Damit aus rosa Blüten blaue werden, muss der Gärtner etwas nachhelfen
Blau blühende Hortensien brauchen einen leicht sauren Boden oder ein entsprechendes Substrat im Blumentopf, rötliche Farbtöne dagegen eher kalkhaltige Erden. So richtig blau werden die Blütenbälle allerdings nur, wenn der Gärtner die am besten für eine Blaufärbung geeignete Hortensiensorte auswählt. Gänzlich ungeeignet sind dafür weiß blühende Hortensien, weil sie kaum farbgebende Pigmente wie Anthocyane enthalten. Die Wurzeln müssen einen sauren Boden, dem noch Aluminiumsulfat oder Alaun zugemischt werden, um den Säuregrad der Erde zu verstärken, vertragen, Das beginnt bei der Jungpflanzenanzucht und setzt sich in der weiteren Kultur fort.
Damit die Blüten blau bleiben,
brauchen die Pflanzen den für das Wachstum verantwortlichen Nährstoff Stickstoff, der nach Bedarf in Nitratform gegeben wird. Phospatgaben sind niedrig zu halten, weil dieser Nährstoff den Transport von Ammonium zu den Blüten behindert, dann werden sie nicht blau. Im Garten sollte man den zumindest leicht sauren Boden mit weichem Wasser gießen, dem im Herbst und Frühjahr mehrmals Aluminiumsulfat oder Alaun zugesetzt werden.
Begehrte Beute – Hortensiendiebstähle machen von sich reden
Wunschdenken steckt hinter Begehrlichkeiten, die auch vor Gartenzäunen nicht Halt machen. Auf der Suche nach einem Cannabis-Ersatz sind kreative, aber nicht unbedingt sachkundige Köpfe auf Hortensientriebe verfallen, die sie aus Gärten entwendeten. Dabei gibt es keine einzige wissenschaftlich fundierte Veröffentlichung, die diese Erwartung bestätigen würde. Das geht aus dem Standardwerk Giftpflanzen für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen* hervor. Ebensowenig gibt es demnach einen Hinweis auf Blausäureverbindungen, die beim Rauchen freigesetzt werden könnten. Auch sind bisher beim Giftinformationszentrum Mainz nach Auskunft des Stellvertretenden Leiter Hans-Jürgen Reinecke keine Vergiftungen durch Hortensien gemeldet worden.
Dagegen können Cumarinderivate und Alkaloide der Hortensie bei häufigem Kontakt, etwa mit Sämlingen allergische Reaktionen auslösen. Diese äußern sich vor allem an den Fingern in Form von Rissen und Entzündungen.
Literatur:
Giftpflanzen: Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen
Autoren: Dieter Frohne, Hans Jürgen <Pfänder, Stuttgart
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