Dänisches Reduktionsprogramm Pflanzenschutz kein Vorbild für Europa
Bei Politikern und Umweltorganisationen ist der Ruf nach festen Zielvorgaben für einen reduzierten Pflanzenschutz trotzdem nicht verstummt. „Der dänische Aktionsplan gilt vielen immer noch als Vorbild für eine europäische Regelung. Deshalb lohnt es sich, die Hintergründe des Scheiterns zu betrachten“, meint Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA).
Was die dänische Studie als Ursachen dafür anführt, kommt für Experten nicht überraschend: Der optimale Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, so heißt es darin, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ob Pilzkrankheiten oder tierische Schädlinge auftreten, wird zum Beispiel stark von der jeweiligen Witterung bestimmt.
„Die dänische Studie bestätigt unsere Überzeugung, dass quantitative Reduktionsziele der falsche Ansatz sind. Das gilt auch dann, wenn Reduktionsprogramme auf bestimmte Gruppen von Pflanzenschutzmitteln eingegrenzt werden“, erklärt Koch-Achelpöhler. „Besser ist es, eventuelle Risiken eindeutig zu identifizieren und dann gezielt für Abhilfe zu sorgen.“
Starre Reduktionsziele würden zudem Europas Landwirte bei ihrer Aufgabe, ausreichend hochwertige Lebensmittel zu erzeugen, erheblich behindern. „Auch dafür liefert Dänemark den Beweis“, sagt der Verbandschef. Das Land hat neben dem Pflanzenschutzmitteleinsatz auch die Düngung rigoros reglementiert. Als Ergebnis stagnieren die Weizenerträge seit über 20 Jahren. Die Dänen ernten derzeit fast 20 Prozent weniger Weizen vom Hektar als die Schleswig-Holsteiner unter vergleichbaren Bedingungen.
Trotzdem deutet nichts darauf hin, dass die Natur in Schleswig-Holstein durch die höhere Intensität geschädigt würde. Weder ist das Wasser stärker belastet als in Dänemark noch ist die Artenvielfalt geringer als dort. „Stattdessen leidet das Landschaftsbild in Dänemark. Den Bauern fehlt das Geld, Haus und Hof in Ordnung zu halten“, so Koch-Achelpöhler. „Reduktionsprogramme hätten steigende Lebensmittelpreise und weniger Versorgungssicherheit zur Folge. Angesichts der verdüsterten Wirtschaftslage sollte man den Verbrauchern das Risiko ersparen, eine weitere Last zu schultern.“
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