Agra-Europe · AgE-Ticker:
Die Woche in Berlin - ein Kommentar - Der Zukunft zugewandt
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
04.10.2024 - 18:57
Die Woche in Berlin - ein Kommentar - Der Zukunft zugewandt

Der Zukunft zugewandt

BERLIN. Nachdem der festliche Teil des Erntedanks beendet ist, folgt in der anstehenden Woche der politische. Eingeführt im Jahr 2015 vom einstigen Hausherrn in der Wilhelmstraße 54, Christian Schmidt, ist der Politische Erntedank seither für den jeweiligen Minister oder die jeweilige Ministerin ein guter Anlass, die interessierte Öffentlichkeit an grundsätzlichen Überlegungen und Plänen in ihrem Zuständigkeitsbereich teilhaben zu lassen.

Was mit Christian Schmidts Ankündigungen für ein Grünbuch Ernährung und Landwirtschaft begann, fand mit Julia Klöckners Appell an die Veränderungsbereitschaft der Landwirte und ihre Gedanken über dafür erforderliche langfristige Konzepte und notwendige Planungssicherheit seine Fortsetzung. Gelegenheiten, ihren Worten Taten folgen zu lassen, waren beiden Unionspolitikern allerdings nicht vergönnt – oder sie ließen sie ungenutzt.

Vermutlich wird auch der gegenwärtige Ressortchef nicht mehr an seinen Taten gemessen werden können. An gutem Willen und weisen Worten liegt es auch bei Cem Özdemir nicht, eher schon an mangelnder Durchsetzungsfähigkeit und fehlendem Rückhalt in Partei und Ampelkoalition. Man darf gespannt sein, welche Bilanz der Minister am Dienstag (8.10.) an seinem womöglich letzten Politischen Erntedank ziehen und welchen Ausblick er geben wird.

Ländliches ist angesagt

Geradezu ein Ausbund an Fröhlichkeit und Harmonie bietet demgegenüber die Union. Die trifft sich am Mittwoch (9.10.) zu einem hochrangigen Kongress mit dem Thema „Ländliche Räume als Grundpfeiler gleichwertiger Lebensverhältnisse“. Eingeleitet vom Kanzlerkandidaten aus dem bekanntermaßen sehr ländlichen Sauerland, Friedrich Merz, werden vermutlich viele teilnehmen, die in CDU und CSU Rang, Namen und bundespolitische Ambitionen auf diesem Feld haben.

Dass die Union das Bundeslandwirtschaftsministerium bei einem für sie günstigen Wahlausgang wieder aus ihren Reihen besetzen will, darf als gesichert gelten. Dass einflussreiche Fraktionskreise dieses Ressort mit zusätzlichen Zuständigkeiten, Kompetenzen und Mitteln ausstatten wollen und von einem „Wirtschaftsministerium für ländliche Räume“ träumen, ist ebenfalls kein Geheimnis. Ob es auch so kommt - wer weiß?

Beim letzten Mal gab es ähnliche Überlegungen. Profitiert hat damals aber nicht das Agrarressort, sondern das Innenministerium. Das wurde dank seines mächtigen Ministers zum Heimatministerium aufgewertet. Als gesichert darf immerhin gelten, dass Horst Seehofer bei künftigen Entscheidungen über Regierungsbildung und Ressortzuschnitte keine Rolle mehr spielen wird.

Von Brüssel lernen

Ebenfalls am Mittwoch bekommt der Ernährungsausschuss des Bundestages hohen Besuch. Prof. Peter Strohschneider gibt sich erneut die Ehre. Der ist zumindest einem Teil der Ausschussmitglieder noch aus seiner Zeit als Vorsitzender der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) bekannt. Strohschneider hat im Rahmen des Strategischen Dialogs (SD) auch auf europäischer Ebene das Kunststück fertiggebracht, streitbare Charaktere aus dem Agrar- und Ernährungsbereich mit widerstrebenden Interessen auf gemeinsame Positionen einzuschwören, auf die sich Politik gründen könnte.

