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Luftstickstoffbindung  : Leistung von Mikroben gesteigert
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
10.12.2024 - 12:51
Luftstickstoffbindung  : Leistung von Mikroben gesteigert

Leistung von Mikroben gesteigert

BERKELEY. Durch gezielte Genom-Editierung kann die Fähigkeit spezialisierter Mikroben verbessert werden, Luftstickstoff zu binden und an Getreidepflanzen weiterzugeben. Belege dafür haben Forscher der University of Wisconsin-Madison und der Purdue University in einer gemeinsamen Studie mit dem Unternehmen Pivot Bio gefunden. Konkret geht es den Forschern zufolge um Bakterienarten, die atmosphärisches Stickstoffgas in Ammonium, einen „Baustein“ von Aminosäuren und Proteinen, umwandeln können. Dieser Prozess wird gemeinhin als biologische Stickstofffixierung bezeichnet.

Problematisch ist nach Angaben der Wissenschaftler, dass die bodeneigenen Bakterien ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung verlieren, wenn sie über längere Zeiträume hohen Stickstoffkonzentrationen im Boden ausgesetzt sind. Dies sei eine evolutionäre Reaktion, um Energie zu sparen. Bei den Forschungen sei es darum gegangen, die Bakterien dazu zu bringen, eine hohe Stickstoffbindung in Umgebungen mit viel Stickstoff aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel in mineralisch gedüngten Böden.

Erreicht wurde dies durch die Entwicklung gentechnisch veränderter Mikroben mit nicht-transgenen Methoden. „Mit den Genveränderungen machen wir die Mikroben blind für das Vorhandensein von Stickstoff in ihrer Umgebung, sodass sie weiterhin Ammonium fixieren und es direkt an das Wurzelsystem abgeben“, erläuterte Dr. Karsten Temme, Mitbegründer von Pivot Bio und Mitautor der Studie. Es seien auch andere Änderungen vorgenommen worden, um sicherzustellen, dass die Bakterien den fixierten Stickstoff auf die Pflanzen übertragen könnten, anstatt ihn für sich selbst zu behalten.

„Diese umfassende Forschung ist vielversprechend, denn sie bedeutet, dass die Landwirte mit der Reduzierung der Stickstoffdüngung beginnen können, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen: eine Win-Win-Situation für den Landwirt und die Umwelt“, so Temme. Dahinter stehe ein großes Potenzial, denn die Technologie sei hochgradig skalierbar. Je mehr mineralische Düngemittel durch effizientere und nachhaltigere Stickstoffquellen ersetzt werden könnten, desto besser sei dies für die Landwirte und die Umwelt. AgE

Frankreich : ANIA wieder in ruhigem Fahrwasser
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10.12.2024 - 12:48
Frankreich : ANIA wieder in ruhigem Fahrwasser

ANIA wieder in ruhigem Fahrwasser

PARIS. In Frankreich ist es dem Dachverband der Ernährungsindustrie (ANIA) offenbar gelungen, zwei bedeutende Mitglieder von einem Austritt abzubringen. Nach übereinstimmenden Medienberichten haben sich die Verbände der Milchindustrie (FNIL) und der Brauer (Brasseurs de France) von ihren Plänen, die Branchenorganisation 2025 zu verlassen, vorerst verabschiedet.

Gegenüber der Tageszeitung „Les Echos“ erklärte FNIL-Generaldirektor François-Xavier Huard, die Situation habe sich geändert. Die Führung des ANIA habe einen Kurswechsel eingeleitet und die richtigen Signale gesendet. Huard kündigte zugleich an, der Spitze des Dachverbands genau auf die Finger zu schauen. Es gebe keinen Freifahrtschein.

Im Juni war bekannt geworden, dass FNIL und Brasseurs de France die ANIA zum Jahreswechsel verlassen wollten. Huard hatte damals erklärt, dem Dachverband fehlten eine gemeinsame Vision, ein strukturiertes Programm und konkrete Vorhaben. Die Agrar- und Ernährungsindustrie brauche eine starke Vertretung.

Der Austritt der beiden Verbände hätte die ANIA spürbar geschwächt und vor allem eine finanzielle Lücke gerissen. Im Milchindustrieverband sind zahlungskräftige Unternehmen wie Danone und Lactalis organisiert. Beobachter gehen davon aus, dass die Beiträge des FNIL 15 bis 20% des Budgets des ANIA ausmachen. Laut „Les Echos“ wäre der finanzielle Spielraum des Dachverbands mit den geplanten Austritten um ein Drittel verringert worden. AgE

WTO-Generaldirektion : Agrarhandel hat oberste Priorität
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10.12.2024 - 12:03
WTO-Generaldirektion : Agrarhandel hat oberste Priorität

Agrarhandel hat oberste Priorität

GENF. Die wiedergewählte Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, hat das Ziel eines offeneren Agrarhandels zu einer der obersten Prioritäten in ihrer zweiten Amtszeit erklärt. Darauf hat ihr Stellvertreter Jean-Marie Paugam am Montag (9.12.) beim diesjährigen Online-Landwirtschaftssymposium hingewiesen und zugleich die bedeutende Rolle eines offenen Handels für die globale Lebensmittel- und Ernährungssicherheit betont. „Der erste und wichtigste Beitrag des Handels zur Ernährungssicherheit liegt in der Versorgungssicherheit“, sagte Paugam.

Viele Menschen wären vom Hungertod bedroht, wenn der internationale Lebensmittelhandel ausfiele. Derzeit wird laut Paugam ein Viertel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion international gehandelt, und der Wert dieses Warenaustausches hat 2.300 Mrd. $ (2.185 Mrd. Euro) erreicht. Zudem verwies der Franzose auf die mit dem Handel erfolgte Verbesserung der Lebensmittelvielfalt. Im Jahr 2010 sei die Vielfalt der weltweit zum Verzehr verfügbaren Produkte um etwa 60% größer gewesen, als die im Inland produzierte. Bis 2020 sei diese Zahl auf fast 90% gestiegen.

Zugleich haben Paugam zufolge auch die Komplexität und Vernetzung der globalen Lebensmittelversorgungsketten zugenommen. Verarbeitete Lebensmittel seien der am schnellsten wachsende Bereich im globalen Agrarhandel. Nach FAO-Angaben überquere ein Drittel der weltweiten Lebensmittel- und Agrarlieferungen inzwischen mindestens zweimal Grenzen. Es bestehe also die Notwendigkeit, die Handelspolitik zum Schutz dieser Verflechtung im Interesse der Ernährungssicherung einzusetzen.

Zunächst gilt es dabei laut Paugam, Fortschritte bei den laufenden WTO-Agrarverhandlungen zu erzielen. Handelshemmnisse wie hohe Agrarzölle, stark handelsverzerrende Subventionen und die durch die derzeitigen landwirtschaftlichen Praktiken verschärften Umweltprobleme seien anzugehen. Die WTO müsse durch eine Agrarreform dazu beitragen, diese negativen Anreize zu reduzieren beziehungsweise ganz abzuschaffen.

Bestimmte Maßnahmen, wie zum Beispiel öffentliche Programme zur Bevorratung von Lebensmitteln, seien dabei zu berücksichtigen, da sie zur Ernährungssicherheit beitrügen, schränkte der WTO-Vizegeneraldirektor ein. Er zog damit die Lehren aus der Ministerkonferenz in Abu Dhabi. Diese war ohne maßgebliche Ergebnisse zu Ende gegangen. Eine Initiative zur Ernährungssicherheit war von Indien geblockt worden. Dabei war es um Fragen der staatlich subventionierten Vorratshaltung von Agrarprodukten gegangen.

Schließlich unterstrich Paugam den Beitrag des multilateralen Handelssystems bei der Eindämmung „nicht unbedingt notwendiger“ Agrarexportbeschränkungen. Diese seien kontraproduktiv, da sie zu einer künstlichen Angebotsverknappung auf dem Weltmarkt führen könnten und dort die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe trieben. AgE

EU-Bodenrichtlinie : DBV fordert Ende der Verhandlungen
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10.12.2024 - 11:26
EU-Bodenrichtlinie : DBV fordert Ende der Verhandlungen

DBV fordert Ende der Verhandlungen

BERLIN. Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert, die Verhandlungen über eine EU-Bodenrichtlinie auszusetzen. Die Regelung sei „weder zielführend noch konsensfähig“, so der DBV am Montag (9.12.) im Vorfeld der Verhandlungsrunde zwischen Rat, Kommission und EU-Parlament am 12. Dezember.

