Schöne neue Landtechnik – was bringt sie Verbrauchern?
Schöne neue Landtechnik – was bringt sie Verbrauchern?
Leitmesse Agritechnica zeigt ungebremstes Innovationstempo
Höher, schneller, weiter – das olympische Motto gilt auch für Landtechnik. Deren Leistungsfähigkeit nimmt rasant zu, wie auf der diesjährigen Agritechnica zu beobachten war. Das ist gut für die Landwirtschaft und Verbraucher. Denn Nahrungsmittel können immer ressourcenschonender erzeugt werden.
Leitmesse als Drehscheibe
Die Agritechnica 2025 in Hannover hat 276 000 Besucher in ihren Bann gezogen. Die Messe ist alle zwei Jahre das Mekka für technikaffine Unternehmer und Beschäftigte aus Landwirtschaft, Handel und Betrieben. Die Besucher erlebten ein kaum zu überschauendes Feuerwerk an neuer und immer stärker digitalisierter Technik. Vor allem große Maschinen wirkten als Blickfang, die Besuchertrauben um sie herum zeigten es. In zahlreichen Veranstaltungsformaten während der Messe wurden Möglichkeiten geboten, sich zielgenau zu informieren und Netzwerke aufzubauen.
Gründe für die Anziehungskraft
Für einen Teil der Besucher stand die pure Faszination für die Maschinen im Vordergrund. Einfach nur mal durch die Hallen schlendern und die Glitzerwelt auf sich wirken lassen. Der überwiegende Teil der Besucher kam aber nach Hannover, um sich konkret über Trends und einzelne Maschinen zu informieren. Oft stehen Investitionsentscheidungen an, die mit einer ersten Kontaktaufnahme zu den Herstellern vorbereitet werden. Die Agrarbranche ist nämlich ständig auf der Suche nach Wegen, so effizient und nachhaltig wie möglich Weizen, Kartoffeln oder Äpfel zu erzeugen. Die Rahmenbedingungen geben diese Richtung vor. Wie zum Beispiel der internationale Wettbewerb mit seinem Preisdruck, die schärfere Umweltgesetzgebung oder teure Produktionsfaktoren wie Energie und Arbeit.
Preiswerte und sichere Nahrungsmittel, nachhaltig erzeugt
Verbraucher profitieren indirekt von den Innovationen in der Landtechnik. Diese sorgen dafür, dass unsere Nahrungsmittel erschwinglich bleiben. Gleichzeitig können Weizen, Kartoffel, Äpfel oder Tomaten mit einem immer gezielteren Ressourceneinsatz an Wasser, Energie, Pflanzenschutz- und Düngemittel oder Arbeit noch nachhaltiger erzeugt werden.
Wenn die heimische Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt, wird sie ihre Marktanteile stabilisieren können. Das wäre im Hinblick auf den Selbstversorgungsgrad in Deutschland wichtig. Der liegt bei Getreide, Zucker oder Kartoffeln bei über 100 Prozent. Für Leguminosen beträgt er aber weniger als 30 Prozent, für Gemüse 37 Prozent und für Äpfel 50 Prozent (Quelle: BMLEH). Eine innovationsfreudige Agrarbranche bietet also mehr Versorgungssicherheit in Krisenzeiten. Nicht zu vergessen sind die über 45 000 Arbeitsplätze allein bei deutschen Landtechnikherstellern (Quelle: Konjunkturbarometer Agribusiness Deutschland 2025).
KI verändert alles
Wie sehen die Innovationen konkret aus? Einen bunten Querschnitt vermitteln die von einem Expertengremium verliehenen Gold- und Silbermedaillen. In vielen dieser prämierten Maschinen macht die fortschreitende Digitalisierung den Unterschied: Sie ist der Treiber, der hinter ganz vielen Innovationen steckt. Mit ihr ebenfalls die Künstliche Intelligenz (KI), die einen Teilbereich der Digitalisierung darstellt. Sie ist vergleichbar mit Strom: Mit ihrer Einführung ändert sich alles. Mit KI können unter anderem Roboter ihre Umwelt erkunden und die Wahrnehmungen verarbeiten, um dann Aufgaben und Probleme eigenständig zu lösen. Mit anderen Worten: Höhere Automatisierungsgrade erfordern intelligentere Systeme wie komplexe Sensor-, Steuerungs- und Regeltechnik. Zahlreiche Neuerungen gibt es im Bereich der Assistenzsysteme. Die aus PKWs und LKWs bekannten Funktionen wie Spurhalte- und Abbiegeassistent sowie Kollisionswarner oder Verkehrszeichenerkennung werden nun auch von Traktoren-Herstellern angeboten.
Das Gewohnte infrage stellen
Neben der puren Faszination für die Maschinen und ihr Innenleben zeigt die große Resonanz auf die Messe, dass die Landwirtschaft zukunftsorientiert ist. Wer seine Existenz langfristig auf die Erzeugung unserer Lebensmittel gründen will, muss unternehmerisch denken und handeln. Das vielbeschworene lebenslange Lernen gehört dazu. Der gekonnte Umgang mit und die Einbindung von IT-Lösungen wird dabei immer mehr zur Kernkompetenz. Dabei gilt es, selbst das bewährte Gewohnte infrage zu stellen und nach neuen und noch besseren Lösungen Ausschau zu halten. Dafür bietet die Agritechnica eine ideale Plattform.