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Kaffeemarkt : Steigen die Preise noch weiter?
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
18.03.2025 - 11:55
Kaffeemarkt : Steigen die Preise noch weiter?

Steigen die Preise noch weiter?

ROM/LONDON. Kaffeetrinker werden voraussichtlich auch in diesem Jahr für ihr Getränk tief in die Tasche greifen müssen, wenn nicht sogar tiefer als 2024. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht davon aus, dass die Preise für Rohkaffee 2025 weiter steigen. Sie hält weitere erhebliche Angebotseinschränkungen für möglich.

Zu den Hauptfaktoren für den jüngsten Preisanstieg gehören der FAO zufolge begrenzte Exportmengen aus Vietnam, eine geringere Produktion in Indonesien und ungünstige Witterungsbedingungen in Brasilien, die die dortige Kaffeeproduktion beeinträchtigen. In Brasilien führte dies zu einer stetigen Korrektur der Produktionsprognose für 2023/24 nach unten, von einem zunächst erwarteten Anstieg um 5,5% zu einem Rückgang um 1,6%.

An der Warenterminbörse in New York wurde Arabica-Kaffee am Dienstag (18.3.) gegen 11:15 Uhr hiesiger Zeit für 3,81 $/lb (7,73 Euro/kg) gehandelt. Analysten schließen für den Arabica-Kaffee einen Anstieg auf mehr als 4 $/lb (8,11 Euro/kg) oder sogar auf 5$/lb (10,14 Euro/kg) nicht aus. Entscheidend wird die Ernte in Brasilien sein, die 2025 nach jüngsten Prognosen kleiner als bisher erwartet ausfallen dürfte. Zuletzt stützte auch die Aufwertung des Real gegenüber den US-Dollar die Kaffeepreise auf dem Weltmarkt.

Die Kaffeeproduktion in Vietnam, wo der Fokus des Anbaus aber auf den Robusta-Sorten liegt, könnte weiter sinken. Die dortige Vereinigung der Kaffe- und Kakaoerzeuger (Vicofa) rechnet für 2024/25 mit einem Rückgang um 2%. Global betrachtet steuert der Kaffeemarkt nach den Vorhersagen der Analysten das fünfte Jahr in Folge auf ein Angebotsdefizit zu. Das habe es noch nie gegeben, heißt es. 

Mit verantwortlich für das knappe Angebot ist neben Ertragsausfällen auch die Entwicklung der Nachfrage. So ist Chinas Kaffeeverbrauch in den vergangenen zehn Jahren um fast 150% gestiegen und soll 2024/25 erstmals die Marke von 6 Mio. Säcke à 60 Kilogramm überschreiten. Die Kaffeeimporte der Volksrepublik verdreifachten sich im letzten Jahrzehnt; für 2024/25 wird die Einfuhr auf 5,5 Mio. Säcke veranschlagt. Größter Importeur ist mit Abstand aber die EU mit zuletzt 44 Mio. Säcken, gefolgt von den USA mit 23,5 Mio. Säcken. AgE

Betrugsvorwürfe gegenüber der RVZ : AbL fordert „lückenlose Aufklärung“
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18.03.2025 - 11:50
Betrugsvorwürfe gegenüber der RVZ : AbL fordert „lückenlose Aufklärung“

AbL fordert „lückenlose Aufklärung“

BERLIN. Hinsichtlich der Ungereimtheiten bei der Rindervermarktung durch die Raiffeisen Viehzentrale GmbH (RVZ) fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) „lückenlose Aufklärung“ und kritisiert auch die QS Qualität und Sicherheit GmbH. Der AbL zufolge wurde der „Betrugsskandal“ bei der RVZ als größtem deutschen Viehhändler von einem landwirtschaftlichen Betrieb offengelegt. Die RVZ soll bei der Vermarktung von Rindfleisch Partien niedriger Haltungsstufen umdeklariert und als Fleisch der Haltungsform 3 verkauft haben. 

Als Sanktionsmaßnahme hatte die QS GmbH nach einer Sondersitzung bekanntlich der RVZ mitgeteilt, dass diese aufgrund „mehrerer gravierender Unregelmäßigkeiten“ bei der Lieferung von Rindern von der Teilnahme am QS-System ausgeschlossen worden sei. Die Teilnahme am QS-System ist laut AbL allerdings Voraussetzung für den Handel mit der Schlachtindustrie und dem Lebensmitteleinzelhandel.

