Der Klimawandel trifft auch den Reisanbau. Die ertragreichsten Sorten benötigen dauerhaft „nasse Füße“, doch das Wasser wird knapp. Gesucht werden daher Reispflanzen, die auch mit längeren Trockenperioden gut umgehen können. Eine zweijährige Studie auf den Philippinen hat nun erste Genkandidaten identifiziert.
Forscher wollen den Reis „trockenlegen“
„Ohne Wasser, merkt euch das, wär' uns're Welt ein leeres Fass.“ Dieses Zitat aus der Oper „Der Wasserträger“, 1800 von Luigi Cherubini geschaffen, ist zweifellos richtig. Doch was ist, wenn der Bedarf unserer Welt, um im Bild zu bleiben, praktisch ein Fass ohne Boden ist? Und wenn dann noch der Klimawandel die altbekannten Wetterverhältnisse allmählich verändert und damit traditionelle landwirtschaftliche Systeme ins Wanken geraten?
Gene für Trockenheitstoleranz
Dann kommt die Wissenschaft ins Spiel. Zum Beispiel in Gestalt von Wissenschaftlern des International Rice Research Institute auf den Philippinen, die nach trockenheitstoleranten Reispflanzen suchen. Sie suchen dafür nach Genen, die in traditionellen Reisvarietäten an der Dürreresistenz beteiligt sind, und wollen sie nutzen, um dürreresistente Reisvarietäten mit stabilem Ertrag zu züchten. Das Forschungsteam hat dafür 20 Reisvarietäten mit teilweise erhöhter Trockentoleranz angebaut und analysiert, welche Gene bei Wassermangel in Wurzeln und Spross aktiv sind – und wie sie mit Merkmalen für Fitness und stabile Erträge zusammenhängen.
Jede Menge Gene beteiligt
Die Studie konnte belegen, dass den Wurzeln die größte Bedeutung bei der Reaktion auf Dürre zukommt: Hier findet sich die größte Vielfalt an Genexpressionen als Reaktion auf Trockenstress. Bis zu 1080 verschiedene Gene waren daran beteiligt. Jene Pflanzen, die üblicherweise in tiefem Wasser wachsen, reagieren hingegen deutlich schwächer bei Wassermangel. Eine weitere spannende Forschungsfrage wäre daher – und für die Wissenschaftlergruppe der „Königsweg bei der Reiszüchtung“ – ob man auch Sorten entwickelt kann, die sowohl Überflutung als auch Trockenheit gut tolerieren.
Quelle: pflanzenforschung.de
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