Leistungsstärke moderner Weizensorten erneut bewiesen
Moderne Weizensorten beweisen ihre Überlegenheit auch bei widrigen Anbaubedingungen: Unter anderem zeigte eine Auswertung des JKI, dass die steigenden Erträge der vergangenen fünf Jahrzehnte unter anderem auf die Verbesserung von Resistenzen gegen wichtige Pilzkrankheiten zurückzuführen sind.
1 Prozent Züchtungsfortschritt pro Jahr bei Pilzresistenzen
„Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, haben wir die Sorten unter konstanten Bedingungen in dreijährigen Feldversuchen künstlich mit den Erregern von Gelbrost, Braunrost, Echtem Mehltau und Ährenfusarium infiziert“, erklärt Dr. Holger Zetzsche vom JKI in Quedlinburg den Versuch. Die Wissenschaftler ermittelten dann den Krankheitsbefall, den Ertrag und weitere agronomische Parameter und stellten eine mit der Zeit zunehmende Resistenz gegen Mehltau und Rostpilze fest. Der Züchtungsfortschritt bei den Pilzresistenzen beträgt etwa 1 Prozent pro Jahr. Der Einsatz von Fungiziden erhöht den Ertrag auch bei modernen Sorten mit gesteigerter Resistenz.
Und auch die Düngung hat einen Einfluss auf das Befallsgeschehen, so die Wissenschaftler: Bei hoher Stickstoffgabe stieg der Befallsdruck aufgrund dichter stehender Bestände um 7 bis 33 Prozent. Bei einigen älteren Sorten brach der Ertrag bei intensiver Düngung um bis zu 70 Prozent ein, wenn keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden.
Moderne Sorten bleiben auch unter erschwerten Bedingungen gesünder
Die modernen Sorten bleiben auch unter erschwerten Voraussetzungen gesünder als ältere Sorten. Sie zeigten höhere Erträge und verbesserte Resistenzen unter allen getesteten Anbaubedingungen: mit und ohne Pflanzenschutz, bei moderatem und bei hohem Einsatz von Stickstoffdünger. Die größte Ertragssteigerung beobachteten die Forscher bei hohem Stickstoffeinsatz ohne Pflanzenschutz. „Die Untersuchung zeigt, wie erfolgreich die Pflanzenzüchter die Züchtungsziele Ertragsniveau und verbesserte Resistenz verbinden konnten“, erklärt Zetzsche. Der Trend zur verbesserten Pilzresistenz hält bis heute an.
Quelle: JKI