Wie er das geschafft hat, dürfte die Abgeordneten bereits sehr interessieren. Mindestens genauso spannend dürfte für sie die Schilderung Strohschneiders sein, was in Brüssel in puncto Umsetzung der Empfehlungen zu erwarten ist. Möglicherweise wird man in Europa erfolgreicher sein als hierzulande. Warum wohl?

Für die Vertreter der Ampelfraktionen schließt sich die Frage an, was bei ihnen hätte besser laufen können, wenn man die Empfehlungen der ZKL im Koalitionsvertrag und dessen Ausführung nicht ignoriert, sondern einfach mal als Orientierung genommen hätte. Sehr genau zuhören sollten auch die Unionsparlamentarier. Vielleicht finden sie in den Strohschneider-Ausführungen den einen oder anderen brauchbaren Hinweis für die künftige Agrarpolitik-Gestaltung. Zu wünschen wär es. AgE 

Die Woche in Straßburg - ein Kommentar - Ungarn prägt Plenarwoche
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04.10.2024 - 18:53
Die Woche in Straßburg - ein Kommentar - Ungarn prägt Plenarwoche

Ungarn prägt Plenarwoche

STRASSBURG. In Brüssel werden zumindest aus politischer Sicht für einige Tage die Bürgersteige hochgeklappt. Es ist Plenarwoche in Straßburg und die Ratstreffen der Fachminister finden im Oktober ohnehin allesamt in Luxemburg statt. Mehr oder weniger hoch her wird es dagegen im Straßburger Europaparlament zugehen. Die Hälfte der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft ist zwar schon vorbei. Doch jetzt wollen mehrere Fachminister und der Ratsvorsitzende Viktor Orbán den Europaabgeordneten ihre thematischen Schwerpunkte präsentieren.

Am Montagabend (7.10.) beginnt damit der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy vor dem Landwirtschaftsausschuss. Wahrscheinlich wird der Budapester Ressortchef erneut herausstellen, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) stärker an den Landwirten orientiert werden sollte. Wer hier noch eine Einordnung benötigt, dem sei die Vorschau zur ersten Juliwoche empfohlen. Unmittelbar danach wird Nagy den Abgeordneten im Umweltausschuss seine Prioritäten zum Thema Lebensmittelsicherheit erläutern. Große Schritte in der Agrar- und Umweltpolitik dürften bis zur Übernahme des Vorsitzes durch Polen im Januar nicht mehr erwartet werden.

Orbán und von der Leyen in Straßburg

Zwei Tage später, am Mittwoch (9.10.), könnte es zum Showdown kommen. Dann wird Orbán den Abgeordneten die Prioritäten seines Vorsitzes vorstellen. Ein eigentlich schon im September geplanter Auftritt vor dem Plenum war von Budapest aufgrund der Donau-Flut abgesagt worden. Auch der Ratsvorsitzende will, zumindest laut dem offiziellen Programm, über „eine auf die Landwirte ausgerichtete EU-Agrarpolitik“ sprechen. Anwesend sein wird Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Kommissionschefin und den Abgeordneten sei mit Blick auf die Rechtsstaatsprobleme in Ungarn in der Debatte mit dem Fidesz-Politiker einerseits eine klare und unmissverständliche Haltung empfohlen. Gleichzeitig ist demonstrative Gelassenheit gefragt. Schließlich sollte die ungute Saat des Erregungsunternehmers Orbán nicht noch weiter sprießen.

Und dann? Ironischerweise wird der Europäische Rechnungshof (EuRH) einen Tag danach seinen Jahresbericht über die Fehlerquoten der einzelnen EU-Haushaltsposten präsentieren. Bekanntlich ist Ungarn dabei immer prominent vertreten. Zwar war in den vergangenen Jahren die Fehlermarge beim EU-Agrarhaushalt insbesondere im Vergleich zum Kohäsionshaushalt vergleichsweise niedrig. Bisher nicht eingerechnet wurde allerdings die in Teilen unredliche Vergabe von Staatsland an Strohmänner und Oligarchen in manchen Mitgliedstaaten. Die an diese Akteure gezahlten Direktbeihilfen sind nicht in den Fehlermargen für den EU-Agrarhaushalt enthalten. Zwar wäre diese Zahl schwer zu ermitteln. Aus Sicht der aktiven Bauern dürfte es sich aber um einen Fehler handeln - mindestens um einen moralischen.

