Der zierlichen und gefährdeten Baumart steht eine Karriere in der Stadt bevor
Charakteristika des Feldahorns
Wie alle Ahorne zählt auch der Feldahorn zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Die zierliche Art ist ursprünglich in Mittel- und Südeuropa beheimatet. Seit den Eiszeiten hat sie sich allmählich bis in unsere Breiten vorgearbeitet. Zusätzlich hat der Mensch die Bäume angepflanzt und damit zur Verbreitung beigetragen. Der Feldahorn bevorzugt sommerwarme Standorte, toleriert hohe Trockenheit und kann im Winter bis zu minus 30 Grad Celsius vertragen. Ein Baum wird höchstens 200 Jahre alt.
Im Wald wächst er heute oft nur an Rändern oder unter lichten Altbäumen. Ideale Bedingungen findet er in Gebüschen und Hecken außerhalb des Waldes. Der Feldahorn wächst langsamer als viele andere Baumarten und bleibt mit einer Höhe von unter 20 Metern relativ klein. Meistens wächst er mehrstämmig, daher ähnelt er eher einem Strauch. Dicke Feldahorne erreichen einen Stammdurchmesser von 70 Zentimetern und damit einen Stammumfang von über zwei Meter. Bis weit in den November hinein erstrahlen die Blätter in Gold-Gelb und Rot.
Kleiner Baum ganz groß – vielseitige Nutzung des Feldahorns
Dank seiner geringen Höhe von 15 bis 20 Metern eignet sich der Feldahorn bestens für die Stadtbegrünung, wo oft nur wenig Platz zur Verfügung steht. Außerdem ist er extrem hart im Nehmen, da er salz-, immissions- und ozontolerant ist. Hitze, Trockenheit und Bodenverdichtung verträgt er ohne Probleme. Selbst als Kübelpflanze für Fußgängerzonen und Dachgärten macht er sich gut. In der Holzverarbeitung wird sein hartes, oft rötlich gemasertes Holz für Drechsler- und Schnitzarbeiten verwendet. Es ist allerdings schwer erhältlich und daher teuer.
Die Blätter dienten früher regional auch als Viehfutter. Dazu wurden sie im Frühsommer mit den Zweigen vom Baum geschlagen und getrocknet als Laubheu oder frisch vom Baum verfüttert. Wie Sauerkraut eingestampft und vergoren gelangten die Ahornblätter auch auf den menschlichen Speiseplan.
Zur Wahl „Baum des Jahres“
Bereits seit 1989 wird der Baum des Jahres gewählt. Die Auswahl trifft die gleichnamige Stiftung und ein Kuratorium aus Fachleuten, Verbänden und Wissenschaftlern. Die Auszeichnung soll Bäumen, die nur wenig Beachtung finden oder sogar gefährdet sind, mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Die Internetseite der Stiftung bietet viele Informationen zum jeweiligen Preisträger an.
Die Vorgänger der letzten Jahre: