Honigbienen haben jetzt auch eine Genbank
Eine Genbank als Reserve der genetischen Vielfalt gibt es schon bei einigen Nutzpflanzen und auch für landwirtschaftliche Nutztiere. Doch für Honigbienen war sie bisher nicht vorhanden. Bienen-Wissenschaftler legen nun eine Genreserve an, um die innerartliche Vielfalt für die Bienenzucht zu sichern und diese für den Klimawandel fit zu machen.
Mit Kryokonservierung Gene erhalten
Zuvor galt es, viele Fragen zu klären, etwa welche Populationen zuerst konserviert werden sollen und wie das genetische Material eingefroren werden kann. Die Wissenschaftler sammelten Proben von mehr als 300 Bienenvölkern in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Bei minus 196 Grad Celsius wird das Genmaterial der Bienen als lebendige Reserve gelagert. „Die Sicherung des genetischen Materials kann dazu beitragen, die Generosion der Honigbienen einzudämmen. Dies betrifft nicht nur die in Deutschland ursprünglich heimische Dunkle Biene, sondern auch die jetzt weit verbreitete Kärntner Biene. Der Erhalt der genetischen Vielfalt ist eine Art Versicherung gegenüber den Folgen zukünftiger Veränderungen“, erklärt Professor Dr. Kaspar Bienefeld, Leiter des Länderinstituts für Bienenkunde Hohen Neuendorf. Die Genbank soll bis Ende 2021 fertig sein. „Wir wollen mit dem Aufbau dieser lebendigen Reserve die dauerhafte Voraussetzung zur Einlagerung weiterer Honigbienen-Genetik zentral in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere am Friedrich-Loeffler-Institut schaffen. Das könnte als Vorbild für ähnliche Initiativen EU- ja weltweit dienen, da manche, an extreme Klimabedingungen angepasste Bienenrassen in vielen Ländern bereits durch Importe stark gefährdet sind“, so Bienefeld. Da der Klimawandel auch auf die Lebensräume von Bienen Auswirkungen hat, ist die Bienen-Genbank für den Erhalt der genetischen Vielfalt der Bienen sehr wichtig. Deswegen fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium den Aufbau der Genbank für Honigbienen als Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Erhaltung und innovativen Nutzung der Biologischen Vielfalt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Quelle: BLE