Jahrespressekonferenz 2008: Pflanzenschutzmarkt 2007 kräftig gewachsen
Die Exporterlöse lagen mit 2,64 Milliarden Euro auf dem hohen Niveau des Vorjahres (2,66 Mrd.). Der Gesamtumsatz erreichte damit 3,87 Milliarden Euro (Vj.: 3,77 Mrd.).
Der deutsche Pflanzenschutzmarkt: Intensitätssteigerung sorgt für Wachstum
„Bei steigenden Agrarpreisen ist es für die Landwirte wieder interessant, ihre Kulturen sorgfältig zu pflegen. Das drückt sich natürlich im Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln aus“, erklärte Koch-Achelpöhler. Wegen des Bioenergiebooms wurde zudem im Herbst die Aussaatfläche bei Weizen zu Lasten von Raps ausgeweitet. Die Rücknahme der Flächenstilllegung verstärkte diesen Trend. Auch der nasse Sommer begünstigte die Umsatzentwicklung.
Der Umsatz mit Herbiziden ist 2007 um 7,3 Prozent auf 557 Millionen Euro gestiegen. Ein starker Unkrautdruck im Frühjahr machte höhere Aufwandmengen und Nachbehandlungen erforderlich.
Fungizide gingen wertmäßig im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozentpunkte auf 436 Mio Euro zurück. Die Gründe hierfür sind vor allem in der Trockenheit im Frühjahr zu sehen. So wurden ab Mitte April die Getreidebehandlungen abgebrochen. Ab Mai führten dann allerdings vermehrte Niederschläge dazu, dass Fungizidbehandlungen zunahmen. Ein besonders hoher Krankheitsdruck war bei Kartoffeln zu beobachten. Der nasse Sommer löste extremen Phytophthora-Befall aus. In der Folge stieg der Fungizideinsatz in Kartoffeln deutlich an.
Einen ungewöhnlich starken Umsatzanstieg von knapp 85 Prozent auf 159 Millionen Euro verzeichneten die Insektizide. Verstärkt auftretende Resistenzen hatten die Landwirte veranlasst, im vergangenen Jahr neue, hochpreisige Produkte einzusetzen. Zudem mussten Blattläuse und Zikaden bekämpft werden, die gefährliche Viruskrankheiten im Getreide übertragen.
Über alle Produktgruppen gerechnet ist die Absatzmenge der IVA-Mitglieder um knapp neun Prozent auf 32.200 Tonnen gestiegen (Vj.: 29.580 t). Die IVA-Mitglieder decken rund 95 Prozent des Markts ab.
Europa wichtigster Absatzmarkt für Pflanzenschutzmittel
In den 27 Mitgliedsstaaten der EU wurde im vergangenen Jahr ein Umsatz von 6,1 Milliarden Euro erzielt (Vj.: 6,5 Mrd.). Das entspricht 25 Prozent des Weltpflanzenschutzmarkts. Der weltweite Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln wird für 2007 auf 33,2 Milliarden Dollar geschätzt, ein Plus von knapp acht Prozent gegenüber dem Vorjahr (30,8 Mrd.).
Zum Wachstum hat vor allem Lateinamerika beigetragen. Die hohen Sojapreise und die starke Nachfrage nach Mais und Zuckerrohr für die Bioethanolerzeugung waren für die Landwirte ein Anreiz, ihre Ernteerträge durch sorgfältigen Pflanzenschutz zu optimieren. Der Weltmarktanteil der NAFTA-Region ist dagegen auf rund 22 Prozent zurückgegangen, vor allem, weil dort weniger Baumwolle und Soja angebaut wurde. In Asien sind vor allem die Märkte in China und Indien gewachsen. Der Anteil von Afrika betrug wie im Vorjahr vier Prozent.
„Die Landwirtschaft in Osteuropa hatte mit dem Ende der Sowjetunion einen regelrechten Zusammenbruch erlitten. Jetzt fasst sie wieder Tritt“, so Koch-Achelpöhler. Das gilt insbesondere für Russland, Weißrussland und die Ukraine. Osteuropa hat im vergangenen Jahr wieder einen Weltmarktanteil von sieben Prozent erreicht, nach fünf Prozent im Vorjahr. Der Markt in diesen Ländern hat demnach innerhalb eines Jahres um rund 40 Prozent zugelegt.
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