Der Blaue Mauszahnrüssler – ein neuer Schädling auf Deutschlands Äckern?
 
  Der Blaue Mauszahnrüssler – ein neuer Schädling auf Deutschlands Äckern?
Forscher brauchen Unterstützung: Verdächtige Käfer bitte einsenden!
Mit dem Blauen Mauszahnrüssler steht möglicherweise ein neuer Schädling in den Startlöchern. Mehr noch, dank des „Wärme-Dopings“ in den letzten Jahren, hat seine Verbreitung in der hiesigen Landwirtschaft und im Gemüsebau schon spürbar zugenommen. Wissenschaftler beobachten nun die Entwicklung ganz genau, um festzustellen, ob er in Zukunft zum Schädling wird.Es sind die Larven des Käfers, die sich durch die Wurzeln von Kreuzblütlern wie etwa Raps, Kohl oder Senf fressen. Sie schlüpfen aus den 300 bis 400 Eiern, die ein Weibchen des Mauszahnrüsslers in den erdnahen Bereichen der Pflanzen ablegt. Das geschieht von Ende April bis Ende Juni. Die Larven verpuppen sich in den Wurzeln, bis daraus von Juli bis Oktober die neue Käfergeneration schlüpft. Sie rüstet sich mit ihrem Reifungsfraß an den oberirdischen Pflanzenteilen für die Überwinterung.
Im Landkreis Heilbronn (Baden-Württemberg) haben sich bereits Ende März letzten Jahres an fünf Standorten fast 400 Käfer in Gelbschalen verirrt. Aber auch in anderen Bundesländern, wie Sachsen, Bayern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Thüringen hat man in den letzten Jahren immer häufiger Exemplare gefunden. In Frankreich ist der wärmeliebende Rüssler bereits seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts im Raps bekannt, gilt dort aber nicht Hauptschädling.
Ein künftiger Hauptschädling?
0b der Blaue Mauszahnrüssler (Syn.: Glänzender Zahnrüssler; Kleiner Raps-Mauszahnrüssler, lat.: Baris coerulescens, EPPO- Code: BARICO) in Deutschland eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielen wird, darauf möchte sich die Wissenschaft noch nicht festlegen. Das Vorkommen ist nicht ganz leicht abzuschätzen, denn der Käfer ähnelt dem Rapsglanzkäfer, dem Rapserdfloh und den Stängel- und Schotenrüsslern. Verwechslungen sind da nicht auszuschließen. Deshalb bittet das Julius Kühn-Institut (JKI) die Landwirte, mutmaßliche Mauszahnrüssler möglichst in Alkohol und mit Fundort- und Datumsangabe an das JKI, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Messeweg 11 -12, 38104 Braunschweig zu senden. Die Käfer können im Frühjahr in Gelbschalen auftreten. Nach der Ernte sind Puppen und Käfer in längs aufgeschnittenen Rapsstoppeln an der Stängelbasis oder im oberen Wurzelbereich zu finden.
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