Basilikumanbau ist eine Herausforderung für Pflanzenbauprofis
Basilikum war schon im Altertum als Appetitanreger bekannt. Der Wortstamm leitet sich vom griechischen Wort für König ab: basileus. Viele mediterrane Gerichte würden ohne das typische Aroma des hauptsächlich in der Küche verwendeten Ocimum basilicum nur halb so gut schmecken, aber auch in der deutschen Küche hat das Gewürzkraut inzwischen Einzug gehalten. Nicht umsonst heißt Basilikum auch „deutscher Pfeffer“. Geruch und Geschmack des Königskrauts variieren von süßlich über scharf bis hin zu kampferartig. Das aus dem Mittelmeerraum stammende mittelgroßblättrige und kompakte Genoveser Basilikum ist das bekannteste bei uns, es gibt aber auch rotblättrige Sorten wie Dark Opal oder Purple Ruffles aus Japan oder Zitronen-Basilikum, Thai-Basilikum, Zimt- oder Lakritzbasilikum.
Basilikum will gut gepflegt sein
Basilikum ist eine alte Kulturpflanze und stammt vermutlich aus Indien und Afrika. Bereits 1000 vor Christus wurde es in Vorderasien und Ägypten angebaut. Heute wird Basilikum in Asien und Europa, in den Niederlanden, Deutschland, Italien, Frankreich, Marokko oder Ägypten als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert. Die krautige, buschig wachsende Pflanze gehört zu den Lippenblütlern. Sie ist einjährig, wärmeliebend und frostempfindlich. Basilikumwurzeln brauchen einen humosen, nährstoffreichen und lockeren Boden und seine empfindlichen Blätter einen windgeschützten sonnigen Standort. Freiland-Basilikum gibt es in Deutschland zwischen Ende Juni und Anfang Oktober, Gewächshausware ist dagegen ganzjährig im Angebot. Für den Bedarf an frischen Kräutern in deutschen Supermärkten wird Basilikum vor allem in Schnittbunden mit 30 bis 40 Gramm oder als Topfware aus dem Gewächshaus angeboten. Dort können durch Zusatzbeleuchtung mit UV-B-Licht die Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und ätherischen Ölen erhöht werden. Eine Basilikumkultur braucht im Sommer rund 40 Tage, im Winter doppelt so lang. Basilikum ist anfällig gegen Unkrautkonkurrenz. Im Freiland muss das Unkraut mechanisch oder chemisch bekämpft werden. Bei trockener Witterung muss Basilikum bewässert werden, damit es nicht zu früh Blüten bildet. Mineralischen Stickstoffdünger muss der Anbauer besonders behutsam ausbringen, damit es keine Blattflecken gibt.
Gefragte Pflanze auch bei Pilzen, Bakterien oder Schädlingen
Basilikum braucht Wärme. Bei Temperaturen unter zwölf Grad Celsius wächst es praktisch kaum, aber der Pilzbefall steigt stark an. Die Rhizoctonia-, Sclerotium-, Botrytis-, Colletotrichum-, Septoria-, Peronospora- oder Fusariumpilze verursachen Wurzel-, Blatt- und Stängelgrundfäulen mit braunen und schwarzen Verfärbungen. Sie lassen die Pflanzen bisweilen bis zum Absterben welken. Auch Bakterien der Gattung Pseudomonas befallen Basilikum und rufen Flecken und Nekrosen* auf den Blättern hervor. Bei den tierischen Schädlingen sind vor allem Thripse und Blattläuse zu nennen, die ihrerseits wiederum Viruskrankheiten wie das Tomatenbronzefleckenvirus oder das Gurkenmosaikvirus übertragen. Die Raupen von Ampfereule, Wurzelgallenälchen und Minierfliegen sowie Blindwanzen und Schnecken machen das Basilikumkraut unverkäuflich: Angefressene Blätter mit Loch- und Minierfraß oder Saugschäden, die den Wuchs beeinträchtigen gehen auf ihr Konto.
Integrierter Pflanzenschutz im Erwerbsanbau
Im professionellen Basilikumanbau schafft der Gärtner die Voraussetzungen für gute Handelsware durch eine weite Fruchtfolge mit ausreichend Fruchtwechsel, durch gesundes Saatgut und Saatgutbeizung. Auch eine kalibetonte und stickstoffreduzierte Düngung, Pflanzenstärkungsmittel oder die pH-Wert-Erhöhung durch Kalken schaffen geeignete Wachstumsbedingungen für gesunde Basilikumpflanzen. Bei Befall helfen zugelassene chemische Pflanzenschutzmittel oder Raubmilben und andere Nützlinge, die Basilikumpflanzen gesund zu erhalten.
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