„In der RVZ ist Fleisch falsch deklariert worden. Das ist ein Betrugsskandal und birgt ein hohes Risiko, dass Vertrauen der Konsumenten in höhere Tierwohlqualität verloren geht“, erklärte der AbL-Bundesvorsitzende Martin Schulz am Dienstag (18.3.). Alle Marktpartner und allen voran die QS hätten jetzt eine hohe Verantwortung, diese Glaubwürdigkeit zu erhalten. Für die Bauern stünden unverschuldet ihre Existenzen auf dem Spiel.

Für „überhaupt nicht nachvollziehbar“ hält es Schulz, dass von den Beteiligten und allen voran seitens QS viel zu lange geschwiegen worden sei – und immer noch geschwiegen werde. Die Öffentlichkeit und die Bauern hätten ein Recht, zu erfahren, was genau vorgefallen sei. Es werde zudem deutlich, dass das Kontrollsystem der QS „unzureichend“ sei, so der AbL-Bundesvorsitzende. Das müsse auch die nächste Bundesregierung wachrütteln. Sie sei nun gefordert, das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz weiterzuentwickeln. Dazu gehöre auch ein solides und bürokratiearmes Kontrollsystem. Es funktioniere offenbar nicht, das Ganze ausschließlich der Branche allein zu überlassen.

Die RVZ wehrt sich indes gegen die Betrugsvorwürfe. In einem kürzlich an die Kunden gerichteten offenen Schreiben räumt das Unternehmen ein, dass es zwischen November 2023 und Januar 2024 bei der Lieferung von Rindern zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Angaben zur Lieferung von Schlachtbullen hätten nicht mit den dazugehörigen Lieferpapieren übereingestimmt. Dies habe die frühere Gesellschaft RVG betroffen, die nach dem Zusammenschluss mit der VZ Südwest in ihr aufgegangen sei, berichtete die RVZ.

Die Raiffeisen Viehzentrale teilte zudem mit, dass eine unabhängige Prüfung durch ein externes Wirtschaftsprüfungsunternehmen und eine interne Prüfung veranlasst worden seien. Das Qualitätsmanagement und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Lieferkette seien überarbeitet und optimiert worden. Die Ausschlussentscheidung der QS GmbH hält die RVZ für unangemessen. „Sie steht nicht im Verhältnis zu den Fehlern, die bei unseren Lieferungen entstanden sind, und vor allem unserem Verhalten dazu“, so das Unternehmen, das deshalb bei QS Einspruch gegen ihren Ausschluss aus dem System eingelegt hat.

Zumindest auf die Schlachtrinderpreise hatte der Skandal um den größten Viehhändler in Deutschland offenbar keinen Einfluss. Diese zogen in den vergangenen Wochen weiter deutlich an. In der Woche zum 9. März wurden für Jungbullen der Handelsklasse R3 in Deutschland fast 648 Euro pro 100 Kilogramm Schlachtgewicht (SG) gezahlt. Das waren gut 11% mehr als zum Jahresanfang und etwa 31% mehr als in der entsprechenden Vorjahreswoche. AgE

Neue Rapsernte : 40 Euro weniger je Tonne
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17.03.2025 - 17:54
Neue Rapsernte : 40 Euro weniger je Tonne

40 Euro weniger je Tonne

PARIS. Der Rapsterminpreis für die diesjährige Ernte hat in den vergangenen knapp drei Wochen eine Talfahrt hingelegt. Während der Novemberkontrakt an der Matif zu Beginn des Monats noch bei über 500 Euro/t notierte, wurde er am Montag (17.3.) gegen 16 Uhr in Paris für lediglich 456,50 Euro/t gehandelt.

Ein Blick auf die Vorhersage der diesjährigen Winterrapsernte des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) verdeutlicht, welche wirtschaftlichen Folgen der jüngste Preissturz nach sich ziehen könnte. Der DRV prognostiziert Stand März eine Erntemenge in Deutschland von rund 4,1 Mio. Tonnen Rapssaat. Ein um 40 Euro niedriger Rapspreis bedeutet demzufolge eine branchenweite Umsatzminderung von gut 160 Mio. Euro. Bezogen auf den vom Raiffeisenverband geschätzten mittleren Hektarertrag von 36 Dezitonnen würden den heimischen Landwirten verglichen mit dem Preis von Anfang März etwa 145 Euro an Erlös pro Hektar entgehen.

