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Die Gärten von Laquenexy laden zum Erkunden ein, aber auch zum Erholen. Foto: Heinrich Beltz
30.09.2024
Haus & Garten

Kleinod in Lothringen: die Obstgärten von Laquenexy

Malerisch gelegene Schau- und Themengärten für Obstgehölze

In dem kleinen Ort Laquenexy am Rande von Metz befinden sich neben einer traditionsreichen Wein- und Obstbauversuchsanstalt seit 2004 die Obstgärten von Laquenexy (Les Jardins Fruitiers de Laquenexy), eine beeindruckende Kombination von 21 verschiedenen Schaugärten mit dem Schwerpunkt auf Obstgehölzen.

Lothringen liegt an der französischen Grenze in direkter Nachbarschaft zu Deutschland und besitzt eine lange gartenbauliche Tradition, seine Sehenswürdigkeiten sind aber gerade bei gärtnerisch Interessierten viel zu wenig bekannt. Am ehesten erinnert man sich an die kurze Zeitspanne der Vergangenheit, in der ein kleinerer Teil Lothringens von 1871 bis 1918 im "Reichsland Elsass-Lothringen" dem Deutschen Kaiserreich einverleibt war, wegen seiner Stahlindustrie damals eine lukrative Kriegsbeute. Aber Lothringen besitzt auch eine alte Kultur und ist reich an Schlössern und Gärten, die es zu einem lohnenden Ziel für Ausflüge macht.

Der Schwerpunkt des Parks von Laquenexy sind die Obstgehölze. In vielen der Themengärten sind daher die in Hausgärten und auf Streuobstwiesen weit verbreiteten hochstämmigen Obstbäume oder die im Erwerbsanbau üblichen Spindelbäume zu finden. Ein Highlight des Parks ist aber sein Labyrinthgarten aus geformten Apfelbäumen. Dort stehen an Spalieren kunstvoll geformte Palmetten zu sehen, U-Formen und Phantasieformen wie Kreise oder schlangenlinienförmig gezogene Pflanzen. Dazwischen stehen aber auch als besonderer Blickfang dreidimensional gestaltete Becher aus Apfelbäumen. Die Pflanzen befinden sich in einem beeindruckend guten Pflegezustand und sind ein Meisterstück gärtnerischen Schaffens, die vor allem zur Blütezeit im April sowie zur Erntezeit im September ins Auge fallen.

Aber nicht nur Apfelbäume, sondern auch weniger verbreitete Obstarten werden gezeigt, beispielsweise eine Allee von Haselnusssträuchern und eine Sammlung von Zitruspflanzen in Kübeln. Ein Küchengarten mit Gewächshaus, Gemüsebeeten und waagerecht gezogenen Cordons aus Apfelbäumen als Beetbegrenzung veranschaulicht den Einklang von Lebensmittelversorgung und Zierde in der Kombination aus Gemüse und Obst.

Blütengehölze und Stauden

Aber nicht nur Obstbäume, sondern auch blühende Stauden und Ziergehölze sind in großer Auswahl in Laquenexy zu bestaunen. Im "Jardin Interdit", dem "verbotenen Garten" werden Giftpflanzen hinter einer kunstvollen Einzäunung präsentiert. Junge oder jung gebliebene Entdecker können den "Robinsongarten" erkunden, oder Gärten nach Vorbildern aus anderen Erdteilen wie Nordamerika oder Neuseeland durchstreifen.

Und als Ergänzung zur Attraktivität der Pflanzen spielen Kunstwerke eine wichtige Rolle im Park von Laquenexy. Es werden unterschiedlichste Skulpturen ausgestellt, beispielsweise ein lesender Bronzefrosch auf einer Besucherbank oder ein Apfelpflücker aus Maschendraht.

Von Frühjahr bis Herbst geöffnet

So ist der Park nicht nur zur Blütezeit der Obstbäume und zur Reife der Früchte ein lohnendes Ziel, sondern auch in den Monaten dazwischen. Er ist vom Frühjahr bis zum Herbst geöffnet, im Jahr 2024 vom 30. März bis 3. November. 

Sehr zu empfehlen ist die Verknüpfung des Besuchs des Parks mit einer Besichtigung der malerischen Stadt Metz und ihres mittelalterlichen Stadtkerns oder des etwa 60 Kilometer weit entfernten Nancy mit seinem prachtvollen Marktplatz und zwei sehr beeindruckenden botanischen Gärten. Es ist allerdings von Vorteil, etwas Französisch zu sprechen, denn viele Menschen in Lothringen sprechen, genau wie in den anderen Teilen Frankreichs, weder Englisch noch Deutsch.

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