16.11.2010

Platanen geht es an die Krone

Massaria-Krankheit an Platanen gefährdet den Verkehr

Wenn selbst armdicke Äste von Platanen unversehens abbrechen, wird der beliebte Straßenbaum mit seinem weißlich gefleckten Stamm zur Gefahr für Passanten. Schuld daran ist ein Pilz aus Südeuropa, der seit einigen Jahren unter anderem in Städten wie Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Wiesbaden und Frankfurt die Massaria-Krankheit an den Bäumen verursacht.

Der Verkehrssicherheit zuliebe müssen die Platanen intensiv kontrolliert und zurückgeschnitten werden. Dafür müssen in den nächsten Jahren beispielsweise für die rund 5 000 Platanen Mannheims 500 000 Euro jährlich bereitgestellt werden. So lautet die Schätzung der Fachverwaltung, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. 

Rasant: Verbreitung und Krankheitsverlauf

Der Pilz Splanchnonema platani verbreitet seine Sporen kilometerweit durch die Luft und infiziert Zweige und Äste. Er tötet ihr Rindengewebe ab und ruft eine sehr schnell verlaufende Weißfäule des Holzes hervor. Die kranken Zweige können binnen weniger Monate abbrechen. Betroffen sind vor allem Platanen über 40, insbesondere nach trocken-heißer Witterung. Als gefährlich sieht es der Baumexperte Klaus Körber, Frankfurt, an, dass man die Krankheit nur von oben sieht. Um sie zu erkennen, müssen die Experten eine Hubarbeitsbühne benutzen. Von unten seien die bläulich verfärbten Zweige nur sehr schlecht zu erkennen.

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