Laut dem DBV-Umweltbeauftragten und Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt, „fehlt grundsätzlich die Notwendigkeit für eine europäische Regelung zum Bodenschutz“. Eine Reihe bestehender Regulierungen im Fach- und Umweltrecht und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) schützten bereits ausreichend die Böden. Die von der Kommission unterbreiteten Vorschläge sind nach Ansicht des Bauernverbandes auch aus fachlicher Sicht abzulehnen. Der DBV moniert unter anderem ungeeignete Indikatoren und Maßstäbe des guten Zustandes, zudem werde die Richtlinie der Heterogenität der Böden nicht gerecht. Es drohe außerdem, dass die Zustände in Europa unterschiedlich bewertet würden, was Wettbewerbsverzerrungen nach sich ziehen könnte.

Wie der DBV weiter mitteilte, käme es durch die Bodenrichtlinie letztlich zu weiteren Auflagen, die zu „massiven Einschränkung für die Bewirtschaftung der Flächen führen“ würden. Eine europäische Regelung müsse zumindest auf ein reines Monitoring beschränkt bleiben und auf „unpraktikable und nicht justiziable Ziele“ verzichten. AgE

Russische Getreideausfuhren : Syrien wird weiter beliefert
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10.12.2024 - 11:03
Russische Getreideausfuhren : Syrien wird weiter beliefert

Syrien wird weiter beliefert

MOSKAU. Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad wollen die russischen Getreideexporteure das Bürgerkriegsland weiter mit Getreide versorgen. Es sei nicht geplant, die Lieferungen nach Syrien im Rahmen abgeschlossener Verträge einseitig einzustellen, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Getreideexporteure, Eduard Zernin, am Montag (9.12.) in Moskau.

Zernin betonte, die russischen Getreideexporteure seien sich ihrer wichtigen Rolle für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit im Nahen Osten und Nordafrika bewusst. Die Frage der Bezahlung gelieferter Produkte sowie der Tilgung aufgelaufener Schulden würden im normalen Geschäftsverlauf gelöst. „Was neue Lieferungen angeht, sind wir offen für Angebote“, so der Verbandschef.

Syrien ist aufgrund der jahrelangen Konflikte und der schwierigen landwirtschaftlichen Bedingungen sehr stark auf Lebensmittelimporte angewiesen. Zernin hob hervor, dass das Land aus russischer Sicht kein wichtiger Abnehmer sei. Umgekehrt sei Russland jedoch in letzter Zeit für Syrien der Hauptlieferant von Weizen gewesen. Seit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres 2024/25 Anfang Juli hätte russische Exporteure rund 300.000 Tonnen Getreide geliefert. Bislang habe Syrien pro Jahr insgesamt rund 2 Mio. Tonnen Weizen an den Weltmärkten gekauft.

Russland war einer der wichtigsten Unterstützer des Assad-Regimes. Die russische Armee betreibt zwei strategisch wichtige Militärstützpunkte in Syrien und will diese möglichst weiter halten. Allerdings ist derzeit völlig unklar, wie die bewaffneten Milizen nach der Einnahme von Damaskus und der Flucht von Assad zu dieser Thematik stehen. AgE

Dänische CO2-Steuer : Kein Modell für die gesamte EU
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09.12.2024 - 23:43
Dänische CO2-Steuer : Kein Modell für die gesamte EU

Kein Modell für die gesamte EU

BRÜSSEL. Die dänische Steuer auf Treibhausgasemissionen der Nutztierhaltung scheint zumindest bei den Landwirtschaftsministern der Mitgliedstaaten überwiegend nicht auf ein positives Echo zu stoßen. Das hat sich am Montag (9.12.) beim Agrarrat gezeigt. Dänemarks Ressortchef Jakob Jensen hat dort einige Details zu der kürzlich in seinem Heimatland beschlossenen Abgabe vorgestellt. Er betonte dabei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Umwelt- und Agrarverbänden. Laut Jensen wird zudem angestrebt, 15% des dänischen Agrarlandes aus der Produktion von Nahrungsmitteln zu nehmen und so mehr Ökosystemleistungen bereitzustellen.

