22.03.2025

Die Deutschen essen wieder mehr Kartoffeln

Höchster Pro-Kopf-Verbrauch an Kartoffeln seit zwölf Jahren

Die Deutschen machen ihrem Spitznamen als Kartoffelesser alle Ehre: Lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2022/23 noch bei 55,7 Kilogramm, knackte er im Wirtschaftsjahr 2023/24 wieder die 60-Kilogramm-Marke und lag bei 63,5 Kilogramm. Das ist der höchste Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln seit zwölf Jahren, wie vorläufige Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen.

Kartoffeln sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Die Palette reicht von Pellkartoffeln über Salzkartoffeln, Pommes Frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree, Herzoginkartoffeln und Kroketten bis zu Bratkartoffeln. Die richtige Lagerung vorausgesetzt, nämlich dunkel und kühl, sind sie sehr lange haltbar. Es gibt etwa 5000 verschiedene Kartoffelsorten auf der Welt. Unterscheiden kann man sie unter anderem nach ihren Kocheigenschaften: festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend. Die Kartoffel enthält durch die Stärke Kohlenhydrate, viele Vitamine und Mineralstoffe, aber kaum Fett. Neben dem Verbrauch als Lebensmittel werden Kartoffeln auch in der verarbeitenden Industrie, als Futtermittel für Tiere und als Pflanzgut für neue Kartoffeln gebraucht.

Verbrauch von Speisefrischkartoffeln nahm um 8,4 Kilogramm zu

Von knapp 7 Millionen Tonnen Kartoffeln, die im Wirtschaftsjahr 2023/24 für die Verwendung im Inland zur Verfügung standen, wurden rund 76 Prozent als Nahrungsmittel verbraucht. Diese Zahlen veröffentlichte das BZL in Bonn. Dabei nahmen die Speisefrischkartoffeln im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Kilogramm pro Person auf 25,5 Kilogramm zu, der Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen wie Pommes Frites, Kartoffelsalat oder Chips sank dagegen leicht um 500 Gramm auf 38 Kilogramm pro Person. "Weshalb die Verbraucherinnen und Verbraucher so viel mehr Speisefrischkartoffeln verbraucht haben, können wir nicht genau sagen. Ein möglicher Grund könnte unter anderem sein, dass durch viele Sonderaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, wie kleinere Gebindegrößen Bürgerinnen und Bürger offenbar häufiger zu Kartoffeln griffen“, so Dr. Josef Goos, Leiter des BZL. "Auch könnte der gestiegene Absatz außerhalb der Supermärkte, beispielsweise bei Direktvermarktern, eine weitere Ursache sein". Aufgrund des höheren Feuchtegehalts der Kartoffeln aus der Ernte 2023 ergaben sich schlechtere Einlagerungsbedingungen, weshalb diese schneller verkauft werden mussten.

Anteil an Futter- und Pflanzkartoffeln bleibt unverändert

Während im vergangenen Wirtschaftsjahr 74 Prozent der im Inland zur Verfügung stehenden Kartoffeln als Nahrungsmittel verwendet wurden, waren es 2023/24 rund 76 Prozent. Die industrielle Verwertung, beispielsweise Kartoffelstärke als Bestandteil von Baustoffen, Klebstoffen oder in Papier, sank von 10 auf 8 Prozent. Unverändert blieben hingegen die Verwendungen von Kartoffeln als Pflanzgut (9 Prozent) und Futter (3 Prozent) sowie die Verluste (4 Prozent). Der Selbstversorgungsgrad bei Kartoffeln lag im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 153 Prozent (2022/23: 157 Prozent).

Herausforderungen für die Landwirte im Kartoffelanbau sind vor allem Frost und Nässe. Zweitere begünstigt nämlich die gefürchtete Kartoffelkrankheit Phytophthora infestans, auch Kraut- und Knollenfäule genannt. Beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind weitere Informationen zur Versorgungsbilanz und zur Markt- und Versorgungslage mit Kartoffeln zu finden.

Quelle: BLE

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