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Sonnige Lichtblicke mitten im Winter. Foto: iStock
29.12.2021
Haus & Garten

Die Chinesische Winterblüte

Duftendes Blütenspiel im winterlichen Garten

Unter den Winterblühern für den Garten ist die Chinesische Winterblüte noch weniger bekannt. Eine Pflanzung lohnt sich, da der Zierstrauch recht pflegeleicht sowie überwiegend winterhart ist. Nicht nur Gartenbesitzer freuen sich in der kalten Jahreszeit an den hübschen und duftenden Blüten, sondern auch Insekten schätzen die winterliche Nahrungsquelle.

Die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) gehört zur Familie der Gewürzstrauchgewächse und stammt aus den Gebirgswäldern im Osten Chinas. Anders als dort wächst sie in Europa nicht als großer Strauch, sondern wird höchstens 3 Meter hoch und 2 Meter breit. Seit dem 18. Jahrhundert verbreitete sich das Gehölz in Parks und Grünanlagen, aber auch in privaten Gärten. Im eher tristen Grau der Wintertage sind die oft gelben Blüten sonnige Lichtblicke. Die ursprüngliche Art der Winterblüte trägt allerdings cremeweiße bis gelbliche Blüten, deren kleine innere Blütenblätter dunkelrot gefärbt sind.

Besonderheiten der Winterblüte

Der botanische Name Chimonanthus praecox ist aus „Cheimon“ und „anthos“ abgeleitet. „Cheimon“ bedeutet Winter und „anthos“ Blüte. Der Zusatz praecox steht für das Hauptmerkmal der Chinesischen Winterblüte: Die Blüten erscheinen vorzeitig, bereits vor dem Blattaustrieb. Zwischen Januar bis März öffnen sich die Blütenknospen, manchmal sogar bereits im Dezember. Die Blüten sind zwittrig und daher auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Für Bienen, Hummeln, Fliegen und Käfer ist die Chinesische Winterblüte eine willkommene Futterquelle.

Besonders an der Chinesischen Winterblüte ist aber nicht nur die frühe Blütezeit, sondern auch der Duft der Blüten. Bei Sonnenschein verströmen die sternförmigen, halboffenen Blüten einen angenehmen Duft, der an Vanille erinnert.

Wer die Chinesische Winterblüte aus Samen oder Absenkern kultiviert oder eine junge Pflanze in den Garten setzt, muss sich fünf bis acht Jahre gedulden, bis das Gehölz zum ersten Mal blüht. Dann ist aber mit einer zuverlässig reichen Blütenpracht zu rechnen. Im Frühjahr bilden sich dann die krugförmigen, länglichen, braunen Nüsschen und reifen bis zum Juni aus. Die gegenständigen Blätter der Winterblüte sind lanzettlich oder elliptisch und 7 bis 20 Zentimeter lang. Eine längliche Spitze, die glänzende Oberfläche und kleine Borsten am Blattrand sind charakteristisch. Die Blattunterseite ist grau gefärbt. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelbgrün bis goldgelb.

Die Chinesische Winterblüte wächst aufrecht und leicht sparrig verzweigt. Die jungen Triebe sind am Anfang noch dünn und graugrün bis grün, färben sich jedoch später braun. Das Gehölz wächst mit einem jährlichen Zuwachs von 10 bis 30 Zentimetern relativ langsam.

Chinesische Winterblüte pflanzen

Im Gartenhandel gibt es sowohl die Wildart als auch einige Züchtungen von Chimonanthus praecox als Containerpflanze zu kaufen. Besonders beliebt ist die Sorte „Luteus“, deren Blüten zwar die gleichen dunkelroten Innenblätter wie die Ursprungsart besitzen, statt cremeweiß oder gelblich sind die übrigen Blütenblätter aber leuchtendgelb gefärbt. Bei der Sorte „Grandiflorus“ sind die Blüten ebenfalls kräftig gelb und besonders groß, sodass sie eine schöne Leuchtkraft entfalten.

Als optimale Pflanzzeit für die Winterblüte gilt das Frühjahr. So hat der junge Zierstrauch noch ausreichend Zeit, um vor dem nächsten Winter gut anzuwurzeln. Der Standort sollte sonnig bis höchstens halbschattig sein, am besten geschützt an einer Hauswand, und einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden.

Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Nachdem die Winterblüte hineingesetzt wurde, kann die Erde mit Sand oder Blähton angereichert werden. Auch Kompost ist eine gute Idee. Nach dem Einfüllen die Erde gut festdrücken oder -treten und gut angießen.

Auch im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon fühlt sich die Chinesische Winterblüte wohl. Für eine 20 bis 30 Zentimeter hohe Jungpflanze sollte das Pflanzgefäß einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben und etwa genauso tief sein. Wenn die Pflanze größer wird, sollte regelmäßig auch die Kübelgröße angepasst werden.

Chinesische Winterblüte pflegen

Die Chinesische Winterblüte ist eigentlich recht unkompliziert, was die Pflege betrifft, verträgt jedoch weder Trockenheit noch Staunässe oder trockene Phasen. Gegen Austrocknen hilft eine Schicht Rindenmulch. In den ersten Jahren empfiehlt sich für die Pflanzen ein Winterschutz aus Mulch, Stroh oder Laub. Ältere Pflanzen vertragen Temperaturen von bis zu 17 Grad Celsius. Kübelpflanzen sollten jeden Winter in Gartenvlies oder andere schützende Materialien eingewickelt werden.

Weil die Chinesische Winterblüte nicht verholzt, ist kein Rückschnitt nötig. Er kann aber sinnvoll sein, wenn das Gehölz zu groß und ausladend wird. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist direkt nach der Blüte, bevor die neuen Knospen angelegt werden.

Vorsicht, giftig!

Die Blätter der Chinesischen Winterblüte enthalten giftige Alkaloide wie Calycanthin, das ähnlich wirkt wie Strychnin. Auch in den Samen wurde dieses Gift nachgewiesen, weshalb Kinder und Haustiere vor dem Verzehr geschützt werden sollten. Da bekanntlich die Dosis das Gift macht, wird die Winterblüte in der chinesischen Volksmedizin schon sehr lange eingesetzt, zum Beispiel bei Nierenerkrankungen. Aus den Blüten werden außerdem Duftstoffe für die Kosmetik-iIndustrie extrahiert. Und in Japan, wo die chinesische Winterblüte ebenfalls zuhause ist, gilt sie als Glückssymbol. Daher werden für die Neujahrsfeierlichkeiten frisch geschnittene Zweige der Winterblüte in die Vase gestellt.

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