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Die Eichenblatt-Hortensie ist hierzulande noch wenig verbreitet. Foto: iStock
01.06.2021
Haus & Garten

Die Eichenblatt-Hortensie

Noch ein Geheimtipp unter den Ziersträuchern

Nachdem Hortensien einige Zeit aus der Mode gekommen waren, sind sie heute wieder in vielen Gärten zu finden. Zumindest gilt das für Bauern- oder Teller-Hortensien. Denn die Eichenblatt-Hortensie ist in Deutschland noch kaum verbreitet. Dabei schmückt der wunderbare Zierstrauch mit seinen weißen Blütenrispen und dem leuchtend roten Herbstlaub jeden Garten.

Im Gegensatz zu den meisten Hortensienarten stammt die Eichenblatt-Hortensie (Hydrangea quercifolia) nicht aus Asien, sondern aus dem Südosten Nordamerikas. Dort ist der 1 bis 1,5 Meter hohe und ebenso breite, aufrecht wachsende Strauch in Trockenwäldern, Steppen und artenreichen Wäldern zu finden.

Beschreibung der Eichenblatt-Hortensie

Bei der Eichenblatt-Hortensie, auch Eichen-Hortensie oder Eichenblättrige Hortensie genannt, wird schnell klar, woher sie ihren Namen hat: Die Form der Blätter erinnert mit den drei, fünf oder sieben Lappen stark an Eichenlaub. Jedoch weniger an das Laub unserer heimischen Stiel-Eiche (Quercus robur) als an das der Amerikanischen Roteiche (Quercus rubra). Genau wie dieses nimmt das Laub der Eichen-Hortensie im Herbst eine leuchtendrote Färbung an. Die Blätter sind fiedrig gelappt, 8 bis 20 Zentimeter lang und fast ebenso breit. Während die Blattoberseite runzelig ist, ist die Unterseite mehr oder weniger dicht filzig behaart und weist häufig deutlich hervortretende Blattnerven auf. Weil die Laubblätter bis in das neue Jahr hinein an den Trieben bleiben, gelten Eichenblatt-Hortensien auch als Halbimmergrüne.

Die kegelförmigen Blütenrispen der Eichenblatt-Hortensie werden bis zu 30 Zentimeter lang. Während bei den kleinblütigeren Sorten die Rispen aufrecht stehen, neigen diese bei den großblütigen Sorten zum Herabhängen. Bei fast allen Sorten verfärben sich die vielen kleinen, zuerst cremeweißen Blüten beim Abblühen rosa oder rötlich.

Der richtige Standort für die Eichenblatt-Hortensie

Die Eichenblättrige Hortensie wächst wie in ihrer Heimat am besten auf mäßig trockenem bis frischem Boden, der neutral bis schwach sauer sein sollte, außerdem lehmig bis lehmig-sandig und humos. Da die Pflanze keine Staunässe verträgt, sollte beim Pflanzen eine Drainageschicht eingeplant werden. Die wärmeliebende Art mag sonnige bis lichtschattige Standorte, kommt aber auch mit Schatten zurecht. An einer windgeschützten Stelle behält die Hydrangea quercifolia fast den ganzen Winter über ihr dekoratives Laub. Dabei verträgt die Pflanze Temperaturen von bis zu minus 23 Grad Celsius. Auch junge Triebe sind relativ frosthart, sollten aber zur Sicherheit durch Laub oder Tannenzweige geschützt werden.

Eichenblatt-Hortensie pflanzen und pflegen

Die Eichenblättrige Hortensie passt in jeden Garten, ob zusammen mit anderen Ziersträuchern wie der Zaubernuss, Stauden wie Storchschnabel und Purpurglöckchen oder als Solitärpflanze. Da der Strauch bis zu 2 Meter breit werden kann, ist seitlich genügend Platz einzuplanen. In ausreichend großen Kübeln mit Abflussloch gedeiht die Hortensienart auch auf der Terrasse und dem Balkon. Hierfür sind Sorten mit kompaktem Wuchs besonders geeignet. Und obwohl die Eichen-Hortensie von Natur aus nicht klettert, eignet sie sich optimal, um zum Beispiel Torbögen durch Hochbinden der Triebe zu begrünen. Gepflanzt werden kann von Herbst bis Frühling, sofern der Boden nicht gefroren ist.

Frisch gepflanzte Hortensien brauchen täglich reichlich Wasser. An heißen Tagen kann es sogar notwendig sein, ein zweites Mal zu gießen, vor allem im Kübel. Gegen Verdunstung hilft außerdem eine Mulchschicht. Obwohl Eichenblatt-Hortensien kalktoleranter als andere Hortensienarten sind, eignet sich Regenwasser wegen des geringen Kalkgehalts am besten zum Bewässern. Wie alle Hortensien sollte auch die Eichen-Hortensie im Frühjahr mit speziellem Hortensiendünger versorgt werden, damit sie sich gut entwickeln kann. Eine spätere Düngung sollte vermieden werden, da sie das Aushärten der Triebe hemmt und sie damit frostanfällig macht. Pflanzenkrankheiten, Pilzbefall und sonstige Schädlinge sind bei der Eichenblatt-Hortensie nicht bekannt.

Weil die Eichenblättrige Hortensie von Natur aus einen harmonischen Wuchs hat, ist ein Schnitt eigentlich nicht erforderlich. Lediglich tote Triebe und Verblühtes sollten regelmäßig entfernt werden. Wird der Strauch bei Bedarf doch ein wenig zurückgeschnitten, ist zu beachten, dass diese Hortensienart am alten Holz blüht.

Sorten der Eichenblättrigen Hortensie

Die Sorte „Harmony“ wird sowohl bis zu 3 Meter hoch als auch breit. Die dichten, großen Blütendolden hängen dekorativ an den Ästen herab, zuerst weiß, im Herbst rötlich. Die Blüten der Sorte „Pee Wee“ verändern ihre Farbe sogar von weiß bis zu rot-violett. Wegen des nur 1 Meter hohen, kompakten Wuchses ist „Pee Wee“ gut als Kübelpflanze geeignet. Die Eichenblatt-Hortensie „Snowflake“ hat gefüllte weiße Blüten, die sich im Herbst am äußeren Rand rötlich färben. Die üppig blühenden Rispen werden über 30 Zentimeter lang und hängen dann an dem bis über 2 Meter hohen Strauch herunter. Bei dieser Größe kommt das dunkelrote Herbstlaub besonders gut zur Geltung. Auch die „Snow Queen“ wird mit bis zu 2 Metern recht groß. Die Blütendolden dieser Sorte bleiben mit ihrer Länge von etwa 20 Zentimetern aber aufrecht stehen. Der Name der „Hydrangea quercifolia Burgundy“ weist darauf hin, dass die Blätter im Herbst burgunderrote Färbung annehmen. Die Blüten verfärben sich dann von weiß in ein helles rot. Über diese Sorten hinaus sind im Fachhandel noch weitere Züchtungen zu finden. Eines haben aber alle Sorten gemeinsam: Wegen ihrer attraktiven Eigenschaften wird die Eichenblättrige Hortensie wohl nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben.

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