Hauptgrund für den Preisverfall sind die Handelsstreitigkeiten zwischen Kanada auf der einen sowie den USA und China auf der anderen Seite. Nach US-Zöllen gegen kanadische Agrarprodukte hat zuletzt auch Peking den kanadischen Raps, Canola genannt, ins Visier genommen. Während die Hintergründe der Zollpolitik der aktuellen US-Regierung nicht immer in Gänze deutlich sind, verwies China zur Begründung auf die Antidumping-Maßnahmen, die die kanadische Regierung 2024 unter anderem gegen chinesische E-Autos verhängt hat.

Die USA und China sind die wichtigsten Abnehmerländer für kanadische Rapsprodukte. Analysten erwarten, dass die Canola-Bauern nun einen Teil der Exporte nach Europa umlenken dürften. Vor Bekanntwerden der chinesischen Zölle hatte der Foreign Agricultural Service (FAS) des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) den Export von kanadischer Rapssaat auf 7,25 Mio. Tonnen geschätzt. Gleichzeitig wurden die chinesischen Importe auf 3 Mio. Tonnen veranschlagt, die europäischen wiederum auf 7 Mio. Tonnen.

Die Rapsschrotimporte 2024/25 der Volksrepublik sah das USDA in seinem jüngsten Monatsbericht bei 3,0 Mio. Tonnen, die Rapsöleinfuhren Chinas bei 1,75 Mio. Tonnen. Das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) hat für den 20. März einen Zollsatz von 100% für kanadisches Rapsöl und Rapsschrot angekündigt. Darüber hinaus teilte es mit, dass eine „Antidumping-Untersuchung“ gegen kanadische Rapssaat durchgeführt werde. AgE

BayWa r.e. : Finanzierungskonzept geplatzt
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17.03.2025 - 16:48
BayWa r.e. : Finanzierungskonzept geplatzt

Finanzierungskonzept geplatzt

MÜNCHEN. Der Plan der BayWa AG, die Mehrheit der Tochtergesellschaft BayWa r.e. an Energy Infrastructure Partners (EIP) abzugeben, hat sich zerschlagen. Die Muttergesellschaft informierte am Montag (17.3.) in einer Ad-hoc-Meldung, dass man sich in Detailfragen nicht einig geworden sei.

Die BayWa AG will stattdessen mit ihren Kernbanken und den Kernbanken der BayWa r.e sowie den Großaktionären Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG ein alternatives Finanzierungskonzept erarbeiten. Dieses soll die geplante Sanierungsphase bis Ende 2028 umfassen. In dieser Zeit wird für das Tochterunternehmen mit einem zusätzlichen Kapital- und Aval-Bedarf in Höhe von rund 435 Mio. Euro gerechnet.

Durch die Umsetzung des alternativen Finanzierungskonzepts würde die BayWa AG vorerst Mehrheitsgesellschafterin bleiben. In einem weiteren Schritt will man die Beteiligung an der BayWa r.e. AG auf eine Beteiligungsmanagement-Gesellschaft übertragen. AgE

Vogelgrippe : 2025 bereits 47 Fälle in Polen
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17.03.2025 - 16:40
Vogelgrippe : 2025 bereits 47 Fälle in Polen

2025 bereits 47 Fälle in Polen

WARSCHAU/ROM. In Polen grassiert die Vogelgrippe weiterhin relativ stark. Laut jüngsten Angaben der Obersten Veterinärbehörde gab es in diesem Jahr bereits 47 Ausbrüche der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in kommerziellen Haltungen, davon 13 im laufenden Monat. Auf Höfen, die Geflügel als Hobby halten, wurden zehn Ausbrüche bestätigt, darunter zwei im März. Diesen Monat mussten insgesamt fast 576.000 Tiere wegen der Vogelgrippe getötet werden, seit Jahresanfang damit fast 3,2 Mio. Stück.

Derweil appellierte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Sachen Vogelgrippe an die Mitgliedstaaten, wachsamer zu sein und mehr Mittel in die Bekämpfung zu investieren. Vize-Genraldirektor Godfrey Magwenzi bezeichnete die derzeitige Ausbreitung der Krankheit als „beispiellos“. Es stelle sich die Frage, wie die Hausgeflügelbestände besser geschützt werden könnten, erklärte Magwenzi.

