Die klassische Pflanzzeit für Apfel, Birne und Co. ist der Herbst, aber auch im Frühjahr können Obstbäume gepflanzt werden. Für wärmeliebende Arten wie Pfirsich, Nektarine oder Aprikose bietet sich diese Jahreszeit sogar besonders gut an.
So wachsen Obstgehölze optimal im Garten
Während wurzelnackte Obstgehölze, also solche ohne Erdballen, möglichst bis März in die Erde sollten, können Exemplare mit Topfballen das ganze Jahr gepflanzt werden. Für Pfirsich, Nektarine und Co. ist der April eine gute Pflanzzeit. Wichtig ist aber, dass keine starken Nachtfröste mehr zu erwarten sind.
Den passenden Obstbaum auswählen
Neben der gewünschten Obstart ist es wichtig, vor dem Kauf eines Baums seinen späteren Platzbedarf im Auge zu haben. Wer sich für einen Hochstamm entscheidet, sollte eine Fläche von 100 Quadratmetern einplanen. Leichter zu pflegen und zu beernten sind sogenannte Buschbäume, die in der Regel höchstens 3 Meter hoch werden. Für kleinere Gärten eignen sich Spindelbäume optimal, die eine kegelförmige Krone bilden und so weit weniger ausladend werden. Immer beliebter wird auch Säulenobst. Diese Obstgehölze wachsen sehr schlank hauptsächlich in die Höhe. Da sie von Natur aus schmal bleiben, ist kaum Schnitt notwendig. Allerdings tragen Säulenbäume weniger Früchte als Busch- oder Spindelbäume und sind oft teurer. Dafür können sie jedoch auch im Kübel kultiviert werden, zum Beispiel auf dem Balkon.
Beim Kauf sollten Wurzeln und Äste frei von Schäden, Krankheiten und Trockenheit sein, mit gut verwachsener Veredelungsstelle. Junge Bäume haben den Vorteil, dass sie meist besser anwachsen, ältere tragen jedoch schneller Früchte. Das Alter des Obstbaums ist auch eine Preisfrage: je älter, desto teurer. Und schlussendlich ist bei einzelnen Obstbäumen darauf zu achten, dass sie selbstfruchtbar sind, also keinen zweiten Baum zur Fremdbestäubung benötigen, um Früchte zu bilden.
Baum und Pflanzloch vorbereiten
Bevor der Obstbaum eingepflanzt wird, sollten die Spitzen der Hauptwurzeln mit der Gartenschere sauber abgeschnitten und beschädigte Stellen entfernt werden. Dann geht es daran, das Pflanzloch auszuheben. Der spätere Standort sollte sonnig sein und einen durchlässigen, humosen Boden besitzen. Das Loch sollte breiter als der Pflanzballen sein, sodass die Wurzeln nicht abgeknickt werden. Ob die richtige Tiefe erreicht ist, lässt sich am besten überprüfen, indem der Baum ins Pflanzloch gesetzt und ein Holzstab oder der Spatenstiel quer über das Loch gelegt wird, um das spätere Erdniveau zu messen. Dieses sollte eine Handbreit unter der Veredelungsstelle liegen. Meist zeigt auch die hellere Rinde, wie tief das Gehölz in der Baumschule stand.
Sitzt der Baum probeweise im Pflanzloch, ist das auch eine gute Gelegenheit, die Position für einen Pfahl zu bestimmen. An diesem wird das Gehölz zum Schutz vor Windschäden später festgebunden. Er sollte 10 bis 15 Zentimeter Abstand zum Baumstamm haben und gen Westen ausgerichtet sein. Zum Einschlagen den Baum sicherheitshalber entfernen, um seine Wurzeln nicht zu beschädigen. Wenn die Sohle des Pflanzlochs anschließend noch mit der Grabegabel etwas aufgelockert wird, ist alles vorbereitet, um den Obstbaum zu pflanzen.
Obstbaum pflanzen
Zum Pflanzen das Obstgehölz in das vorbereitete Loch setzen und möglichst senkrecht ausrichten. Das geht am besten zu zweit: Während die erste Person den Baum festhält, kann die zweite Person die Aushuberde – eventuell mit Kompost vermischt – in das Pflanzloch befördern. Dann die Erde gut festtreten und den Baum kräftig angießen. Dabei verhindert ein etwa 5 Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum, dass das Wasser ungenutzt abfließt. Zum Schluss den Obstbaum noch mit einem Strick sicher, aber nicht zu fest am Baumpfahl befestigen. Am besten eignet sich ein Kokosseil, da es weich ist und dadurch die Baumrinde nicht verletzt.
Wer es wie die Profis machen möchte, legt es in mehreren achtförmigen Schlaufen um Pfahl und Baumstamm und umwickelt den Zwischenraum mit dem Seil. Von Zeit zu Zeit sollte man sich vergewissern, dass das Seil nicht zu festsitzt und gegebenenfalls in den Stamm schneidet. Dann sofort entfernen. Nach zwei bis drei Jahren ist der junge Baum so stabil, dass er ohne Sicherung auskommt.
Obstbaum richtig wässern
Anfangs sollte der Obstbaum gut gewässert werden. So werden Hohlräume im Boden geschlossen und die Wurzeln bekommen an allen Stellen direkten Kontakt mit der Erde, sodass der Baum gut anwächst. Später ist es vorteilhafter, das Gehölz nur ein- bis zweimal pro Woche kräftig zu gießen, als jeden Tag nur ein bisschen. Denn dadurch bildet der junge Baum schneller Feinwurzeln. Im zweiten und dritten Jahr benötigt der Baum nur noch alle ein bis zwei Wochen eine Bewässerung oder bei Bedarf, wenn es längere Trockenperioden gibt oder Anzeichen von Trockenstress beobachtet werden. Ältere Bäume sind – außer bei extremer Hitze – in der Lage, das benötigte Wasser selbst aus dem Boden zu ziehen.
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