12.07.2007

Welkepilz bedroht beliebten Straßenbaum

Einem besonders stattlichen und beliebten einheimischen Park-, Straßen- und Alleenbaum geht ein Pilz an den Stamm. Die Bäume können abbrechen.

Ein Pilz, der im Gurkenanbau unter Glas bei niedrigen Temperaturen die Pflanzen welken lässt, ist jetzt auch als Krankheitserreger an Bergahorn-Bäumen aufgefallen. Es hat Jahre gedauert, bis dieser Befall mit Verticillium an den Bäumen nachgewiesen werden konnte, so Dr. Axel Schneidewind von der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Quedlinburg. Wie die TASPO vom 5. 2. 2007 weiter berichtet, gehören zu den augenfälligen Schäden breite, versetzte Risse am Stamm.

Allein in Sachsen-Anhalt wurden in den 1990er Jahren fast 53 Prozent aller Straßenbaum-Neuanpflanzungen im nördlichen Harzvorland mit dem Bergahorn durchgeführt. Deshalb kommt dem Schaderreger Verticillium dahliae eine erhebliche Bedeutung zu.

Die Verticilliose ist eine Welkekrankheit,

deren pilzlicher Erreger das innere Gefäßsystem der Bäume besiedelt. Dadurch wird die Wasserversorgung der Pflanze unterbrochen, die Abwehrreaktion gestört. Es treten zunächst Welkeerscheinungen an Blättern auf. Sie fallen früher ab oder bleiben abgestorben hängen. Von weitem sind laut Schneidewind auch abgetrocknete einzelne Äste oder Kronenteile erkennbar. Die Krone kann auch fast vollständig welk sein. In der Folge kann es passieren, dass die Stämme aufsplittern und die Bäume abbrechen. Dann werden verfärbte Bereiche im Holz sichtbar.

Die Vermehrungsorgane der Pilze können bis zu 15 Jahre im Boden überdauern. Der Pilz produziert außerdem große Mengen Konidien, die mit dem Wasserstrom in der Pflanze nach oben transportiert werden.

Als Ursachen für den Befall

nennt Schneidewind u. a. die Standortbedingungen, wie Boden- und Lufttrockenheit. Der Krankheitserreger kann über Verletzungen übertragen werden, wie sie in der Baumschule etwa beim Veredeln, beim Baumschnitt oder auch beim Mähen am Straßenrand entstehen können. Der Pilz kann nicht bekämpft werden, Vorbeugen ist aber zumindest in Parks und Gärten möglich: Wässern und Düngen stärken den Baum. Ein gesunder, kräftiger Baum kann sich selbst gegen Schaderreger wehren.