17.12.2025

Gemmer: „EU-Omnibus taugt nicht für die Langstrecke“

Foto: 123rf

IVA sieht im Vorschlag der EU-Kommission zur Vereinfachung der Pflanzenschutz-Regulierung mehr Schatten als Licht

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) sieht nach einer ersten Analyse des von der Europäischen Kommission vorgelegten „Food and Feed Safety Simplification Omnibus“ – einem Verordnungsvorschlag zur Entbürokratisierung unter anderem der Pflanzenschutz-Zulassungsverordnung von 2009 – zu wenig Impulse, um die bestehenden Probleme beim Pflanzenschutz grundlegend zu lösen. Aus Sicht des IVA sind Vereinfachungen dringend notwendig, damit innovative Pflanzenschutzmittel – ob biologisch oder chemisch-synthetisch – der Landwirtschaft in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.

„In den zurückliegenden sechs Jahren hat die Landwirtschaft über 80 chemisch-synthetische Wirkstoffe verloren – und keinen neuen dazu gewonnen. Wir brauchen eine fundamentale Neuausrichtung der Pflanzenschutz-Regulierung, um eine balancierte und risikobasierte Bewertung zu ermöglichen und somit Innovationen zu fördern. Wenn das nicht adressiert wird, dann wird sich an der Verfügbarkeit von wirksamen Pflanzenschutz-Lösungen nichts ändern, mit dramatischen Folgen für die Versorgung von Lebensmitteln aus regionaler Produktion“, kommentiert IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer: „So begrüßenswert die Initiative der Europäischen Kommission auch ist – Innovationen brauchen eine langfristige Perspektive, dieser Omnibus aber taugt nicht für die Langstrecke.“

Auch in Bezug auf den Vorschlag der Kommission zur Änderung der Festlegung von Rückstandshöchstgehalten (RHG) plädiert der IVA für die Beibehaltung des risikobasierten Ansatzes, um den internationalen Handel nicht unnötig zu erschweren. Denn strengere Importregeln würden den Zugang zu bestimmten Rohstoffen und Erzeugnissen wie tropischen Früchten, Kaffee, Kakao oder Futtermitteln erheblich einschränken.

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