Entscheidung zu Anhörungsterminen?

Und sonst? Wer sich auf die genauen Termine der geplanten Anhörungen der künftigen Kommissare vom 4. bis 12. November einstellen will, dem sei der Donnerstag (10.10.) empfohlen. Dann jedenfalls treffen sich die Fraktionsvorsitzenden mit Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. Aus dem Parlament heißt es, dass dann eine Entscheidung über die genauen Termine fallen könnte. Mindestens die designierten Kommissare dürften bereits ungeduldig warten. AgE

Pflanzengenetische Ressourcen - Fahrplan für mehr Pflanzenvielfalt
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04.10.2024 - 18:33
Pflanzengenetische Ressourcen - Fahrplan für mehr Pflanzenvielfalt

Fahrplan für mehr Pflanzenvielfalt

BERLIN. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat seinen Fahrplan für mehr Nutzpflanzenvielfalt in Deutschland überarbeitet. Das neue Fachprogramm zu genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft berücksichtigt gegenwärtige politische Rahmenbedingungen und Herausforderungen, um dem Verlust der genetischen Vielfalt und der Klimakrise zu begegnen sowie zur Ernährungssicherung beizutragen.

Adressaten sind Entscheidungsträger auf Bundes- und Länderebene sowie staatliche und private Einrichtungen, die an der Umsetzung von Maßnahmen beteiligt sind. Als Schlüsselfaktoren für mehr Pflanzenvielfalt gelten laut Fachprogramm die Vernetzung von Aktivitäten, Förderinstrumente sowie Wissenstransfer. Das BMEL fördert die Umsetzung durch eine Reihe von Programmen und gezielten Fördertiteln für die biologische Vielfalt.

Vertragsnaturschutzmaßnahmen weiterführen

Handlungsbedarf wird beispielsweise darin gesehen, vielfältige Kulturen im Ackerbau weiterhin im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) zu fördern. Entwickelt werden sollen Entscheidungshilfen zum standortgerechten Anbau von Kulturpflanzen in Ackerbau-, Grünland-, Obst-, Weinbau- und Heidegebieten.

Als notwendig wird die Weiterentwicklung der Förderung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, wie extensive Bewirtschaftung von Grünlandflächen zur Erhaltung pflanzengenetisch wertvoller Grünlandvegetation, erachtet. Unerlässlich sei die Förderung von Streuobstwiesen sowie die Umwandlung von Ackerland in extensiv zu nutzendes Grünland. Auch die Weiterführung geeigneter Vertragsnaturschutzmaßnahmen auf Länderebene wird als erforderlich angesehen.

Grundlage für politische Maßnahmen

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat erstmals im Jahr 2002 ein nationales Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturpflanzen aufgelegt. Zehn Jahre später folgte die erste Überarbeitung, bevor das Programm jetzt erneut aktualisiert wurde.

Unter anderem werden mit dem Fachprogramm Informationen über Bedeutung, Vorkommen und Erhaltungszustand der jeweiligen pflanzengenetischen Ressourcen erhoben und ausgewertet. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen entwickelt und umgesetzt.