Die FAO empfahl den betroffenen Mitgliedsländern, ihr Überwachungssystem zu stärken und die Laborkapazitäten aufzustocken. Das Risikomanagement der Betriebe sei mit Blick auf die Biosicherheit zu fördern. Zudem sollten sich die zuständigen Behörden Gedanken über den möglichen Einsatz von Impfungen zur Risikominderung machen. Auf Ausbrüche sei rasch zu reagieren. Schließlich gelte es, das Bewusstsein für die Krankheit allgemein zu schärfen sowie die regionale und internationale Zusammenarbeit zu intensivieren.

Zumindest in Paris sind die Appelle der FAO allerdings noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Wie jetzt bekannt wurde, will die französische Regierung den Zuschuss zur HPAI-Impfung von Enten weiter verringern. Medienberichten zufolge soll der Beitrag der öffentlichen Hand ab Oktober auf 40% zurückgefahren werden. Die erste Kampagne 2023/24 hatte der Staat noch zu 85% finanziert; im vergangenen Sommer war das Engagement dann auf 70% reduziert worden.

Derweil kam aus den USA eine ungewöhnliche Anfrage an mehrere EU-Mitgliedstaaten. Medienberichten zufolge bat Washington wegen der geflügelpestbedingten Knappheit an Eiern Dänemark, Finnland, die Niederlande und Schweden um mögliche Lieferungen. Es sei bei den Branchenverbänden angefragt worden, wie viele Eier geliefert werden könnten. AgE

Nutri-Score : Genevard lenkt ein
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17.03.2025 - 16:03
Nutri-Score : Genevard lenkt ein

Genevard lenkt ein

PARIS. Auch im Heimatland der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score werden deren Bewertungskriterien angepasst. Wie jetzt bekannt wurde, hat Landwirtschaftsministerin Annie Genevard ihren Widerstand gegen die bereits 2023 vom internationalen Lenkungsausschuss auf den Weg gebrachten Neuerungen aufgegeben. Gemeinsam mit ihren für Wirtschaft und Gesundheit zuständigen Kabinettskollegen Éric Lombard und Catherine Vautrin brachte Genevard am Freitag (14.3.) die Änderungen am Bewertungsalgorithmus auf den Weg. Den betroffenen Wirtschaftsakteuren wird wie bereits in anderen Mitgliedstaaten eine Frist von zwei Jahren eingeräumt, um den neuen Nutri-Score auf ihren Verpackungen auszuweisen.

Bei einer Anhörung im Senat hatte die Landwirtschaftsministerin vor Kurzem noch bekundet, wie schon ihre Amtsvorgänger den angepassten Bewertungsalgorithmus vorerst nicht genehmigen zu wollen. Genevard hatte sich dabei an die Seite von Teilen der französischen Ernährungswirtschaft gestellt und unter anderem die Einstufung von Milch in die Kategorie Getränke als „echten Skandal“ bezeichnet.

Um den Bedenken der heimischen Milchwirtschaft Rechnung zu tragen, wird die Regierung nach eigenen Angaben nun darauf achten, dass heimischen Produkten und „Symbolen des kulinarischen Erbes“ keine Nachteile entstehen. Mögliche „Nebenwirkungen“ der neuen Bewertungskriterien will Paris im Auge behalten. Die zuständigen Ministerien sollen in diesem Zusammenhang auch Diskussionen auf europäischer Ebene anstoßen. AgE 

Export : Deutsche Weine stark nachgefragt
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17.03.2025 - 15:34
Export : Deutsche Weine stark nachgefragt

Deutsche Weine stark nachgefragt

BODENHEIM. Entgegen der globalen Entwicklung haben die deutschen Weinexporteure ihr Geschäft im vergangenen Jahr ausbauen können und sich im wettbewerbsintensiven Umfeld behauptet. Das teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) am Montag (17.3.) mit. Demnach stieg 2024 die ausgeführte Menge deutscher Weine um 3% auf 1,2 Mio. Hektoliter, während sie dem Wert nach mit 384 Mio. Euro konstant blieb. Der Durchschnittspreis für im Ausland erlöste Weine lag mit 3,24 Euro/Liter um 11 Cent niedriger als im Vorjahr. Das DWI wies darauf hin, dass es sich hierbei um den durchschnittlichen Ab-Hof-Preis handle. In einzelnen Exportmärkten werde dieser noch mit Aufschlägen durch Steuern und Vertriebsmargen versehen.

