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Mittels einer DNA-Analyse haben die Forscher festgestellt, dass die Panama-Krankheit der Banane durch einen einzigen Klon des Fusarium-Pilzes verursacht wird. Foto: istock
26.07.2016
Forschung & Technik

Verbreitung der Panama-Krankheit bei Bananen

Ein einziger Fusarium-Klon schafft so viel Schaden

Die „Panama-Krankheit“ (Panama disease) unserer Kultur-Bananensorte Cavendish bedroht den Bananenanbau auf der ganzen Welt. Sie wird durch den bodenbürtigen Pilz Fusarium oxysporum f. sp. cubense (Foc) verursacht. Der Pilz produziert infektiöse Sporen, die jahrzehntelang im Boden überleben. Im Gegensatz zur „schwarzen Sigatoka“, der anderen Pilzkrankheit an Bananen, kann dieser Pilz bisher nicht mit Fungiziden behandelt werden. Derzeit gibt es einen neuen Ausbruch der Panama-Krankheit, verursacht durch die „Tropical Race 4“ (TR4). Diese neue Rasse ist äußerst virulent und breitet sich rasch in den Bananen-Anbauländern aus.

Wissenschaftler der Universität Wageningen konnten vor kurzem beweisen, dass der gleiche Klon des Fusarium-Pilzes Cavendish-Bananen in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt infiziert. Die Verbreitung der Panama-Krankheit konnte trotz vieler Quarantäne-Maßnahmen nicht gebremst werden, was zu katastrophalen Folgen für die Bananenanbauer geführt hat. Viele Bananen-Plantagen in Jordanien, Mosambik, China, den Philippinen, Pakistan und Australien wurden bereits durch die Pilzkrankheit vernichtet. Der Pilz befällt die Wurzel und bringt die ganze Staude zum Absterben. Auf infizierten Böden ist auf Jahre hinweg kein Bananenanbau mehr möglich.

Die DNA-Untersuchung der Wageninger Forscher um den Bananenexperten Gert Kema brachte nun ans Licht, dass die Verbreitung der Panama-Krankheit von nur einem einzigen Klon des Fusarium-Pilzes verursacht wurde. Die Wissenschaftler analysierten die DNA-Proben vieler Länder und stellten die genetische Identität fest. Kema arbeitet seit 2012 in einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit einer Vielzahl von Partnern in verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, unter anderem mit der Universität Queensland in Australien und der Universität von Florida zusammen, um Lösungen zur Bekämpfung der Panama-Krankheit zu finden.

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