Darüber hinaus geht es darum, die maßgeblichen Akteure aus Verwaltung, Forschung und dem gesellschaftlichen Umfeld zusammenzuführen. Die nationalen Aktivitäten zu pflanzengenetischen Ressourcen sollen in den europäischen und globalen Kontext eingebunden werden. Dabei sollen die internationale Zusammenarbeit und die Umsetzung der internationalen Verpflichtungen unterstützt werden. AgE

FAO-Preisindex - Stärkster Anstieg seit 18 Monaten
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04.10.2024 - 18:10
FAO-Preisindex - Stärkster Anstieg seit 18 Monaten

Stärkster Anstieg seit 18 Monaten

ROM. Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel sind im September so stark gestiegen wie seit 18 Monaten nicht mehr. Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zogen die Notierungen für alle erfassten Rohstoffgruppen an, angeführt vom Zucker. So lag der FAO-Nahrungsmittelpreisindex im Berichtsmonat bei durchschnittlich 124,4 Punkten, das waren 3,0% mehr als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat belief sich das Plus auf 2,1% und entsprach damit dem größten Anstieg in diesem Vergleich seit März 2022. Gleichwohl liegt der Index aktuell 22,4% unter seinem Höchststand von 160,3 Punkten im März 2022.

Den größten Zuwachs verzeichnete die FAO im September beim Zucker mit einem Anstieg von 10,4% gegenüber dem Vormonat auf 125,7 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Zuckerpreisindex indes um 22,7% niedriger. Ausschlaggebend für den Anstieg im September war der FAO zufolge die Sorge über ein weltweit knapperes Angebot in der Saison 2024/25. Als Hauptursache hierfür nennen die Fachleute die sich verschlechternden Ernteaussichten in Brasilien. Zugleich befürchten sie, dass die Entscheidung Indiens, die Beschränkungen für die Verwendung von Zuckerrohr für die Ethanolproduktion aufzuheben, die Exportmöglichkeiten des Landes beeinträchtigen könnte.

Der von der FAO ermittelte Pflanzenölpreisindex betrug im September 142,4 Punkte. Er lag damit um 4,6% über dem Wert vom August und erreichte zudem den höchsten Stand seit Anfang 2023. Der anhaltende Anstieg ist nach FAO-Angaben auf die höheren Notierungen für Palm-, Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl zurückzuführen.

Der Getreidepreisindex kletterte im Berichtsmonat um 3,0% auf 113,5 Punkte. Gleichwohl waren dies 10,2% weniger als im September 2023. Die internationalen Weizenpreise stiegen der FAO zufolge vor allem aufgrund der Besorgnis über sehr nasse Bedingungen in Kanada und der EU, obwohl dies teilweise durch wettbewerbsfähige Preise für Lieferungen aus der Schwarzmeerregion ausgeglichen wurde. Daneben trugen höhere Weltmarktpreise für Mais zum Anstieg des Getreidepreisindexes bei.

Um 3,8% auf 136,3 Punkte legte im September der Milchpreisindex zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat entsprach das einem Plus von 21,7%. Die FAO führte den Anstieg auf höhere Preise für alle Milcherzeugnisse zurück, wobei Vollmilchpulver am stärksten zulegte. Als Grund wird die starke Importnachfrage aus Asien genannt.

Praktisch unverändert gegenüber dem Vormonat blieb zuletzt der Fleischpreisindex mit 119,6 Punkten. Das Vorjahresniveau wurde damit um 4,8% übertroffen. Das leichte Plus von 0,4% gegenüber August folgt laut FAO aus höheren Geflügelfleischpreisen. AgE

Schwache Konjunktur - Deutz senkt Prognose
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04.10.2024 - 17:55
Schwache Konjunktur - Deutz senkt Prognose

Deutz senkt Prognose

KÖLN. Die Deutz AG hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach unten korrigiert. Aufgrund eines schwachen konjunkturellen Umfelds sei die Nachfrage nach Motoren im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilte das Unternehmen am Freitag (4.10.) mit. Eine Erholung im vierten Quartal werde nicht erwartet. Deutz rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Absatz von weniger als 150.000 Motoren, während die vorherige Prognose noch bis zu 160.000 Motoren vorsah.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben auf die Marktlage reagiert und bereits getroffene Maßnahmen wie Kurzarbeit ausgeweitet. Zusätzlich würden strukturelle Veränderungen vorgenommen, um die Effizienz zu steigern und Kosten dauerhaft zu senken.

