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Sonnenbrandschäden an roten Johannisbeeren. Foto: Klaus Margraf
23.07.2013
Haus & Garten

Beerenobst und Gemüse haben schon im Juni Sonnenbrand

Sonnenschutz für Pflanzen im Garten – ein schwieriges Kapitel

Sommersonnenschein und Wärme – alle Jahre wieder sehnlichst erwartet, sollten doch maßvoll genossen werden. Menschen können sich vor Sonnenbrand schützen. Pflanzen nicht. Sie leiden aber auch unter intensiver Sonneneinstrahlung und zu hohen Temperaturen. Die kurze Hitzeperiode Mitte Juni 2013 hat schon bei einigen Beerenobst- und Gemüsearten Spuren hinterlassen. Weitere Hitzeperioden können andere Obst- und Gemüsearten oder Zierpflanzen betreffen.

Sonnenbrand und Hitzeschäden

Sonnenbrand und Hitzeschäden entstehen, wenn die Obergrenze der Temperaturverträglichkeit der Pflanzen überschritten ist. Dann sterben betroffene Pflanzenteile ab. Gefährlich wird es, wenn sie plötzlich intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und sich nicht langsam an diese Witterungssituation anpassen können oder wenn diese Stresssituation über längere Zeit anhält. Dabei muss nicht gleich die ganze Pflanze absterben, meist sind es einzelne Pflanzenteile. Das Absterben der Zellen wird als Nekrose bezeichnet. Hitzeschäden drohen besonders dann, wenn nach einer feuchtkühlen Periode plötzlich Hochsommertemperaturen mit intensiver Sonneneinstrahlung auftreten. 

- an Beerenobst

Wenn einzelne Früchte plötzlich der prallen Sonne ausgesetzt sind, erwärmen sie sich so stark, dass in der Frucht einzelne Zellen absterben. Durch Temperaturen über 30 Grad °C und starke direkte Sonneneinstrahlung werden die Früchte in allen Entwicklungsstadien regelrecht „abgekocht“. Sie werden weich und fallen zumeist ab.

Diese Schäden sind besonders an Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren zu beobachten. Auch an den Blättern können Absterbe-Erscheinungen auftreten, meist vom Rande her. Stachelbeeren sind weniger anfällig für Blattschäden als Johannisbeeren oder Erdbeeren. Vor allem bei Erdbeeren verstärken sich die Symptome noch, wenn der Boden trocken ist. 

- an Gemüse

Gurkenblätter zeigen weißliche, trockene, scharf begrenzte Flecken zwischen den Blattadern. Betroffen sind vor allem Gewächshausgurken, wenn die Blätter nahe ans Glas ragen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung müssen die Pflanzen mit Schattierleinen oder -farbe geschützt werden.

Intensive Sonneneinstrahlung verursacht an Sellerie Blattrandnekrosen, die das weitere Wachstum beeinflussen. Solche Blätter sind als Suppengrün nicht mehr nutzbar. 

Direkt der Sonne ausgesetzte Köpfe vom Eisbergsalat zeigen teilweise Verbrennungen, die über mehrere Blattlagen bis ins Innere reichen können und so den Ertrag und Marktwert der Köpfe stark beeinträchtigen.

Wird die Witterung wieder feuchter, haben Botrytis-Grauschimmel und andere Fäulniserreger leichtes Spiel an den geschädigten Pflanzenteilen. 

Der Sonnenschutz im Garten verlangt etwas Kreativität. Pflanzen in Kübeln oder anderen Containern danken es, wenn sie für die kritische Zeit einen schattigen Platz bekommen. Bei Beeren, Sträuchern und Bäumen kann es sinnvoll ein, mit Vogelschutznetzen ein wenig Schatten zu spenden. Damit zum Hitzestress nicht auch noch Wassermangel kommt, sollten die Pflanzen in solchen Stresssituationen regelmäßig bewässert werden.

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