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen bezeichnete die Bemühungen des norddeutschen Nachbarlandes als „bemerkenswert“. Für den neuen Brüsseler Agrarchef ist das Gesetz ein gutes Beispiel dafür, wohin ein gut geführter Dialog zwischen verschiedenen Interessenträgern führen könne. Gleichzeitig stellte der Luxemburger aber auch klar, dass der dänische Ansatz für die gesamte EU möglicherweise weniger geeignet sei. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Unterschiede in der Agrarstruktur und die Bedenken verschiedener Mitgliedstaaten.

Mehrere Delegationen zeigten sich skeptisch hinsichtlich der Umsetzbarkeit. Frankreich und Österreich konstatierten, dass sie anreizbasierte Systeme zum Senken der Treibhausgasemissionen bevorzugen würden. Italien und Rumänien sowie Luxemburg betonten, dass bei ihnen die Produktion von Lebensmitteln Priorität habe. Lettlands Agrarminister bezeichnete Dänemarks Vorhaben zwar als interessanten Beitrag. Für sein Land seien die Pläne allerdings zu kompliziert. Zudem seien 50% der Landfläche mit Wäldern bedeckt.

Als „bemerkenswert“ bezeichnete hingegen Deutschlands Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender, die Vorhaben der Regierung in Kopenhagen. Man blicke „sehr interessiert“ in den Norden, so die Grünen-Politikerin. AgE

EU-Bioökonomie : Hansen will 2025 Strategie vorlegen
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09.12.2024 - 19:44
EU-Bioökonomie : Hansen will 2025 Strategie vorlegen

Hansen will 2025 Strategie vorlegen

BRÜSSEL. Die Bioökonomie soll neue Chancen für Land- und Forstwirte in der EU schaffen. Das hat Agrarkommissar Christophe Hansen am Montag (09.12.) beim Agrarrat erklärt. Für 2025 stellte der Luxemburger eine neue Bioökonomiestrategie in Aussicht. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall, die auch für wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft verantwortlich ist, forderte, Erfolge aus der Forschung für die Praxis verfügbar zu machen und im industriellen Maßstab umzusetzen. Dafür hob sie besonders die Bedeutung von Start-ups hervor.

Hansen erwartet zum einen, dass durch die Bioökonomie neue Jobs in der Landwirtschaft geschaffen werden. Zum anderen bestehe die Hoffnung auf neue Aufgabenbereiche und alternative Einkommensquellen. Dabei betont der Agrarkommissar auch, dass man bereits eine Grundlage habe, auf der man aufbauen könne. So enthalte beispielsweise die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) schon jetzt 25 spezifische Maßnahmen im Bereich der Bioökonomie. Außerdem würden bereits heute viele Branchen Biomaterialien nutzen, die jedoch aktuell noch aus Drittstaaten eingeführt würden. Daher gelte es sowohl die Wettbewerbsfähigkeit des primären Sektors als auch der Industrie zu stärken. Hansen erwartet, dass kontinuierlich mehr Industriebetriebe von fossilen auf pflanzenbasierte Rohstoffe umsteigen werden. Bei alledem dürfe man jedoch nicht das Ziel der Ernährungssicherheit aus den Augen verlieren. AgE

Tierhaltungskennzeichnung : Rot-Grün setzt ein Zeichen
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09.12.2024 - 19:37
Tierhaltungskennzeichnung : Rot-Grün setzt ein Zeichen

Rot-Grün setzt ein Zeichen

BERLIN. SPD und Grüne halten an ihrem Ziel fest, das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz auszuweiten. Die Koalitionsfraktionen haben dazu einen Gesetzentwurf vorgelegt, der am 20. Dezember in den Bundestag eingebracht werden soll. Das Gesetz wird angesichts der fehlenden Mehrheit allerdings nicht mehr vor der Bundestagswahl beschlossen werden können. In der nächsten Legislaturperiode müsste das Gesetzgebungsverfahren neu gestartet werden. 

In dem vorgelegten Entwurf ist vorgesehen, die Haltungskennzeichnung auf die Außer-Haus-Verpflegung auszudehnen. Damit hätte sie nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel Gültigkeit, sondern auch in Restaurants, Kantinen, Mensen oder an Imbissständen. Gelten soll die einheitliche Pflicht zur Kennzeichnung nicht nur wie bislang für frisches Schweinefleisch, sondern für weitere „Lebensmitteln, die vom Schwein stammen“.

Von der Gesetzesänderung würden laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes rund 61.465 Restaurants mit Bedienung, 2.567 Restaurants ohne Bedienung sowie 35.486 Imbissstuben betroffen sein. Darüber hinaus würden die Änderungen am Tierhaltungskennzeichnungsgesetz auch 13.800 Kantinen, 19.224 Mensen an Ganztagsschulen, 460 Mensen an Hochschulen, 1.893 Krankenhäuser und 11.358 Pflegeeinrichtungen betreffen.

Die beteiligten Wirtschaftsverbände sind bereits vor Wochen gegen die Pläne Sturm gelaufen. In einer gemeinsamen Stellungnahme hatten sie ihre Ablehnung mit einem hohen bürokratischen Aufwand, einem geringen Kundeninteresse sowie höheren Kosten für heimische Ware begründet. Kritische Stimmen wurden auch in der Agrarwirtschaft an einer Änderung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes laut. Den Anlass boten Eckwerte für eine Ausdehnung der Kennzeichnung auf Rindfleisch, die das Bundeslandwirtschaftsministerium im Oktober vorgelegt hatte. Zunächst müssten die Schwachstellen des geltenden Gesetzes beseitigt werden, bevor eine Erweiterung ins Auge gefasst werden könne, so die großen Verbände in ihrer Stellungnahme. AgE

Schreiben an EU-Energiekommissar : Biosprit-Betrug ist einzudämmen
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09.12.2024 - 17:31
Schreiben an EU-Energiekommissar : Biosprit-Betrug ist einzudämmen

Biosprit-Betrug ist einzudämmen

BRÜSSEL. Kaum im Amt bestätigt, sieht sich der neue EU-Energiekommissar Dan Jørgensen einer dringenden Bitte in Sachen Klimaschutzbetrug gegenüber. Der Däne soll den „massiven betrügerischen“ Einfuhren von Biokraftstoffen und Biokraftstoffvorprodukten aus Asien, insbesondere aus China, Einhalt gebieten, so die Denkfabrik Farm Europe und die von ihr ins Leben gerufene Green Energy Platform. Unabhängige Prüfer müssten künftig bescheinigen, dass Produkte und Unternehmen in Drittstaaten wie China denselben Kontrollen unterzogen würden wie in der EU.

In einem Schreiben an den EU-Kommissar weisen Farm Europe und die Green Energy Platform darauf hin, dass es einen deutlichen Anstieg der Einfuhren von Biokraftstoffen aus China in die EU gegeben habe, die fälschlicherweise als „fortschrittlich“zertifiziert worden seien. Von den 17 Mio. Tonnen Biokraftstoff, die 2023 in Europa verbraucht worden seien, stammten 2,9 Mio. Tonnen oder 17% aus China. Die Importe von dort sind laut Farm Europe seit 2017 um das Siebenfache gestiegen. Derzeit gingen 95% der gesamten chinesischen Biodieselausfuhren in die EU.

Die Betrügereien sind den Absendern des Schreibens zufolge schon seit mehreren Jahren klar identifiziert und dokumentiert, etwa durch den Europäischen Rechnungshof (EuRH), unabhängige Sachverständige und die EU-Kommission selbst. Insbesondere werde natives Palmöl statt gebrauchtem Speiseöl verwendet.

Wie Farm Europe und die Green Energy Platform weiter feststellen, ist es in der Folge bereits zu Produktionsstopps bei mehreren EU-Anlagen gekommen. Weitere Werke arbeiteten unter ihrer normalen Produktionsmenge und erwägten kurzfristig die Aufgabe. Die Lieferkette der legalen Altfetten-Sammlung sei mit der Schließung von Sammelstellen konfrontiert. Darüber hinaus trage dieser Betrug zu einer Verringerung der Einnahmen der Rapsanbauer bei. AgE

Zentralverband Gartenbau : Wettbewerbsfähigkeit im Zentrum
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09.12.2024 - 16:44
Zentralverband Gartenbau : Wettbewerbsfähigkeit im Zentrum

Wettbewerbsfähigkeit im Zentrum

BERLIN. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) erwartet von der künftigen Bundesregierung, sich stärker um die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu kümmern. In seinem Forderungspapier zur Bundestagswahl mahnt der ZVG insbesondere eine Senkung der Energiekosten an. Neben einer Reduzierung der Energienebenkosten wie die Strom-und Energiesteuer sowie Netzentgelte komme es für die Branche darauf an, dass die neue Regierung das Bundesprogramm Energieeffizienz verstetige und besser ausstatte.