Wie Deutz weiter mitteilte, erwartet der Vorstand einen diesjährigen Umsatz von rund 1,8 Mrd. Euro. Eine frühere Prognose hatte noch 1,9 bis 2,1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Die Rendite des Ergebnisses der Betriebstätigkeit (EBIT-Rendite) vor Sondereffekten wird aktuell auf 4,0 bis 5,0% geschätzt, nachdem zuvor 5,0 bis 6,5% erwartet wurden.

Die nächsten Quartalszahlen will Deutz planmäßig am 7. November 2024 veröffentlichen. AgE

EU-Schlachtrindermarkt - Die Färsenpreise steigen
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04.10.2024 - 17:47
EU-Schlachtrindermarkt - Die Färsenpreise steigen

Die Färsenpreise steigen

BRÜSSEL. Bei den Schlachtrinderpreisen in der Europäischen Union ist eine einheitliche Entwicklung weiterhin die Ausnahme. Während der Aufwärtstrend beim Durchschnittspreis für Jungbullen anhielt, kam es bei Schlachtkühen zu einem leichten Abschlag. Schlachtfärsen legten nach der Verschnaufpause in der Vorwoche im Durchschnitt wieder zu.

In der Woche zum 29. September erlösten Jungbullen der Handelsklasse R3 nach Angaben der EU-Kommission im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten 526,13 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) und damit 0,7% mehr als in der Woche davor. In Spanien präsentierte sich die Notierung freundlich und legte um 1,6% zu. Auch in Dänemark und Deutschland kam es zu Preissteigerungen, das Plus lag bei 1,4% beziehungsweise 1,2%. Im Vergleich dazu mager fiel der Zuschlag mit 0,4% in Polen sowie mit 0,2% in Frankreich aus. Nur knapp behaupten konnten sich die Notierungen in Belgien und Österreich, wo es zu Abschlägen von jeweils 0,1% kam. In Irland gab der Preis um 0,3% nach, in Italien um 7,3%.

Der EU-Preis für Schlachtkühe konnten sich nicht weiter befestigen. Tiere der Handelsklasse O3 erzielten durchschnittlich 438,23 Euro/100 kg SG; das entsprach einem Minus von 0,2%. Überdurchschnittliche Zuschläge von 2,1% und 1,3% wurden in Österreich und Polen registriert. Ein Zugewinn von 0,9% wurde in Dänemark verzeichnet. Unverändert blieb die Notierung in Irland. Kaum Bewegung wurde aus Deutschland gemeldet, die Preise lagen 0,1% unter dem Niveau der Vorwoche. In Belgien gab die Notierung um 0,3% nach, in Frankreich um 0,8%. In Italien wurden O3-Kühe 1,2% preiswerter gehandelt, in Spanien 1,8%.

Gegenüber der Vorwoche fester zeigte sich der EU-Preis für Schlachtfärsen. Für Tiere der Handelsklasse R3 wurden laut Kommission durchschnittlich 534,23 Euro/100 kg SG gezahlt; das bedeutete ein Plus von 0,9%. Freundlich präsentierten sich die Notierungen in Spanien, Italien und Dänemark mit Aufschlägen von 4,2%, 3,0% und 2,7%. Zugewinne von 1,9% und 1,1% wurden aus Polen und Deutschland gemeldet. Stabil blieben die Preise in Belgien und Irland. In Frankreich gab die Notierung um 0,2% nach, in Österreich um 0,3%. AgE

EU/Marokko - Abkommen teilweise ungültig
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04.10.2024 - 17:05
EU/Marokko - Abkommen teilweise ungültig

Abkommen teilweise ungültig

LUXEMBURG. Zwei Abkommen zwischen der EU und dem Königreich Marokko zur Fischerei und zum Agrarhandel sind teilweise ungültig. Das entschieden die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) am Freitag (4.10.). Sie haben damit die Entscheidung des Europäischen Gerichts (EuG), das dem EuGH untergeordnet ist, aus dem Jahr 2021 weitgehend bestätigt.

