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Auch für Knollenbegonien geht die Saison zu Ende. Foto: Klaus Margraf
17.10.2019
Haus & Garten

Serie: Querbeet durch Haus und Garten

Im Herbst Garten und Pflanzen winterfest machen

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und einige Pflanzen müssen jetzt aufs Überwintern vorbereitet werden. Bereits eingelagerte Früchte sollte man regelmäßig kontrollieren, damit sich hier Krankheiten nicht ausbreiten können.

Apfelwicklerfanggürtel von den Bäumen abnehmen

Wer in den Sommermonaten aus Wellpappe Apfelwicklerfanggürtel um die Stämme der Bäume im Garten gelegt hat, sollte diese jetzt entfernen und vernichten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass unter den Fanggürteln Raupen in die Borkenrisse eingedrungen sein können, um dort zu überwintern. An diesen Stellen kratzt man die Borke ab und vernichtet diese ebenfalls. Mit dieser mechanischen Maßnahme werden zwar die überwinternden Raupen reduziert, aber eine Befallsfreiheit ist im kommenden Jahr nicht zu erreichen. Ein Zuflug des Apfelwicklers aus der Umgebung kann im Sommer wieder gezielte direkte Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich machen.

Papier- oder Meisennüsse

An grünen Walnüssen sind keine Schäden zu erkennen. Erst wenn die Hülle aufplatzt, kann man feststellen, dass die harte Nussschale nicht voll ausgebildet ist. Sie ist dünn, papierartig oder teilweise, vornehmlich an der Spitze, löchrig. Die Nüsse sind ohne Mühe mit der Hand zu knacken. Da sie gerne von Meisen oder anderen Vögeln angenommen werden, ist in der Literatur gelegentlich auch der Begriff „Meisennüsse“ zu finden. Der Nusskern ist von dieser Fehlbildung geschmacklich nicht beeinträchtigt und genießbar. Zur Lagerung sind sie aber nicht geeignet.

Diese auch als Schalenbrüchigkeit bezeichnete Erscheinung hat keine parasitären Ursachen, sondern ist eine physiologische Störung während der Fruchtausbildung. Dabei begünstigen nasskalte Witterung im Sommer (besonders starke Niederschläge im Juli/August), schwere und zur Vernässung neigende Böden oder reichliche Stickstoffgehalte im Boden die Fehlbildung. Die einzelnen Sorten scheinen unterschiedlich anfällig zu sein.

Schwarzfäule bei der Möhrenlagerung

Während der Möhrenlagerung kommt es zu einer vom Möhrenkopf und seitlich am Möhrenkörper ausgehenden, tiefer gehenden Schwarzfäule. Dabei tritt eine schwarzbraune Vermorschung des Gewebes auf. Da die Infektionen von den Blättern und Blattstielen auf den Möhrenkörper übergehen, ist darauf zu achten, dass möglichst keine Blattreste in das Lagergut kommen. Die Infektionen während der Lagerung nehmen oft ihren Ausgang von erkrankten Blattresten. Für die Lagerung sollte man nur unbeschädigte, gesund aussehende Möhren auswählen. Es ist auch ratsam, später die Lagerbestände regelmäßig zu kontrollieren und befallene Möhren rechtzeitig zu entfernen.

Mehltau an Phlox und Winterastern

An Phlox und Winterastern treten auf den Blättern durch den Befall mit Echten Mehltaupilzen weißliche Flecken auf. Manchmal sind die Blattoberflächen von dem Pilzbelag völlig überzogen. Der Schaden ist meist sehr auffällig und gibt für machen Gartenfreund Anlass zur Sorge. Bei höheren Winteraster-Sorten, die noch als Schnittblumen genutzt werden sollen, beeinträchtigt der Befall allerdings den Schmuckwert erheblich. Ansonsten werden die Pflanzen bei einem herbstlichen Befall mit dem Echten Mehltau aber im Wachstum nicht mehr so stark behindert, dass Bekämpfungsmaßnahmen notwendig werden. Für den Phlox geht zu diesem Zeitpunkt die Saison, auch der zweiten Blüte, sowieso zu Ende.

Für Knollenbegonien ist die Saison zu Ende

Knollenbegonien, die im Beet stehen, werden nach dem ersten Frost aus dem Boden genommen. Sind sie etwas abgetrocknet, schüttelt man lockere Erde aus, entfernt Wurzelreste und schneidet die Triebe bis auf ein kurzes Stück zurück. Dann werden die Knollen in Kisten gelegt und bei etwa 10 Grad Celsius überwintert. Hat man die Knollenbegonien in Gefäßen stehen, können diese in der Erde bleiben und trocken überwintern.

Keine rostigen Fuchsien überwintern

Fuchsien sollte man vor dem Einräumen auf einen Befall mit dem Fuchsienrost kontrollieren. Dieser ist allerdings nur sehr schwach auf den älteren Blättern an der Unterseite zu erkennen. Befallene Blätter werden nach wenigen Tagen abgeworfen. So Verkahlen die Pflanzen von unten nach oben. Prinzipiell können fast alle Sorten infiziert werden. Als besonders anfällig haben sich die Sorten Marinka, Dollarprinzessin, El Camino und Beacon herausgestellt. Am besten wirken Behandlungen mit Rostfungiziden noch vor dem Einräumen.

Freilandfuchsien werden zurückgeschnitten

Die bis zum Frost blühenden winterharten Fuchsien (Fuchsia magellanica) werden bis zum Boden zurückgeschnitten und das Schnittgut gleich als Winterschutz für den Wurzelstock verwendet. Zusätzlich kommt noch eine Abdeckung mit trockenem Laub oder Nadelholzreisig. Ungeschützt können sie sonst bei strengen Barfrösten Schaden nehmen. Es ist auch möglich, wie bei den übrigen Stauden zu verfahren und den Rückschnitt erst nach Entfernen des Winterschutzes, hier ab Mitte April, vorzunehmen.

Kein genereller Rückschnitt der Stauden

Auf den Staudenbeeten werden im Herbst allgemein nur die extrem langen Triebe zurückgeschnitten. Ein zu tiefer Rückschnitt erhöht die Frostanfälligkeit der Pflanzen. Das abgeschnittene Staudenmaterial kann als Frostschutz gleich auf die Beete gelegt werden. Der generelle Rückschnitt erfolgt dann erst im Frühjahr vor dem Staudenaustrieb.

Rasen braucht noch Pflege

Im Oktober ist beim Rasen oft noch einmal ein Wachstumsschub zu beobachten. Deshalb sollte er jetzt auch noch geschnitten werden. Ein kurzer Schnitt führt in dieser Jahreszeit nicht mehr zu den Verbrennungsschäden durch Hitze, wie sie im Juli und August vorkommen können. Geht der Rasen zu lang in den Winter, besteht die Gefahr, dass es in feuchten Jahren zu einem erheblichen Pilzbefall kommt und sich im Frühjahr dann die Ausfallstellen zeigen. Das Mähgut und herabfallendes Laub müssen unbedingt entfernt werden, damit die Rasenpflanzen ausreichend Luft bekommen. Auf schweren Böden oder bei sehr festgetretener Rasennarbe kann nach dem letzten Schnitt noch ein Vertikutieren sinnvoll sein. Es ist auch ratsam, auf die Fläche noch einen speziellen Herbstrasendünger zu geben, der die Pflanzen gut überwintern lässt und ihnen im Frühjahr einen schnelleren Start ermöglicht.

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