Wie zuletzt vor 20 Jahren, macht ein etwa 2,5 Millimeter kleiner schwarzer Käfer, der Rapsglanzkäfer, in diesem Sommer Schlagzeilen.
Das Pflanzenschutzamt beim Landesamt für Landwirtschaft in Rostock sieht die Ursache der Landplage auch darin, dass die Käfer gegenüber den zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmitteln resistent geworden sind. Laut Ministerium wurde deshalb bereits ein bisher in Deutschland nicht zugelassenes Mittel gegen den Schädling beantragt und werde kurzfristig zugelassen. Zudem laufe ein Antrag auf ein neues Pflanzenschutzmittel, das Gemüsepflanzen vor dem Käfer schützen soll.
Was macht den Käfer so schädlich?
Der Rapsglanzkäfer ist zunächst ein Knospenschädling vor allem an Raps, aber auch an anderen Kreuzblütlern, wie verschiedenen Kohlarten. Wenn er die Blütenknospen für seinen Reifungsfraß „ausgeschöpft“ hat, fallen sie ab. Er selbst widmet sich später vor allem seiner Hauptnahrung dem Pollen und Nektar. Ein Weibchen kann bis zu 400 Eier an den Knospen ablegen. Die Altlarven lassen sich auf den Boden fallen und verpuppen sich dort dicht unter der Bodenoberfläche. Die jungen Käfer schlüpfen nach 11 bis 12 Tagen. Ab Oktober überwintern die Käfer z. B. in der Laubstreu an Waldrändern. Von dort wandern sie im Frühjahr bei Temperaturen ab 9° C auf die verschiedenen Blüten ab.
Genervte Strandurlauber
Aus Schleswig-Holstein ist zu hören, dass die Käfer, die sich optisch an allem, was gelb ist orientieren, bei den Urlaubern für regelrechte Missstimmung sorgen. Die Käfer lassen sich, zu Abermillionen mit dem Wind bis an die Strände vorgedrungen, auf allen hellen Badeutensilien zu Hauf nieder. Einziger Trost: In 2 bis 3 Wochen ist der Spuk vorbei.