Win-Win-Situation für Studierende und Unternehmen
Professor Speth, können Sie Ihr Studienangebot in wenigen Sätzen beschreiben?
Das duale Studium umfasst insgesamt sechs Semester. Dabei teilt sich jedes Semester in eine dreimonatige Theoriephase an der DHBW und eine dreimonatige Praxisphase im Ausbildungsbetrieb, dem dualen Partner. Im Theorieteil erwartet die Studierenden etwa zwei Drittel betriebswirtschaftliche und ein Drittel agrarwirtschaftliche Inhalte. Diese Inhalte sollen dann in den Praxisphasen angewendet werden. Im letzten Studienjahr können die Studierenden aus den Fächern Marketing und Vertrieb, E-Commerce, Logistik, Personal und Führung, International, Finanzen und Controlling einen Schwerpunkt wählen.
Welche Voraussetzungen sollten Interessenten mitbringen?
Grundvoraussetzungen sind die Hochschulreife und ein Studienplatz bei unseren dualen Partnerunternehmen. Für Studieninteressierte mit Fachhochschulreife sowie beruflich Qualifizierte gibt es zudem noch eine Zulassungsprüfung an der DHBW. Darin überprüfen wir mit allgemeinen Fragen die Studierfähigkeit der Bewerber. Die Bewerber sollten natürlich Spaß an betriebs- und agrarwirtschaftlichen Themen mitbringen. Oft sind es junge Menschen mit einem landwirtschaftlichen Hintergrund. Das ist aber keine Bedingung.
Wie findet ein Interessent heraus, ob dieses Studium das Richtige für ihn ist?
Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten. Auf unserer Internetseite www.mosbach.dhbw.de/agrarwirtschaft können sich die Interessenten bereits einen ersten Eindruck verschaffen. Jeweils im Juli findet bei uns der Tag des dualen Studiums statt. Unsere dualen Partner, unsere Studierenden und wir von der DHBW informieren dann über unser Angebot. Besonders der Austausch mit den Studierenden und den Absolventen bringt den Interessenten sehr viel. Selbstverständlich können Interessenten auch probeweise an Vorlesungen teilnehmen. Gerne vereinbaren mein Kollege Professor Dr. Alexander Neumann, unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Frau Dr. Annika Höft-Buchin und ich Termine für persönliche Beratungsgespräche.
Wer sind Ihre dualen Partner?
Mittlerweile bilden fast alle großen Agrarhändler wie BayWa, Agravis oder Beiselen bei uns aus. Seit diesem Jahr gehören auch Agrartechnikunternehmen und Produzenten wie K+S dazu.
Wodurch hebt sich das duale Studium in Mosbach von anderen Angeboten ab?
Typisch ist die feste Verbundenheit mit einem Unternehmen. Der Studierende wird dadurch von Anfang an in die Firma integriert und bekommt auch für die Theoriephasen ein Gehalt. Somit ist er finanziell von Beginn an unabhängig. Durch die Schwerpunktwahl im letzten Studienjahr kann das Unternehmen entsprechend seinem Bedarf ausbilden. Es ist eine klassische Win-Win-Situation. Der Studierende bekommt Berufserfahrung und Gehalt, das Unternehmen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Die Inhalte und die Ausrichtung auf die Zielgruppe Agrarwirtschaft/Agrarhandel machen das Studienangebot einzigartig in Deutschland.
Wie sind die Berufsperspektiven für die Absolventen?
Eine Absolventenbefragung hat ergeben, dass ungefähr 70 Prozent des Aufgabenbereichs von Agrarabsolventen im Managementbereich liegen. Darauf sind unsere Absolventen optimal vorbereitet. Ungefähr 90 Prozent der Absolventen werden direkt nach dem Studium im Unternehmen übernommen, die anderen entscheiden sich dazu, beispielsweise noch einen Master an das Bachelorstudium anzuhängen. Manche arbeiten aber auch zunächst ein oder zwei Jahre im Unternehmen, um dann sehr zielorientiert weiter zu studieren.
Was kostet ein Studium in Mosbach?
Da wir eine staatliche Hochschule sind, trägt das Land Baden-Württemberg die Kosten, auch für Studierende aus anderen Bundesländern. Es fallen keine Studiengebühren an. Zudem ist die Wohnsituation bei uns deutlich entspannter als in Großstädten. Für 200 Euro pro Monat ist hier bereits ein Zimmer zu bekommen. Manche Studierende vermieten ihre Zimmer in den Praxisphasen zwischen. Das funktioniert, weil die Jahrgänge zeitversetzt in Mosbach studieren. Einige unserer Partnerunternehmen unterstützen ihre Studierenden außerdem mit Mietzuschüssen und Tankgutscheinen.