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Schäden durch Apfelfaltenläuse. Foto: Klaus Margraf
23.05.2019
Haus & Garten

Neue Serie: Querbeet durch Haus und Garten

Mit gesunden Pflanzen in den Frühling

Im Frühling ist in der Natur das pralle Leben zu beobachten. Die Knospen der Gehölze knallen sprichwörtlich, die Apfelbäume stehen in Vollblüte, aber auch Schädlinge und Krankheiten haben „ausgeschlafen“ und finden je nachdem gute Wachstumsbedingungen. Um die Pflanzen gesund durchs Frühjahr zu bringen, muss man sie ständig beobachten, um mit optimalen Kulturbedingungen wie artgerechtem Standort und Pflege ihre Widerstandfähigkeit zu fördern sowie rechtzeitig Schäden zu erkennen und zu bekämpfen.

Apfelfaltenläuse mit auffälligen Symptomen

Die graugrün gefärbten, 2 bis 2,5 Millimeter großen Apfelfaltenläuse, auch Blattrollenlaus genannt, (Dysaphis radicicola, D. devecta) verursachen ein sehr auffälliges Schadbild. Die Blätter an den Triebspitzen bilden leuchtend rötlich verfärbte Rollungen beziehungsweise Faltungen des Blattrands oder ebenso gefärbte Verbeulungen und Kräuselungen der Blattspreite. Stark befallene Blätter können schließlich vertrocknen. D. radicicola wandert im Juni zu den Nebenwirtspflanzen (Ampfer-Arten) ab. Sie kommt im Herbst zur Ei-Ablage zum Apfel zurück. D. devecta wechselt nicht den Wirt, bleibt auf dem Apfel und beginnt schon Ende Juni/Anfang Juli mit der Ei-Ablage. Die in die Rindenritzen abgelegten Eier beider Arten überwintern.

Grauschimmel an Kopfsalat vorbeugen

Bei Kopfsalat kann es zur Botrytis-Grauschimmelfäule kommen, wenn zu tief gepflanzt wird. An Jungpflanzen werden dann der Stängelgrund und die unteren, meist auf dem Boden aufliegenden Blätter braun und haben den typischen mausgrauen Schimmelrasen. Schließlich können die Blätter völlig welken und absterben. Beim Anbau im Kleingewächshaus sollte vorbeugend ausreichend gelüftet und nicht in den Nachmittags- oder Abendstunden gegossen werden. So können die Blätter trocken in die Nacht gehen und dem Pilz werden die Infektionen erschwert.

Kübel- und Zimmerpflanzen nur an trüben Tagen ins Freie bringen

Die überwinterten Kübelpflanzen erfordern für ihre optimale Entwicklung einen Platz im Garten oder auf dem Balkon. Sie sind ja zumeist Pflanzen des wärmeren Südens, die im Winter nur ins Haus geholt wurden, weil sie nicht frosthart sind. Aber auch einige Zimmerpflanzen mit höheren Temperaturansprüchen vertragen im Sommer den Aufenthalt im Freien.

Bevor wir jedoch die Pflanzen in die "raue" Natur bringen, müssen sie etwas an diese Bedingungen gewöhnt, das heißt abgehärtet werden. Dazu wird, sofern es die Temperaturen zulassen, in den Räumen, in denen sie stehen, reichlich gelüftet. Im Winter sind sie verweichlicht und empfindlich gegenüber direkter Sonneneinstrahlung beziehungsweise höheren Lichtintensitäten geworden. Deshalb ist eine trübe Witterungsperiode der beste Zeitpunkt für den Standortwechsel in den Garten. Empfehlenswert ist dann auch, die Pflanzen für ein paar Tage zunächst an einem geschützten, halbschattigen Standort aufzustellen, damit sie sich so an die frische Luft gewöhnen. Dadurch können Sonnenbrandschäden vermieden werden.

