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Formulierungsroboter unterstützen die langwierige Entwicklung neuer synthetischer Pflanzenschutzmittel Quelle: Bayer CropScience
12.10.2010
Forschung & Technik

Innovative chemische Pflanzenschutzmittel schonen Nützlinge

Kanadische Studie belegt: biologische Pflanzenschutzmittel sind nicht immer die umweltschonendere Alternative

Selektiv wirkende synthetische Pflanzenschutzmittel können umweltschonender sein als biologische Präparate. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Guelph in Ontario/Kanada. Sie untersuchten die Umweltauswirkungen von sechs Insektiziden zur Bekämpfung der Soja-Blattlaus in Kanada.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass biologische Pflanzenschutzmittel nicht generell als umweltfreundlicher zu betrachten sind. Vielmehr sei es notwendig, die Umweltauswirkungen jedes einzelnen Pflanzenschutzmittels, ob chemisch-synthetisch oder biologisch, genau zu untersuchen. Ein gut durchdachtes Schädlingsmanagement im Sinne eines integrierten Pflanzenschutzes sollte – so die Empfehlung – gezielt aus der gesamten Bandbreite der verfügbaren Pflanzenschutzmaßnahmen wählen. 

Die Forscher verglichen die Wirkung zweier neu entwickelter synthetischer Pflanzenschutzmittel mit zwei in Kanada neuen biologischen Wirkstoffen. Als Kontrolle dienten zwei gebräuchliche synthetische Insektizide. Bei den Versuchen standen die Effizienz und die Zielgenauigkeit der Mittel im Vordergrund. Die Mittel sollen möglichst nur auf die Soja-Blattlaus wirken, nicht aber auf deren natürliche Fressfeinde. Zu diesen gehören zum Beispiel der vielfarbige Asiatische Marienkäfer und die Gemeine Blumenwanze. 

Versuche in Labor und Freiland mit guten Ergebnissen für innovative Pflanzenschutzwirkstoffe

Im Labor wurden die Sojapflanzen mit den verschiedenen Mitteln behandelt. Die Experimente zeigten, dass die Auswirkungen der innovativen synthetischen Wirkstoffe auf Nichtzielorganismen am geringsten waren. Die beiden biologischen Pflanzenschutzmittel schnitten nur geringfügig besser ab als die bewährten synthetischen Wirkstoffe. 

Die kanadischen Forscher sprechen sich eindeutig für integrierten Pflanzenbau und integrierten Pflanzenschutz aus. Hier wählt der Landwirt die für die jeweilige Situation geeignetste Schädlingsbekämpfungsmaßnahme. Entscheidungsgrundlage ist immer eine exakte Analyse, die maßgebliche Faktoren wie Schädlingsbefall, Wetterlage, Schadensprognose etc. mit einbezieht.

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