2019 hatte die international anerkannte Befreiungsbewegung der Westsahara, Front Polisario, gegen die ihrer Auffassung nach unrechtmäßige Bestätigung der besagten Abkommen durch den EU-Ministerrat geklagt. Mit dem dem jetzigen EuGH-Urteilspruch haben sie nun endgültig Recht erhalten. Die Westsahara wurde, nachdem Spanien es als Kolonie abgetreten hatte, 1975 von Marokko besetzt. Diese Annektierung wurde bisher jedoch international nicht anerkannt.

Im Urteil heißt es, dass die besagten Handelsabkommen, denen das Volk der Westsahara nicht zugestimmt hatte, „unter Verstoß gegen die Grundsätze der Selbstbestimmung“ geschlossen wurden. Der das Fischereiabkommen betreffende Beschluss des Rates sei allerdings bereits im Juli 2023 ausgelaufen und entfalte daher keine Wirkungen mehr, heißt es im vorliegenden Urteil. Die Westsahara betreffenden Teile des Agrarabkommens sind mit der Entscheidung des EuGH nicht mehr gültig; für das marokkanische „Kernland“ ändert sich allerdings erst mal nichts.

Westsahara als Ursprungsland kennzeichnen

In einem weiteren Fall entschied der EuGH am Freitag (4.10.), dass bei in die EU importierten Melonen und Tomaten, die in der Westsahara geerntet wurden, das Ursprungsland gekennzeichnet werden muss. Da diese vorgeschriebene Angabe aber nicht irreführend sein darf, muss laut dem Urteil auf dem Etikett Westsahara angegeben werden.

Nach Darstellung der Richter gilt diese Pflicht nicht nur für Erzeugnisse aus einem „Land“ als Synonym für „Staat“. Zugleich gelte sie für Erzeugnisse aus „Gebieten“. Damit könnten auch andere Einheiten als „Länder“ gemeint sein, so der EuGH. Auf solche Gebiete erstrecke sich zwar die Hoheitsgewalt oder die internationale Verantwortung eines Staates. Im konkreten Fall verweisen die Richter aber auf den eigenen völkerrechtlichen Status der Westsahara. Wenn also Marokko anstelle der Westsahara als Ursprungsland der in der Westsahara geernteten Melonen und Tomaten angegeben werde, sei dies für Verbraucher „irreführend“.

Der Gerichtshof urteilte zudem, dass es den Mitgliedstaaten nicht gestattet sei, einseitig ein Einfuhrverbot für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse zu erlassen. Dies gelte zumindest dann, wenn diese nicht durchgängig gegen die Rechtsvorschriften der EU über die Angabe des Ursprungslands oder ‑gebiets verstoßen würden.

Einfuhrverbot nicht rechtens

Im vorliegenden Fall hatte der kleinbäuerlich orientierte Landwirtschaftsverband Confédération paysanne von der französischen Verwaltung ein Einfuhrverbot von Melonen und Tomaten aus dem Gebiet der Westsahara gefordert. Begründet wurde dies damit, dass die besagten Erzeugnisse zu Unrecht als aus Marokko stammend gekennzeichnet seien. Um das Völkerrecht zu wahren und die Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen nicht irrezuführen, sei stattdessen eine eindeutige Etikettierung erforderlich, so die Argumentation des Verbandes. Laut dem EuGH muss im konkreten Fall also zwischen Erzeugnissen aus der Westsahara und aus Marokko unterschieden werden.