Auf dem wichtigsten Exportmarkt hiesiger Weine, den USA, konnte der Durchschnittspreis 2024 im Mittel um 22 Cent auf 4,75 Euro/Liter verbessert werden. Trotz eines leichten Rückgangs der Exportmenge um 5% blieb der Exportwert von 63 Mio. Euro laut DWI stabil. Damit werde ein Sechstel der gesamten deutschen Exporterlöse in den USA erzielt, betonte das Weininstitut.

Sollten Strafzölle auf EU-Weine wieder eingeführt werden, geht das DWI von einem deutlichen Rückgang der Exporte in die USA aus. Das Weininstitut bezifferte die Wertverluste für die deutschen Weinlieferanten beim Inkrafttreten im Oktober 2019 auf mehr als 20%.

Niederländer verstärken Konsum

Die Niederlande entwickelten sich im vergangenen Jahr zum zweitwichtigsten Abnehmer deutscher Weine im Ausland. Dem DWI zufolge legte der Absatz wertmäßig um 8% auf 36 Mio. Euro zu, der Menge nach um 18% auf 170.000 Hektoliter. „Sehr dynamisch“ habe sich 2024 der polnische Weinmarkt entwickelt, berichtete das Weininstitut. Demnach wurde in das viertwichtigste Exportland deutscher Weine mit 124.000 Hektolitern 14% mehr Wein exportiert. Dadurch seien die Erlöse um 7% auf 28 Mio. Euro gestiegen.

Nochmals deutlich zugelegt haben dem DWI zufolge die Weinexporte nach China mit einem Absatzplus von 16% sowie 11% Wertzuwachs. In der Volksrepublik seien vor allem Rieslingweine gefragt, den vorwiegend junge Chinesinnen aufgrund der Frische und des niedrigen Alkoholgehalts schätzten, so das Weininstitut.

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule erklärte, dass ihr Haus den weltweiten Trend zu einem verstärkten Weißweinkonsum beobachte. Sie sieht Deutschland als „traditionelles Weißweinland“ mit einem Anteil von 69% weißer Rebsorten für diese Entwicklung gut aufgestellt. „Dennoch stehen die deutschen Weinexporteure mit den übrigen Weinerzeugernationen, die oftmals deutlich kostengünstiger produzieren können, in einem harten Wettbewerb, wie auch der gesunkene Durchschnittspreis zeigt“, unterstrich Reule. AgE

Standpunkt zur künftigen Regierungspolitik : Gentechnik ist kein Teufelszeug
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17.03.2025 - 15:20
Standpunkt zur künftigen Regierungspolitik : Gentechnik ist kein Teufelszeug

Gentechnik ist kein Teufelszeug

AGRA Europe hat Agrarwissenschaftlerinnen und Agrarwissenschaftler um Antworten auf die Frage gebeten, was die neue Bundesregierung aus ihrer Sicht anpacken sollte. Matin Qaim ist seit 2021 Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Universität Bonn. Zuvor war er 14 Jahre Professor für Welternährungswirtschaft und Rurale Entwicklung in Göttingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Fragen der Welternährung und der nachhaltigen Landwirtschaft vor dem Hintergrund knapper natürlicher Ressourcen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Kleinbauernsektor der Entwicklungsländer, wo Qaim Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Armut untersucht.

Vor dem Hintergrund von Kriegen und neuen geopolitischen Spannungen scheinen die Ziele für nachhaltige Entwicklung an Aufmerksamkeit zu verlieren. Dazu gehören auch die Themen Klimawandel, Biodiversität und Welternährung. Nach wie vor leiden über 700 Mio. Menschen an Hunger und über 3 Mrd. Menschen an Nährstoffdefiziten. Nach Erfolgen in der Hungerbekämpfung in den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation seit 2015 nicht weiter verbessert. Das globale Produktivitätswachstum hat abgenommen, zum Teil durch den Klimawandel bedingt. Die Preise steigen und erschweren für arme Menschen den Zugang zu gesunder Ernährung. Gleichzeitig heizen steigende Preise vor allem im Globalen Süden die zusätzliche Rodung von Waldflächen an, mit schlimmen Folgen für Klima und Biodiversität.

Was sollte Deutschland tun? Ich möchte zwei Dinge besonders hervorheben, die die neue Bundesregierung mit Blick auf nachhaltige Ernährungssicherung priorisieren muss.

