerstrauchs unbedingt bedacht werden sollte: Resistenz gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau. Denn dieser Schadpilz aus der Familie des Echten Mehltaus ist bei Stachelbeeren sehr verbreitet und könnte die Ernte zunichtemachen.

Empfehlenswerte Stachelbeersorten

Grüne und gelbe Stachelbeeren: Die grünen bis gelben, manchmal auch fast weißlich-durchsichtigen Stachelbeeren sind die Klassiker aus den Hausgärten unserer Großmütter. So ist zum Beispiel die „White Lion“ eine altbewährte Sorte mit saftig-süßen, kugelrunden Früchten, die sich auch für die Kübelkultur eignet. Die Beeren der „Grünen Kugel“ haben eine glatte, durchscheinende Schale und schmecken feinsäuerlich. Die gelben Beeren der „King of Trumps“ sind rot marmoriert und saftig. Sie schmecken direkt vom Strauch und eignen sich gut zum Einfrieren. Bei „Resistenta“ weist der Name schon darauf hin, dass die Sorte resistent gegen Mehltau und andere Pilzerkrankungen ist. Daher ist der Strauch mit gelben Beeren besonders gut für feuchte Regionen geeignet.

Rote Stachelbeersorten: Die Sorte „Larell“ trägt glatte, rote Beeren, die platzfest sind und besonders süß schmecken. Sie eignet sich ideal für die Terrasse oder für den Balkon. Bei „Pax“, einer gegen Amerikanischen Stachelbeermehltau resistenten Sorte, können schon ab Ende Juni rote Früchte ohne Stacheln geerntet werden. Die sehr robuste Sorte „Spinefree“ weist ebenfalls so gut wie keine Stachelhaare auf. Eine alte Sorte mit dicken, roten Beeren ist die „Maiherzog“, die mit ihrem herrlichen Aroma gleichermaßen für den frischen Genuss wie zum Einkochen geeignet ist. Eine edle, englische Züchtung mit sehr dünner Schale ist die „Ironmonger“. Und die „Rote Triumpf“ liefert unzählige kleine Stachelbeeren, die gut geeignet für die sogenannte Grünpflücke sind. Dies bedeutet, dass sie noch unreif geerntet werden, um sie zu Kompott, Konfitüre oder Stachelbeerkuchen zu verarbeiten.

Hochstämmchen für kleine Gärten: Die wuchskräftige und robuste Stachelbeersorte „Invicta“ trägt viele grüne Stachelbeeren, die ein erfrischend säuerliches Aroma haben. „Mucurines“ bildet hellgrüne, sehr aromatische Früchte und ist resistent gegen Mehltau. „Hinnonmäki“ ist eine reich tragende Sorte mit roten Früchten, welche wenig behaart und platzfest sind. Es gibt sie auch als Duo-Pflanze „Hinnonmäki gelb und rot“, die zwei Sorten vereint und so gelbe und rote Früchte gleichzeitig trägt.

Der richtige Standort für die Stachelbeere

Stachelbeeren wuchsen ursprünglich in lichten, meist feuchteren Wäldern und in Hecken auf nicht zu trockenen Böden. Daher sollte auch für die Kulturstachelbeere die Gartenerde locker sowie humusreich und immer leicht feucht sein. Empfehlenswert ist ein Standort unter nicht zu dichten Sträuchern oder Bäumen, da es die Pflanze zwar hell, aber auch leicht schattig mag. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist sie dagegen anfällig für Sonnenbrand.

Stachelbeerstrauch richtig einpflanzen

Für die Größe der Pflanzgrube ist der doppelte Wurzelballen eine gute Orientierung. Falls eine Drainage geplant ist, sollte das Loch noch entsprechend tiefer gegraben werden. Eine Drainage empfiehlt sich, da Stachelbeeren es zwar feucht mögen, aber empfindlich auf Staunässe reagieren. Optimal ist es auch, den Erdaushub mit reifem Kompost zu vermischen, bevor er wieder in die Pflanzlöcher gefüllt wird. Die Erde sollte nur leicht angedrückt werden, damit der Boden locker bleibt.Stachelbeerpflanzen sind zwar selbstbefruchtend, aber durch die Pflanzung mehrerer Sorten kann der Ernteertrag noch erheblich gesteigert werden. Bei Hochstämmchen sollte dabei ein Abstand von 1 Meter eingehalten werden, bei Sträuchern etwa 1,5 Meter.

Stachelbeeren pflegen

Bei der Pflege von Stachelbeeren ist vor allem eine regelmäßige Bewässerung wichtig. Vorsicht ist bei der Bodenbearbeitung geboten, da die flachen Wurzeln sonst beschädigt werden könnten. Eine dünne Mulchschicht unterdrückt einerseits die Unkrautbildung und bewahrt andererseits den Boden vor dem Austrocknen. Nach der Herbstpflanzung von Hochstämmchen sollte der erste Schnitt im ausgehenden Winter erfolgen, am besten zwischen Ende Februar bis Anfang März. Stachelbeersträucher müssen dagegen in den ersten Jahren nicht zurückgeschnitten werden, solange sich kein Mehltau oder andere Krankheiten zeigen.

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