Im Zuge des folgenden Rechtsstreits vor dem französischen Staatsrat rief dieser den EuGH an. Die französischen Richter wollten vom Gerichtshof wissen, welche Art von Schutzmaßnahmen ein Mitgliedstaat treffen kann, falls sich herausstellen sollte, dass Erzeugnisse systematisch mit einer falschen Ursprungsangabe versehen werden. AgE

Niederländische Agrarprodukte - Umsatzsteuer soll kräftig steigen
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04.10.2024 - 16:42
Niederländische Agrarprodukte - Umsatzsteuer soll kräftig steigen

Umsatzsteuer soll kräftig steigen

DEN HAAG. Die niederländische Regierung will die Mehrwertsteuer auf wichtige Agrarerzeugnisse ab dem 1. Januar 2025 deutlich anheben. Derzeit gilt dort noch unter anderem für Rinder, Schweine, Nutztiersperma und -embryonen, Nutztierfutter, Saatgut, Pflanzkartoffeln, Zuckerrüben, nicht für den menschlichen Verzehr bestimmtes Getreide und entsprechende Hülsenfrüchte und Stroh ein ermäßigter Umsatzsteuersatz von 9%. Dieser Satz soll laut dem aktuellen Gesetzentwurf ab dem kommenden Jahr auf 21% steigen. 

Als Begründung für die Neuregelung führt das Haager Finanzministerium an, dass der ermäßigte Steuersatz ursprünglich eine nachteilige „Kumulierung“ der Umsatzsteuer in der Branche verhindern sollte. Bis 2018 galt nämlich noch die Sonderregelung, dass Landwirte die für ihre Lieferungen und Dienstleistungen in der Branche vereinnahmte Umsatzsteuer nicht an den Staat abführen mussten und die ihnen in Rechnung gestellte Vorsteuer nicht erstattet bekamen. Die Bauern waren von der Aufzeichnungspflicht mit Blick auf die vereinnahmte und gezahlte Umsatzsteuer befreit.

Diese Ausnahmen sind dem Ministerium zufolge aber bereits am 1. Januar 2018 abgeschafft worden. Seitdem sind die Landwirte zum Vorsteuerabzug berechtigt, sodass die Umsatzsteuer auf Einkäufe keinen finanziellen Nachteil mehr für sie darstelle, argumentiert die Regierung. Für Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, soll indes weiterhin der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 9% an der Ladentheke gelten. AgE

EUDR - UFOP zweifelt Wirksamkeit an
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04.10.2024 - 16:19
EUDR - UFOP zweifelt Wirksamkeit an

UFOP zweifelt Wirksamkeit an

BERLIN. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) hat einen potenziell späteren Start der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) begrüßt. Fraglich ist nach Einschätzung des Verbandes allerdings, ob das Gesetz letztlich einen Beitrag zur Lösung des Entwaldungsproblems leisten wird. Denn um Verlagerungseffekte zu verhindern, brauche es international verbindliche Regeln, erklärte der Verband am Freitag (4.10.) in Berlin.

Für die Förderunion kommt es daher nun darauf an, „die Zeit zu nutzen, um die praktische Umsetzung der Dokumentationspflicht mit der erforderlichen Akzeptanz zu verbinden“. Dies gelte umso mehr, da viele Erzeugerländer von Ölsaaten die technischen Nachweise auf Basis von Geodaten entweder ablehnten oder mit Blick auf die Vielzahl an Kleinerzeugern als nicht umsetzbar einschätzten.

„Fadenscheinige“ Bedenken

Scharfe Kritik am Umsetzungsaufschub der EUDR äußerte dagegen der World Wide Fund for Nature (WWF). „Diese Entscheidung untergräbt eine der wichtigsten Errungenschaften des Green Deal und lässt ernsthafte Zweifel am Engagement der Kommissionspräsidentin aufkommen, die EU-Umweltversprechen zu erfüllen“, sagte WWF-Forstreferent Johannes Zahnen. Die von Wirtschaftsvertretern geäußerten Bedenken gegen die Verordnung nannte er „fadenscheinig“.