Erstens, mehr Investitionen in internationale Agrarforschung und Agrarentwicklung. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft – vor allem in Afrika – bleibt aufgrund schlechter Infrastruktur und fehlender Innovation weit hinter ihrem Potenzial zurück. Gleichzeitig ist der Kleinbauernsektor am stärksten vom Klimawandel betroffen. Ernteausfälle und fehlende Einkommensalternativen führen lokal schon jetzt zu mehr Hunger und Armut, aber das schlimmste kommt erst noch, wenn die Systeme nicht rasch und umfassend verbessert und angepasst werden. Hier benötigen arme Länder Unterstützung von Deutschland und Europa, gerade jetzt, wo auf die USA international nicht zu bauen ist.

Zweitens, Deutschland muss erkennen, dass auch die hiesige Produktion wichtig für die Weltversorgung ist. Wir ernähren nicht die Welt, tragen aber als Gunststandort Verantwortung für eine effiziente Nutzung der global knappen Land- und Wasserressourcen. Das hat auch geopolitische Implikationen. Derzeit ist Russland bei Weitem der größte Getreideexporteur, auch ein Grund dafür, warum sich importabhängige Länder in Afrika und Asien politisch nicht gegen Russland positionieren wollen. Dieser Trend wird sich verschärfen, wenn wir in Europa die Produktion zurückfahren.

Die europäische Landwirtschaft muss klima- und umweltfreundlicher werden, was auch weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel heißt. Weniger Chemie bedeutet aber auch weniger Produktion, wenn wir nicht andere, smartere Technologien entgegensetzen. Hier brauchen wir Politikveränderung. Seit 25 Jahren blockieren wir in der EU die Gentechnik und verdammen sie als Teufelszeug, und zwar gegen jede wissenschaftliche Evidenz. Gentechnik und Genomeditierung bieten große Potenziale, die Landwirtschaft produktiver, umweltfreundlicher, vielfältiger und klimaresilienter zu machen. Ein Vorschlag für einen ersten Schritt zur Reform des unzeitgemäßen EU-Gentechnikrechts liegt seit zwei Jahren auf dem Tisch und sollte vorangetrieben werden. Die bisherige Verhinderung der Gentechnik in der EU hat auch Auswirkungen auf Afrika und Asien, wo neue Technologien noch viel dringender benötigt werden als bei uns. Um nicht falsch verstanden zu werden, Technologie allein ist kein Wundermittel. Aber ohne neue Technologien wird nachhaltige Welternährungssicherung nicht zu erreichen sein. AgE

Zuvor haben sich in dieser Reihe bereits Prof. Regina Birner und Prof. Achim Spiller sowie Prof. Alfons BalmannProf. Peter FeindtProf. Friedhelm TaubeProf. Justus Wesseler, Dr. Norbert Röder, Prof. Stephan von Cramon-Taubadel, Prof. Hermann Lotze-CampenProf. Uwe Latacz-Lohmann sowie Prof. Harald Grethe und Christine Chemnitz zu Wort gemeldet. In den kommenden Tagen folgen in loser Folge weitere Beiträge.

Neue Züchtungstechniken : Pflanzenzüchter begrüßen Einigung
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17.03.2025 - 14:59
Neue Züchtungstechniken : Pflanzenzüchter begrüßen Einigung

Pflanzenzüchter begrüßen Einigung

BERLIN. Die Einigung der EU-Mitgliedsstaaten auf eine gemeinsame Position zur Regulierung der Neuen Züchtungstechniken (NZT) ist von den Pflanzenzüchtern mit Erleichterung aufgenommen worden. Der Bund Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) begrüßte den im Ständigen Ausschuss der EU-Botschafter (Coreper) ausgehandelten Kompromiss. Sofern der Ministerrat noch formal zustimme und die Trilogverhandlungen anschließend beginnen könnten, sei ein wichtiger Schritt zu einer wissenschaftsbasierten Regulierung getan, erklärte der Geschäftsführer des BDP, Carl-Stephan Schäfer, am Montag (17.3.) gegenüber AGRA Europe.

Wie der BDP unterstreicht, behält der Vorschlag des EU-Rates den Grundsatz bei, dass Pflanzen, die sich nicht von konventionell gezüchteten unterscheiden, auch wie diese reguliert werden sollten. „Es ist folgerichtig, sie deshalb von den Vorschriften für gentechnisch veränderte Organismen auszunehmen“, sagte Schäfer.