Die schlechte wirtschaftliche Situation stelle insbesondere den Mittelstand und damit auch die Betriebe des deutschen Gartenbaus vor immense Herausforderungen, erklärte Verbandspräsidentin Eva Kähler-Theuerkauf. Das Forderungspapier zeige konkrete Maßnahmen auf, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern, die Unternehmen zu entlasten und die regionale Produktion zu erhalten. Der Gartenbau habe hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz viel zu bieten. Dafür bräuchten die Betriebe aber „passende politische Rahmenbedingungen“.

Pflanzenschutzmittelzulassung verbessern

Dies gilt dem Papier zufolge für die Bereiche Pflanzenschutz und Düngung. Der ZVG spricht sich dafür aus, den Integrierten Pflanzenschutz in der gesamten Breite zu fördern und weiterzuentwickeln. Chemische und biologische Mittel dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Handlungsbedarf sieht der Verband bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für gartenbauliche Sonderkulturen. Es gelte, die Verfügbarkeit von Lösungen für Lückenindikationen zu verbessern und die Zulassung von wirksamen Alternativen wie Nützlingen und biologischen Mitteln zu beschleunigen. Vermieden werden müssten nationale Sonderwege bei der Zulassung.

Düngevorgaben sollten dem Gartenbauverband zufolge flexibler gestaltet werden, um den sich ändernden klimatischen und regionalen Bedingungen gerecht zu werden. Notwendig seien die Anpassung von Sperrzeiten für die Düngerausbringung sowie eine praxistaugliche Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). 

Um dem mit dem Klimawandel einhergehenden Wassermangel zu begegnen, hält der ZVG ein Bundesprogramm Wassereffizienz für unerlässlich. Im Rahmen der nationalen Wasserstrategie müsse die Sonderrolle des Gartenbaus für die regionale Erzeugung von Obst, Gemüse und Pflanzen berücksichtigt werden.

Arbeitszeit flexibilisieren

Unerlässlich ist laut ZVG, die Steuerlast der Unternehmen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau abzusenken. Gefordert wird, die steuerliche Tarifglättung zu entfristen, die Umsatzgrenze im Rahmen der Pauschalierung von 600.000 auf 800.000 Euro anzuheben sowie die Berechnung des Pauschalierungssatzes zu korrigieren. Investitionsanreize könnten geschaffen werden, indem die Abschreibungsbedingungen verbessert würden und die Wertgrenze bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern von derzeit 1.000 Euro deutlich angehoben werde.

Der Verband bekräftigt seine Forderung, das Arbeitszeitgesetz zu flexibilisieren und den Arbeitgebern die Möglichkeit einzuräumen, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit festzulegen. Eine Absage erteilt der ZVG einer politischen Erhöhung des Mindestlohns. Erleichtert werden müsse die Arbeitsmarktintegration von ausländischen Arbeitnehmern.

Gestärkt sehen will der ZVG die gartenbauliche Forschungslandschaft. Nach Überzeugung des Zentralverbandes benötigt die Gartenbaubranche dringend zwei zentrale Standorte zur Sicherung der universitären gartenbaulichen Forschung und Ausbildung. AgE  

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Bundestagswahl 2025

IVA fordert Innovationsbooster für zukunftsfähige Landwirtschaft.

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Politik- und Positionspapiere des IVA

Offenheit und Transparenz bestimmen den Dialog des Verbands mit der Öffentlichkeit.

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über kommende Veranstaltungen des IVA finden Sie hier.

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland.

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Fachgebiete

Die 47 Mitgliedsunternehmen des IVA engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung.

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Der Verband

Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.

Themen

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Umwelt

Landwirtschaft und Umwelt sind eng verbunden. Welche Auswirkungen haben Pflanzenschutz - und Düngemittel sowie ihre Abbauprodukte auf Böden und Gewässer? 

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Ernährung

Die moderne Landwirtschaft sichert die Versorgung mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.

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Landwirtschaft in der Praxis

Die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert wächst stetig und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft wird also mehr produzieren müssen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten. Um diese Herausforderung zu meistern, werden Pflanzenschutz - und Düngemittel noch lange unverzichtbar bleiben.