„Wenn die EU zulässt, dass diese wichtige und international wegweisende EU-Verordnung sabotiert wird, laufen wir mit noch größerem Schwung in die Klima- und Biodiversitätskrise hinein“, so Zahnen. EU-Parlament und Rat dürften daher den Kommissionsempfehlungen nicht folgen. AgE

EU-Schlachtschweinemarkt - Stabilität in Mitteleuropa
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04.10.2024 - 15:35
EU-Schlachtschweinemarkt - Stabilität in Mitteleuropa

Stabilität in Mitteleuropa

BERLIN. Bei den Schlachtschweinepreisen in den wichtigsten Erzeugerländern der Europäischen Union hat es zuletzt keine neuen Entwicklungen gegeben. In Deutschland und seinen unmittelbaren Nachbarländern herrschte nach wie vor Stabilität. In Spanien und Frankreich haben die Notierungen ihre Abwärtsbewegungen fortgesetzt; in Italien ist der Trend noch immer gegenläufig.

In Deutschland bewegte sich die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) seitwärts und verblieb bei 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Laut der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) standen sich die Marktkräfte relativ ausgewogen gegenüber. Das vorhandene Angebot passe fast überall zu der bestehenden Nachfrage. Lediglich aus Süddeutschland werde über ein begrenztes Aufkommen berichtet.

Vergleichbar verliefen die Entwicklungen in Österreich, Belgien und Dänemark. Der Leitpreis des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) stagnierte bei 2,01 Euro/kg SG. Laut Verbandsangaben trafen am dortigen Markt unterschiedliche Positionen aufeinander. Während die Abnehmer wegen der mangelhaften Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft eine Preiskorrektur gefordert hätten, habe die Erzeugerseite mit Verweis auf eine gänzliche Disposition des zur Verfügung stehenden Angebotes die Festlegung auf unverändertem Niveau durchsetzen können. Konstant blieben auch die Auszahlungsleistungen des belgischen Schlachtunternehmens Danis sowie bei dessen Konkurrenten Danish Crown.

In den südlicheren Mitgliedstaaten setzten sich derweil die uneinheitlichen Entwicklungen fort. In Spanien blieb der Abwärtstrend bei den Schweinepreisen ungebrochen. Auch am Marché du Porc Français kam es erneut zu einer Korrektur nach unten. Die Notierung gab am Donnerstag im Vorwochenvergleich um 1,4 Cent auf 1,767 Euro/kg SG nach. Weiterhin im Sinne der Mäster verlief die Preisbildung dagegen in Italien. Dort wurden die Leitpreise für frei vermarktete Schlachtschweine und Vertragsschweine über alle Gewichtsklassen hinweg angehoben, und zwar um 3,3 Cent.

EU-Durchschnittspreis knapp behauptet

Auf europäischer Ebene konnte sich der Durchschnittspreis knapp behaupten. In der Woche zum 29. September erzielten Schlachtschweine der Handelsklasse E nach Angaben der EU-Kommission im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten 204,52 Euro/100 kg SG; das waren 12 Cent beziehungsweise 0,1% weniger als in der Woche davor.

In Deutschland und Dänemark konnten die Notierungen dem EU-Trend trotzen und um jeweils 0,3% zulegen. Nochmals geringer fiel das Plus mit 0,1% in Polen aus. In Frankreich, Italien und den Niederlanden stagnierten die Preise. In Belgien folgte die Notierung dem EU-Trend und gab um 0,1% nach. Kräftiger fiel der Abschlag mit 0,5% in Österreich aus. In Spanien mussten die Mäster ein Minus von 1,1% hinnehmen. AgE

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Politik- und Positionspapiere des IVA

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über kommende Veranstaltungen des Industrieverbandes Agrar finden Sie hier!

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland.

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Die 47 Mitgliedsunternehmen des IVA engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung.

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Umwelt

Landwirtschaft und Umwelt sind eng verbunden. Welche Auswirkungen haben Pflanzenschutz - und Düngemittel sowie ihre Abbauprodukte auf Böden und Gewässer? 

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Ernährung

Die moderne Landwirtschaft sichert die Versorgung mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.

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Landwirtschaft in der Praxis

Die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert wächst stetig und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft wird also mehr produzieren müssen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten. Um diese Herausforderung zu meistern, werden Pflanzenschutz - und Düngemittel noch lange unverzichtbar bleiben.