Besonders gefährdet sind geschwächte und geschädigte Obstbäume oder Reben. Es können aber auch andere Laubbäume und Nadelgehölze befallen werden.
Von der Larve zum schädlichen Käfer
Anfang Juni beginnen sich die Larven zu verpuppen. Ende Juli, Anfang August schlüpfen die ersten Käfer. Sie überwintern in den alten Brutgängen. Im Frühjahr verlassen die befruchteten Weibchen den Baum. An ihren neuen Wirtspflanzen rieselt aus den ein bis zwei Millimeter großen Einbohrlöchern weißes Mehl. Schnell siedeln sich auf austretendem Pflanzensaft Rußtaupilze an. Die betroffenen Stellen färben sich dunkel und werden feucht. Durch die Gänge im Splintholz wird die Wasserversorgung der Bäume so eingeschränkt, dass sie welken und absterben können.
Gegenmaßnahmen im Obstbau
Obstbäume steuern die Käfer bevorzugt an, wenn diese bereits durch Mäusefraß, Frosteinwirkung oder Nährstoffmangel geschwächt oder geschädigt sind. Gefährdet sind aber auch Bäume auf schwach wachsenden Unterlagen, wie sie heute im Erwerbsobstbau üblich sind. Haben sich die Käfer erst einmal in einer Obstanlage, niedergelassen, wird man sie nur schwer wieder los. Im Obstbau stehen keine chemischen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Befallene Bäume oder Pflanzenteile sollten im Frühjahr vor dem Ausfliegen der Jungkäfer gerodet und verbrannt werden. Eine Kontrollmethode, die zugleich der Bekämpfung dient, stellt das Aufhängen von Alkoholfallen vor Flugbeginn zum Abfangen der Weibchen dar.
Gegenmaßnahmen im Forst und im Zierpflanzenbau
Die Schaderreger sind aber vielfach auch in Wäldern, Grünanlagen, in Stadtgebieten und in Baumschulen zu beobachten. Dort können sachkundige Personen mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln gegen den Schädling vorgehen: Eine Einzelbaumbehandlung im Streichverfahren verspricht Erfolg, wenn sie rechtzeitig vor dem Einfliegen der Käfer vorgenommen wird. Ein gesunder Baumbestand ist die effektivste Vorbeugung.
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