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Feuerbrand an Apfelbaum. Quelle: Dr. Scheer, Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee
13.07.2010
Haus & Garten

Feuerbrand auf dem Vormarsch – Gefahr für alle Kernobstbäume

Achtung: Die Bakterienkrankheit ist meldepflichtig

Ein Bakterium verursacht die gefährlichste Krankheit an Kernobstbäumen und Ziergehölzen wie Zwergmispeln – den meldepflichtigen Feuerbrand. In manchen bayerischen Gemeinden werden Gartenbesitzer gebeten, ihre Gehölze sorgfältig zu beobachten und Symptome bei der zuständigen Pflanzenschutzbehörde zu melden. Die sicherste Bekämpfung im Privatgarten ist radikaler Rückschnitt, auch Rodung und Vernichtung der kranken Pflanzenteile, denn Feuerbrand kann nur mit Antibiotika bekämpft werden, für die eine Sondergenehmigung erforderlich ist.

Die Pflanzenkrankheit befällt Apfel-, Birn- und Quittenbäume, aber auch Ziergehölze wie Cotoneaster, Zierquitte, Stanvaesia, Weißdorn, Rotdorn, Feuerdorn und Mehlbeere. Stein- und Beerenobst oder Nadelbäume sind dagegen nicht gefährdet. Wenn junge Triebe welken und verdorren und sich ihre Spitzen hakenförmig krümmen, kann das auf Feuerbrand hinweisen. Eine sichere Diagnose stellt die Pflanzenschutzbehörde.


Österreich und Schweiz betroffen

In Vorarlberg hatte sich Ende April 2010 ein Befall in einigen Obstplantagen angekündigt. Mit dem Antibiotikum Streptomycin konnte das Infektionsrisiko erfolgreich eingedämmt werden. Auch in der Schweiz wehren sich mehrere Kommunen mit großem Aufwand gegen den Feuerbrand, weil die Bäume der landschaftlich prägenden Obstanlagen nicht gefällt werden dürfen. Dort werden befallene Äste von Apfel- Birn- und Quittenbäumen zurückgeschnitten und verbrannt. In größeren Obstplantagen wird kontrolliert Streptomycin eingesetzt. Während der Behandlungsphase wird der Honig aus diesen Plantagen ständig auf eventuelle Rückstände untersucht.

Mehr zur Feuerbrand-Gefahr für die Apfelbäume in der Bodensee-Region unter Feuerbrand: Jede warme Stunde zählt