Schneewittchen wäre ein vergifteter Apfel fast zum Verhängnis geworden – zum Glück gibt es böse Königinnen vorwiegend in Märchen. Gifte aber hält auch das wahre Leben bereit: zum Beispiel, wenn Schimmelpilze Obst befallen und mit ihren natürlichen, aber giftigen Stoffwechselprodukten gesundheitsschädlich machen. Auch, wenn keine akute Gefahr droht, sollte man faule Stellen an Äpfeln herausschneiden.
Faule Stellen am Apfel besser herausschneiden
Schimmelpilzgift kommt in vielen Früchten und Gemüsen vor
Wenn sie sich auf Früchten ansiedeln, bilden verschiedene Schimmelpilze das Pilzgift Patulin. Dieses Mykotoxin steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Es kann auf vielen Obstarten, Gemüsen und Getreide auftreten, hauptsächlich jedoch bei Kernobst. Äpfel oder Birnen können bis zu ein Gramm Patulin pro Kilogramm Faulstelle enthalten. Bei Äpfeln kann man die braunen Stellen großzügig abschneiden und das Obst verzehren, denn das Gift dringt nicht in das gesunde Gewebe ein. Bei anderen Früchten kann auch der äußerlich gesunde Teil Pilzgift enthalten.
Die Aufnahme von Patulin kann theoretisch zu Blutungen in Niere, Milz oder Leber führen und Übelkeit, Erbrechen sowie Magenschleimhautentzündungen auslösen. Bei einer normalen Ernährung ist die akut toxische Dosis jedoch nicht zu erreichen. Vergärung oder Schwefelung machen das Gift unschädlich. Das Erhitzen, etwa von Fruchtsäften, übersteht das Patulin, besonders im sauren pH-Bereich, unbeschadet.
In der Europäischen Union gelten Höchstwerte von 50 Millionstel Gramm Patulin pro Kilogramm für Fruchtsäfte, Apfelerzeugnisse und alkoholische Getränke. Ein Höchstwert von 10 Millionstel Gramm pro Kilogramm gilt bei Apfelerzeugnissen für Säuglinge und Kleinkinder.
Obstbauern schützen ihre Früchte
Obstbauern sorgen schon auf den Plantagen dafür, dass sich kein Schimmel auf den Früchten bildet. In der Wachstumsphase helfen ihnen zugelassene Fungizide, den Pilzbefall zu unterbinden. Nach der Ernte kommt es auf die richtige Lagerung an: Wenn Temperatur, Luftfeuchte und Luftzusammensetzung stimmen, können sich die Pilze kaum entwickeln. Dann können auch ihre unerwünschten Stoffwechselprodukte, wie das Patulin, nicht in das Obst gelangen.
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