Ähnlich äußerte sich die Europäische Saatgutvereinigung (Euroseeds). Es sei jetzt wichtig, dass die Co-Gesetzgeber im Trilog einen „innovationsfreundlichen und praktikablen Rechtsrahmen für alle Unternehmen im Saatgut- und Agrar- und Ernährungssektor“ sicherstellten, sagte Euroseeds-Generalsekretär Garlich von Essen. NZT-Erzeugnisse, die ähnlich zu konventionell gezüchteten Pflanzen seien, müssten auch wie konventionelle Züchtungen behandelt werden, „ohne diskriminierende Kennzeichnungs- oder Rückverfolgbarkeitsanforderungen“.

Scharfe Kritik von der AbL

Auch der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) zeigte sich zufrieden mit dem von der polnischen Ratspräsidentschaft erreichten Durchbruch. „Die Ausrichtung des europäischen Gentechnikrechts am weltweiten Stand der Wissenschaft ist überfällig“, kommentierte DRV-Geschäftsführer Philipp Spinne. Innovation und Fortschritt seien wichtig für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Klimawandelanpassung. Es brauche nun weitere „faktenbasierte Entscheidungen in den europäischen Instanzen“.

Mit deutlichen Worten hat hingegen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) den Kompromiss im Rat kritisiert. „Der Verordnungsvorschlag dient allein der Gentechnik-Industrie, die nun einen fragwürdigen Etappensieg feiert“, sagte die AbL-Bundesvorsitzende Claudia Gerster. Im Trilog müsse daher nachgebessert werden, „damit das EU-Vorsorgeprinzip, unsere Wahlfreiheit und unsere gentechnikfreien Märkte und Wettbewerbsvorteile gesichert werden“. AgE

Asiatische Hornisse : Nicht nur ein Problem für Imker
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17.03.2025 - 14:41
Asiatische Hornisse : Nicht nur ein Problem für Imker

Nicht nur ein Problem für Imker

EXETER. Die Asiatische Hornisse ist nicht nur ein Problem für Imker, sondern bedroht durch die Jagd auf wirbellose Tiere die Biodiversität. Wissenschaftlern aus dem Vereinigten Königreich ist es nun in einer groß angelegten Studie gelungen, die Fressgewohnheiten der invasiven Art zu dokumentieren.

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Asiatische Hornisse häufig wilde Bestäuber und wirbellose Tiere mit wichtigen Funktionen im Ökosystem frisst. Ihr Beutespektrum ist dabei ungewöhnlich groß und unterscheidet sich je nach Region und Jahreszeit. Daraus resultiert den Wissenschaftlern zufolge die Fähigkeit, sich an viele unterschiedliche Ökosysteme anzupassen und so auch in weitere Gebiete auszubreiten.

Für ihre Forschungsarbeit haben die Autoren über 1.500 Proben aus Frankreich, Spanien, von der Kanalinsel Jersey und aus dem Vereinigten Königreich untersucht. Bei den Proben handelte es sich um die ganz oder teilweise verdaute Nahrung der Hornissenlarven. Mithilfe von molekularer Sequenzierung wurde ausgewertet, welche Arten zur Beute geworden waren.

Die Gefahr des invasiven Insekts für Honigbienen ist im Gegensatz zu der Bedrohung für andere Insekten bereits besser untersucht. So kam 2023 eine Studie in Frankreich zu dem Ergebnis, dass aufgrund der Asiatischen Hornisse ein wirtschaftlicher Schaden von jährlich rund 31 Mio. Euro droht. Vor wenigen Tagen verabschiedete die französische Nationalversammlung ein Gesetz, mit dem sie die invasive Art bekämpfen will. In Europa wurde die Asiatische Hornisse erstmals im Jahr 2004 in Frankreich entdeckt, 2014 wurde sie auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zum ersten Mal gesichtet. AgE

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Bundestagswahl 2025

Wir fordern einen Innovationsbooster für zukunftsfähige Landwirtschaft.

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Wie trägt die Agrarchemie zu zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klima- und Umweltschutz sowie Ernährungssicherheit bei?

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Politik- und Positionspapiere des IVA

Offenheit und Transparenz bestimmen unseren Dialog mit der Öffentlichkeit.

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über unsere kommenden Veranstaltungen finden Sie hier.

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland.

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Fachgebiete

Die 47 Mitgliedsunternehmen des IVA engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung.

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Der Verband

Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.