Sträucher mit Gespinsten überzogen

Ab Mai sind am Pfaffenhütchen zunächst kleine, jedoch ständig an Größe zunehmende, weiße, oft schleierartige Gespinste zu finden. Die Sträucher erscheinen dann wie von mehreren Schleiern eingehüllt. Darin werden die Blätter völlig weggefressen, sodass die Sträucher dann kahl werden. Ursache ist die Spindelbaumgespinstmotte – Hyponomeuta cognatellus (H. evonymi). Im Schutz dieser Gespinste fressen die bis zu 2 Zentimeter langen, gelblichen und mit schwarzen Punkten versehenen Raupen. Sie verpuppen sich hier. Ab Juli können kleine weiße Schmetterlinge beobachtet werden, die auf den Vorderflügeln schwarze Punkte tragen. Ihre Flügelspannweite beträgt nur 2 Zentimeter. Sie legen ihre Eier auf den Zweigen ab. Die bald schlüpfenden Jungraupen überwintern dort.

Bei geringem Befall lohnt es sich, die Gespinste mit den darinsitzenden Raupen abzuschneiden und zu vernichten. Sind die Schäden umfangreich und in größeren Pflanzenbeständen, so können auch direkte Gegenmaßnahmen mit zugelassenen Insektiziden notwendig werden. Diese sind umso wirksamer, je jünger die Raupen sind und bevor größere Gespinste angelegt wurden.

Verkrüppelte Asterherzen

Wenn Sommerastern im Wachstum zurückbleiben, die Herzblätter klein, ein wenig wellig verbogen und gekräuselt sind, die Triebspitzen verkümmern, dann ist die Kleine Pflaumenblattlaus Brachycaudus helichrysi am Werk. Die hervorgerufenen Schäden werden häufig fälschlicherweise als „Kräuselkrankheit“ bezeichnet. Bei genauer Betrachtung mit einer Lupe sind zwischen den jüngsten Blättchen die sehr kleinen, nur 0,9 bis 2 Millimeter gelbgrünen bis bräunlichen Läuse zu erkennen. Nach einer Behandlung der Pflanzen mit Präparaten gegen saugende Insekten erholen sich die Astern wieder und wachsen normal weiter.

Wenn die Petersilie gelb wird

Die Petersilienpflänzchen werden bei einer Größe von etwa 2 Zentimetern bereits gelb und sterben ab. Aber auch bei bereits größeren Pflanzen können die Blätter vergilben und die Pflanzen schließlich absterben. Ursachen hierfür sind zunächst vor allem nichtparasitärer Natur. Die Petersilie verlangt einen humosen, nährstoffreichen Boden, verträgt aber keine stark saueren Böden. Weitere Ursachen für das Vergilben von Petersilie sind darin zu suchen, dass vor allem schwere Böden (lehm- oder tonhaltige) zum Verschlämmen neigen. Bei verschlämmten, nassen Böden kommt zu wenig Luft an die Wurzeln. Sie ersticken dann regelrecht. Deshalb müssen Sie in diesem Fall den Boden laufend lockern, um so die Wachstumsbedingungen der Pflanzen zu verbessern. Bei nasskalter Witterung, längeren Regenperioden und auf verschlämmten Böden kommt es häufig vor, dass die ohnehin geschwächten, nur langsam wachsenden Pflanzen zusätzlich noch von bodenbürtigen pilzlichen Fäuleerregern, vor allem von Pythium-Pilzen, befallen werden. Diese Schwächepilze sind im Boden häufig vorhanden.

Für eine optimale Entwicklung der Petersilie ist weiterhin zu berücksichtigen, dass sie sehr empfindlich auf ungeeignete Vorkulturen reagiert. Deshalb sollte man sie auf keinen Fall dort anbauen, wo im Vorjahr Petersilie, Dill, Sellerie oder Möhren standen. Nach Möglichkeit ist zu diesen Kulturen eine Anbaupause von drei bis vier Jahren einzuhalten.

Allgemein ist zu beobachten, dass Aussaaten, die in den Monaten März bis Mai erfolgen, häufiger zum Vergilben neigen als Spätsaaten ab Juni. Deshalb sind gestaffelte Saattermine anzuraten. Aussaaten, die Mitte/Ende Juni oder gar später durchgeführt werden, gelingen meist besser.

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